Die Sorte Jakob Fischer wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Zufallssämling entdeckt und aus dem Wald in den Garten verpflanzt. Der Apfel wurde wegen seines hervorragenden Aromas bald zu einer der Standardsorten in den Gärten Württembergs. Wegen seiner relativ kurzen Haltbarkeit ist er für den modernen Erwerbsanbau nicht geeignet. Wenn man ihn bald verarbeitet, wird man jedoch mit wunderbar aromatischem Apfelsaft und -mus belohnt.
Wegen des starken Wuchses ist Jakob Fischer nicht als Spalierapfel geeignet. Der Baum muss regelmäßig geschnitten werden, um genug Fruchtholz auszubilden.
Der Urbaum dieser 1903 entdeckten Sorte steht immer noch in Rottum bei Biberach, Baden-Württemberg, und hat inzwischen einen Stammumfang von 1,75 m.
Im Obstversuchsgut Heuchlingen (östliche Schwäbische Alb) betreibt die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg einen Sortenkontrollgarten (Pflanzjahr 1998). Hier wird seit 2016 auf Pflanzenschutzbehandlungen verzichtet, um geeignete Sorten für den ökologischen Erwerbsobstbau und den Streuobstbau herauszustellen. Hier hat sich Jakob Fischer als Sorte ohne Schorf- und Mehltaubefall bewährt.