Alle Lebewesen brauchen Nahrung. Pflanzen finden ihre Nährstoffe im Boden. Ein gesunder und gut versorgter Boden bringt tolle, gesunde und aromatische Ernten. Im Bioanbau werden fast ausschließlich organische Dünger verwendet, das heißt, wir streuen so gut wie keine leicht löslichen Nährsalze auf den Boden, sondern füttern den Boden hauptsächlich mit Stoffen wie Kompost, die mit Hilfe der Bodenlebewesen zu pflanzenverfügbaren Nährstoffen umgebaut werden.
Wichtige Nährstoffe für Pflanzen:
Kompost ist das Gold im Biogarten und besteht aus organischen Abfällen wie Laub, Rasenschnitt, Küchenabfällen und gehäckseltem Grünschnitt. In verrottetem Kompost finden sich meist alle für die Pflanze wichtigen Nährstoffe in milder, gut verträglicher Konzentration. Zudem enthält Kompost unzählige Mikroorganismen, die weitere Nährstoffe verfügbar machen, Krankheitskeime eindämmen und dem Boden eine stabile Krümelstruktur geben. Diese Krümelstruktur lässt Wurzeln leicht eindringen, sorgt für eine gute Belüftung des Bodens und speichert in den unzähligen Hohlräumen gut das Wasser.
Im Biogarten ist der Dünger immer nur eine Ergänzung zur Bodenpflege. Wo der Kompost nicht reicht oder ein besonders hungriges Gemüse gedeihen soll, geben wir in Form von Biodünger zusätzliche Nährstoffe. Dies kann vor der Pflanzung in Form von festen Düngern geschehen. Diese gekörnten oder pulverförmigen Dünger, wie Luzernepellets, Hornspäne, Seetang oder Algenkalk arbeitet man mit einer Hacke in den Boden ein, und sie werden dort mit der Zeit von Wasser und Bodenorganismen so zersetzt, dass den Pflanzen über einen längeren Zeitraum immer Nährstoffe zur Verfügung stehen.
Flüssigdünger setzt man während der Hauptwachstumszeit der Pflanze als Zusatz-Versorgung ein. Hier sind die Nährstoffe leichter verfügbar und bereits gelöst, deshalb wirkt eine Flüssigdüngung schneller, aber auch nur für etwa zwei bis drei Wochen und muss dann wiederholt werden. Auch für Kübelpflanzen mit etwas knappem Platzangebot oder älterer Erde ist Flüssigdüngung günstig.
fest: Eigenschaften:
flüssig: Eigenschaften:
Je besser Ihr Boden mit Kompost versorgt ist, desto weniger Bio- Dünger brauchen Sie. Außerdem halten Böden mit einem höheren Ton- oder Lehmanteil besser die Nährstoffe, zum Beispiel aus dem letzten Gartenjahr, als ein Sandboden. Eine angemessene, eher sparsame Düngung ist aktiver Gewässerschutz. Die Angaben für die notwendigen Düngermengen heißen „Aufwandmenge“ und sind am jeweiligen Produkt in unserem Shop zu sehen, zum Beispiel: 100 g / qm. Dosieren Sie Dünger eher vorsichtig: Die angegebenen Aufwandmengen sind für magere, nährstoffarme Böden. Eventuell können Sie erstmal ein bisschen weniger nehmen und Ihre Pflanzen und Böden selber beobachten:
1) Mangel- und Luxussymptome:
Zusätzlich sollten Sie sich mit einigen Symptomen vertraut machen: Wo Pflanzen kaum wachsen und vor allem die älteren Blätter vergilben, ist ein Stickstoffmangel wahrscheinlich. Wenn die Pflanze über und über grün und voller junger Triebe ist, aber kaum Früchte ansetzt und dabei vielleicht noch Läuse bekommt, hat sie zu viel Stickstoff.
Wenn Tomaten am Ende der Frucht einen runden Fäulnisfleck bekommen, dann fehlt ihnen Kalk.
Wenn Heidelbeeren an den jüngeren Blättern hellgrün bis gelb werden und man die Blattadern deutlich sieht, dann fehlt ihnen Eisen.
Stippige Äpfel und eisenfleckige Kartoffeln deuten auf ein unausgewogenes Verhältnis von Magnesium und Calcium im Boden hin. Dieses kann durch Spritzungen mit Algenpäparaten während der Reife behoben werden.
2) Bodenanalyse:
Um Ihren Boden zu verstehen und einzuschätzen, wie viel und welchen Dünger Sie brauchen, können Sie eine Bodenanalyse in Auftrag geben. Dazu schicken Sie eine Probe Ihres Gartenbodens ein und erhalten vom Institut eine Aufschlüsselung nach den Haupt-Nährstoffen.
3) Zeigerpflanzen:
Man kann einem Boden seinen Zustand auch anhand der keimenden Wildkräuter ansehen. Ein gut versorgter Gartenboden wird
Vogelmiere; Franzosenkraut; Vogelknöterich; Brennessel, schwarzen Nachtschatten hervorbringen
Ein eher magerer Boden bringt:
Schafgarbe, Kamille, Johanniskraut.
Zusätzlich weisen Pflanzen auf Feuchtigkeit und Festigkeit hin: Der kriechende Hahnenfuß und der Ackerschachtelhalm gedeihen auf staunassen Böden, und der Löwenzahn sowie der Breitwegerich wachsen dort, wo der Boden zu fest und dicht ist für Gemüse. In all diesen Fällen sollte tief gelockert und nicht auf den Beeten herumgelaufen werden.
Humus ist die belebte Schicht fruchtbarer Erde, die manchmal nur 30 cm dick ist und die gesamte Nahrungsproduktion der Welt bedingt. Humus besteht aus Mineralien wie Lehm und Sand, aus verrotteter oder sich zersetzender Biomasse und unzähligen Mikroorganismen. Die Wichtigkeit des Humus wird durch die konventionelle Landwirtschaft und die rein analytische, nach Einzelnährstoffen ausgerichtete Düngerlehre unterschätzt. Humus ist unverzichtbar für die dauerhafte Fruchtbarkeit unserer Böden.
Humus lässt sich vermehren und schützen durch
Der Einsatz von Düngern macht im Biogarten nur im Zusammenhang mit einer guten Bodenpflege, reichlicher Kompostwirtschaft, dem Einsatz passender Sorten und der Beachtung von Kulturanleitungen Sinn. Wir beraten Sie gerne und wünschen Ihnen paradiesische Ernten!
In unserem Versand finden Sie Saatgut, Obstbäume und Beerenobst, Pflanzkartoffeln und Pflanzgut wie Steckzwiebeln, Knoblauch und Spargel. Für die Schönheit gibt es Rosen und Bio- Zierpflanzen sowie Blumenzwiebeln, um den Frühling zu begrüßen. Vernünftiges Gartenwerkzeug gehört genauso dazu wie eine Ausstattung mit Töpfchen, Erde, Handschuhen und für die ruhigen Stunden ein paar gute und zukunftsweisende Gartenbücher.
Viele weitere Tipps zu Düngung und Bodenpflege, zu Gemüse, Obst und dem jeweils passenden Zeitpunkt finden Sie in unserem Newsletterarchiv.