„Sommermonde machen Stroh aus Erde,
Die Kastanienblätter wurden ungeheuer von Gebärde,
Und die kühnen Bäume stehen nicht mehr auf dem Boden,
Drehen sich in Lüften her gleich den grünen Drachen.
Blumen nahen sich mit großen Köpfen und scharlachen,
Blau und grün und gelb ist das Gartenbeet, hell zum Greifen,
Als ob grell mit Pfauenschweifen ein Komet vorüberweht.
Und mein Blut, das atemlos bei den sieben Farbenstreifen stille steht,
Fragt sich: wenn die Blum’, Baum und Felder sich verschieben,
Ob zwei Menschen, wenn die Welt vergeht,
Zweie, die sich lieben, nicht von allen Wundern übrig blieben.“
(Max Dauthendey, 1867–1918)
Liebe Gärtner*innen,
im August ist die große, bunte Welt für eine Weile besonders gut zu uns:
Es ist warm. Wir können ohne Socken herumlaufen. Wir können draußen herumliegen oder baden, im See, im Freibad, am Fluss oder im unendlichen Meer. Wir dürfen abends draußen sitzen und etwas Gutes trinken, ohne zu frieren. Vieles haben wir schon erledigt. Jetzt heißt es lediglich wachsen lassen, pflegen und ernten. So ist der August ein Monat, in dem Sie unbedingt kleinere oder größere Momente mit Feriengefühl feiern und dafür auch mal fünf gerade sein lassen sollten. (Wer dennoch ab und zu etwas im Garten tun will, liest jetzt weiter.)
Ihr Team vom Hof Jeebel
KOMPOSTPLATZ AUFRÄUMEN
Kompost ist der Stoff, aus dem im Biogarten die Träume sind. Wenn Sie ausreichend guten Kompost zur Verfügung haben, brauchen Sie sich um viele andere Dinge keine Sorgen mehr zu machen: Die Pflanzen sind gesund und gut versorgt, der Boden hält das Wasser besser und ist durch seine Lebendigkeit krümelig, luftig und leicht zu bearbeiten. Kompostieren Sie alles organische Material, das Sie in die Schubkarre bekommen: Laub, Grasschnitt, Beikräuter, Küchenabfälle und gehäckselten Grünschnitt sowie Kleintierstreu und Mist, abgesenste Gründüngung und vieles mehr wird zu „Or brun“, braunem Gold in Ihren Gartenhänden.
Erneuern Sie bei Gelegenheit Ihre Komposteinfassungen. Je mehr Kompostplatz Sie vorbereiten, desto eher werden Sie bei günstiger Gelegenheit auch größere Mengen Kompost ansetzen. Ein leichtes Befüllen und Entnehmen kann im Eigenbau und beim feuerverzinkten
Brista Komposter durch abnehmbare Seitenwände erreicht werden. Der
Neudorff Thermokomposter wird laufend durch die obere Klappe gefüllt und an der unteren Klappe entleert. Unseren
Holzkomposter hebt man, wenn er voll ist, am besten zu zweit an den untersten Latten an und stellt ihn direkt neben den jetzt rahmenlosen Berg.
Wer vorhat, den Komposthaufen einmal umzusetzen, sollte das jetzt tun: Im August können sich die im Kompost lebenden Tiere noch gut genug bewegen und sind weder in einer Starre noch im Winterschlaf. Igel oder Blindschleichen überstehen eine Störung oder den Umzug in einen benachbarten Haufen gut.
TIPP: Denken Sie bei Trockenheit auch an flache Wasserschalen für Nützlinge.
Eine zügige Kompostierung benötigt Feuchtigkeit. An sonnigen Standorten braucht Ihr Kompost einen Schutz vor übermäßigem Austrocknen. Im Idealfall steht er unter einem Baum oder im Schatten des Schuppens. Eine Abdeckung des Komposthaufens mit Stroh, Jute oder Wollvlies hilft auch gegen Unkrautwuchs.
Gegebenenfalls wünschen Sie eine Sperre gegen Mäuse, Hühner und Katzen, damit der Kompost nicht zerwühlt wird. Mäuseschutzgitter sind bei unserem Brista Komposter und beim Neudorff DuoTherm Komposter als Zusatzteile erhältlich.
Vertrocknete, strohige Haufen oder trockene Anteile alter Komposthaufen können Sie als Mulch unter Obstbäumen und Beerensträuchern einsetzen oder als Basis für einen neuen Komposthaufen verwenden. Handelsübliche Flüssig- oder Schnellkomposter versorgen solch zellulosereiches Material mit den nötigen Nährstoffen und Mikroorganismen, um zügig zu Erde zu werden. Humofix aus der Abtei Fulda besteht aus Heilkräutern, die eine schnelle Zersetzung fördern.
Auch eine dünne Schicht feuchter Holzkohle ist eine gute Basis für einen neu angelegten Komposthaufen und kann als unterste Schicht in den Holz- oder Metallkomposter. Die Holzkohle verhindert dank ihrer großen Aufnahmefähigkeit ein Auswaschen der Nährstoffe und wird selbst zu einem hervorragenden Nährstoff- und Wasserspeicher für Ihren Boden.
Geben Sie hin und wieder eine Handvoll Bentonit oder anderen Lehm zwischen den Kompost. Das erhöht die Feuchtigkeitsbindung und hilft Regenwürmern, Ihre Bioabfälle zu wertvollem Wurmhumus zu verarbeiten.
Entfernen Sie Brennnesseln und Quecke vom Rand Ihres Komposthaufens. Diese hungrigen Wurzelunkräuter sind zwar Heilpflanzen, sie haben aber auch einen besonders zähen Überlebenswillen, wenn sie aus Versehen mit ins Beet wandern. Außerdem entziehen sie dem Kompost Nährstoffe. Hartnäckige Wurzelunkräuter können nur kompostiert werden, wenn man sie mit sehr viel anderem Material abdeckt und so am Austreiben hindert oder wenn der frisch aufgesetzte, sehr nährstoffreiche Haufen sich bei der Rotte stark erhitzt (zum Beispiel durch Pferdemist).
ERNTE IM SCHLARAFFENLAND
Fast das Schönste am Spätsommer ist, dass uns alles, was wir lange gepflegt und gegossen haben, jetzt leuchtend, süß und reif entgegenwächst. Vor allen anderen Arbeiten haben Ernte und Verarbeitung jetzt erste Priorität, denn sie schaffen Genuss, machen satt und ersparen uns so manchen Einkauf.
Pflaumen und Aprikosen können Sie zu Pflaumenmus und Aprikosenmarmelade verarbeiten. Sehr lohnend ist es auch, die Früchte zu trocknen. Wer keinen Dörrapparat hat, kann den Backofen ganz kurz anheizen und die Früchte auf Backpapier auf den Rosten ausgebreitet bei leicht geöffneter Backofentür trocknen lassen. Passen Sie auf, dass keine Insekten, zum Beispiel Essigfliegen, an das noch nicht ganz trockene Obst gelangen.
Pfirsiche und Mirabellen, und selbst die wilden Kirschpflaumen, deren Steine sich manchmal schlecht lösen, kann man stückeln, kochen und eventuell mit einer Flotten Lotte oder einem groben Sieb zu Mus verarbeiten. Wenn man die Früchte früh genug erntet, hat das Mus einen sehr angenehmen frischen Geschmack und lässt sich wie Apfelmus verwenden.
Brombeeren und Himbeeren werden, wo es zu viele zum Naschen sind, zu feiner Waldbeerenmarmelade, die mit Sicherheit gerne aufs Sonntagsbrötchen gestrichen wird. Befüllen Sie kleine Gläschen, dann dürfen Sie öfter mal feierlich eins öffnen!
Ende des Monats können schon frühe Äpfel zu Saft und Mus und frühe Birnen zu Saft und goldenem Kompott verarbeitet werden. Hier müssen Sie wachsam sein, um den perfekten Erntezeitpunkt dieser wenig haltbaren Augustsorten zu erwischen.
Aus Samen gezogene Zwiebeln sollten, wenn etwa zwei Drittel des Laubes trocken und gelb sind, geerntet und getrocknet werden. Schön sind Zwiebelzöpfe, die man im Treppenhaus oder unter dem Schuppendach zum Trocknen aufhängt.
Früher Kopfkohl und besonders Spitzkohl sind als Rohkost lecker und können wie im türkischen Imbiss als Salat zubereitet werden. Oder Sie stellen feines Sauerkraut her. Für die Krautherstellung kommen nur makellose Kohlköpfe in Frage. Gärtöpfe finden Sie bei uns im Shop.
Große Mengen von Tomaten sind recht schnell zu Passata verarbeitet. Lassen Sie die meist doch etwas dünne Sauce eine Zeitlang mit offenem Deckel etwas einkochen. Zur Herstellung von Tomatenmark lässt sich die Masse auf einem Backblech reduzieren. Süße kleine Cocktailtomaten können Sie dörren und anschließend in Olivenöl einlegen.
Bohnen lassen sich nach kurzem Blanchieren einfrieren oder in Gläsern einkochen. Bohnen dürfen nicht roh verzehrt werden und müssen zum Einkochen sorgfältig und lange erhitzt werden, bitte arbeiten Sie hier genau nach Rezept.
Hängen Sie immer wieder Kräutersträuße zum Trocknen auf. Zarte Blätter wie Basilikum sind fein als Pesto: Die Blätter werden klein gehackt oder püriert, mit Salz in Öl eingelegt und nach Lust und Laune mit geriebenen Nüssen und Käse verfeinert.
Ernten Sie noch einige frische Ringelblumen zum Trocknen für Tee. Größere Mengen dienen der Verarbeitung zu wundheilender Salbe oder Calendula-Tinktur.
Wer mit der Verarbeitung von Gartenschätzen noch wenig Erfahrung hat, hält sich am besten an die Empfehlungen im Weck-Einkochbuch. Es ist ein Klassiker und, abgesehen davon, dass es eine Marke (Weck) verkauft, ein sehr gutes, bewährtes Grundlagenwerk, das funktioniert und uns hilft, eine Obst- oder Gemüseschwemme ohne Dauertiefkühlbetrieb zu bewältigen.
Wer herkömmliche mitteleuropäische Konserven etwas langweilig findet, dem sei das Buch „Speisekammer“ der schwedischen Schwestern Lisa und Monica Eisenmann als sehr appetitliche und hochwertig gestaltete Anregung empfohlen. Hier gibt es was zu schmecken und zu entdecken!
AUSSAATEN FÜR KÜHLERE TAGE
Im August ist es Zeit, Ihr Winterbeet oder winterliches Hochbeet zu bestücken, um auch in der kalten und dunklen Jahreszeit mit frischem Gemüse versorgt zu sein. Durch die – leider – steigenden Temperaturen und teilweise viel zu trockenen Sommer verlagert sich die Anbausaison mancher Gemüse einfach aus Pragmatismus in den Herbst und Winter hinein.
Für viele Gemüsearten ist der allerbeste Aussaattermin jetzt: Die Pflanzen werden noch groß, bevor die Tage zu kurz werden.
Feldsalat, Winterpostelein und Spinat bilden bei Augustsaat in den kommenden Monaten stabile und satte Bestände aus, die dann so gut wie unverändert in den Winter gehen und jederzeit frisch geschnitten werden können. Bedenken Sie, dass diese Gemüse trotz ihrer Anspruchslosigkeit ein gewisses Maß an Stickstoff benötigen. Geben Sie noch eine Handvoll Kompost oder organischen Dünger ins Beet. Säen Sie in Reihen von 15 bis 20 cm Abstand, damit Sie dazwischen hacken können. Wenn es im Herbst lange warm bleibt, verbraucht sich der Boden schneller. Heben Sie etwas Brennnesseljauche oder anderen Flüssigdünger auf, damit Sie Ihr Blattgemüse sofort flüssig düngen können, wenn die unteren Blätter gelb werden sollten.
Pflücksalate wie Venezianer, Mesclun und der gezahnte Catalogna dürfen jetzt noch in Reihen zur baldigen Ernte ausgesät werden. Schnittsalat können Sie bei Erntebeginn vorerst nur ausdünnen, dann bilden die verbliebenen Pflanzen noch kleine Köpfe aus. Auch für Winterkopfsalate wie Brauner Winter ist im August der richtige Aussaatzeitpunkt. Wintersalate sind unheimlich stabil und frosthart. Sie können sie getrost bis weit nach Weihnachten in Ihrem Garten stehen lassen und mit etwas Glück und Geschick sogar noch im März davon ernten.
Frühlingszwiebeln liefern, jetzt ausgesät, einen würzigen und frischen Beitrag zu Ihrer Herbst- und Winterküche. Auch hier sollten Sie beim Ernten zunächst nur ausdünnen, damit die restlichen Pflanzen stabil werden.
Schwarze Rettiche sind würzige und sehr gut lagerfähige Gemüsegesellen. Säen Sie sie in genügend großem Abstand, schützen Sie sie vor Raupen und stellen Sie später zum Lagern sicher, dass der Blattansatz unversehrt bleibt.
Für Asia-Gemüse und -Salate kommt jetzt wieder der perfekte Aussaatzeitpunkt. Genießen Sie die frische Würze dieser Gemüse roh oder angedünstet. Chinakohl und Pak Choi bilden bei Augustsaat und regelmäßiger Bewässerung schöne Köpfe und sind die Grundlage besonders feiner und leckerer Kohlgerichte.
Auch Radieschen freuen sich über die wieder etwas kürzer werdenden Tage. Im August und September neigen sie weniger dazu, in Blüte zu schießen, als im frühen Sommer. Besonders schön und makellos werden Radieschen wie Cherry Belle und Eiszapfen unter einem Insektenschutznetz. Mai- und Stoppelrüben ähneln mit ihrem zarten und dennoch festen Fleisch großen Radieschen und brauchen ein wenig länger bis zur Ernte.
ERDBEEREN VERWÖHNEN
Üblicherweise verwöhnen die Erdbeeren uns. Doch im Spätsommer wird es sehr wichtig, dass Sie sich Ihren Erdbeerpflanzen zuwenden. Erdbeeren bilden im August und September einen entscheidenden Teil der nächstjährigen Blütenansätze, und so beeinflusst die jetzige Versorgung entscheidend die Ernte des nächsten Jahres. Messen Sie noch einmal nach, ob in etwa Pflanzabstände von 30 x 60 cm eingehalten sind, und graben Sie überzählige Pflanzen aus. Entfernen Sie die Ableger, die am Ende der kabelartigen Ausläufer entstanden sind. Putzen Sie Ihre Pflanzen, indem Sie alle braunen Blätter und auch den alten Mulch entfernen. So überwintern keine Krankheiten und Schädlinge an den Pflanzen. Lockern Sie den Boden und verabreichen Sie eine großzügige Gabe Kompost, Mist oder Beerendünger. Danach decken Sie den Boden mit frischem Mulch, Grasschnitt oder gehäckseltem Grünschnitt ab.
Spätsommer bis Herbst ist übrigens die beste Zeit zur Anlage eines neuen Erdbeerbeetes. Wo Sie bereits ein Erdbeerbeet vorbereiten möchten, wählen Sie einen Platz in sonniger bis halbschattiger Lage. 1,20 m Beetbreite reichen für zwei Reihen. Eine tiefe Lockerung und eine gute Kompostversorgung sind für Erdbeeren wie für alle Gemüsepflanzen ein perfekter Start. Da junge Erdbeerpflanzen anfangs noch nicht so viel Platz brauchen, bietet es sich an, in der Mitte des Beetes einen Streifen Phacelia oder anderen Gründünger auszusäen. Später lässt sich die Mitte mit Knoblauch, Zwiebeln oder im nächsten Jahr mit Buschbohnen bestücken. Alle Sorten von Tagetes sorgen für gesunde Pflanzen und beugen als Zwischenpflanzung der „Erdbeermüdigkeit“ des Bodens vor.
Erfreulicherweise lassen sich Erdbeeren sogar gut im Topf oder Kübel anbauen. So ernten Sie auf dem Balkon, der Terrasse und auch an ungewöhnlichen Stellen wie Treppenaufgängen, Parkplätzen oder Fahrradständern süße rote Früchte: Sie brauchen pro Erdbeerpflanze einen Topf mit etwa 20 cm Durchmesser, mit Ablaufloch und Untersetzer. Den Boden der Töpfe können Sie zur besseren Wasserspeicherung mit Schafwolle auslegen. Geben Sie den Pflanzen jetzt im August oder September gut gedüngte, frische Erde. Bei Erdbeerpflanzen, die schon länger im Topf stehen, sollten Sie so viel Erde wie möglich vom Wurzelballen abklopfen und diese frisch topfen. Über Winter brauchen die Erdbeertöpfe, wie alle überwinternden Kübel, einen Winterschutz aus Jute, Wolle oder anderen Textilien, um Temperaturschwankungen abzupuffern. Auch eine dünne Mulchschicht oder eine Abdeckscheibe aus Hanf ist sinnvoll. Im Frühjahr sollten Sie dann nochmal braune Blätter ausputzen und mindestens bis zur Ernte alle drei Wochen flüssig düngen, da in den Töpfen meist nicht genug Düngervorrat unterzubringen ist.
Unserer Erfahrung nach eignet sich die Sorte Vima Zanta besonders gut zum Anbau im Topf, sie bringt hier sogar an nicht sonnigen, aber warmen Standorten eine strahlende Blütenzierde und viele sehr süße, tiefrote Erdbeeren.
Mara des Bois, eine immertragende, zierlichere Erdbeere mit Walderdbeeraroma, bildet bei guter Versorgung den ganzen Sommer über immer wieder Blüten und Beeren aus. Mara des Bois mag keine zu stark gedüngte Erde. Wenn sie immer wieder flüssig nachgedüngt wird, ist sie das ganze Jahr über wunderschön und lässt sich im Topf oder Balkonkasten vor dem Küchenfenster gut beobachten.
KRÄUTER PFLANZEN
„Summertime, and the living is easy; fish are jumping, and the cotton is high …“
Schön ist es schon, Pflanzen im Sommer in so hoher und voller Pracht zu sehen. Manches wird aber auch so langsam zu groß. Haben Sie zum Beispiel ein Beet mit Pfefferminze? Jetzt im August wäre ein günstiger Zeitpunkt, diese überbordend wuchsfreudige und einnehmende Pflanze zu reduzieren, zu teilen und zu verpflanzen. Da Minze gerne „wandert“, kommt ihr das Umsetzen sogar zugute. Sie können einfach Bereiche der Pflanzen mit dem Spaten abstechen und woanders einsetzen oder topfen. Vielleicht sind Sie aber auch vom Sammelfieber befallen und möchten möglichst viele Minzesorten anbauen. Tauschen Sie Stecklinge mit anderen Minzegärtner*innen, vergleichen Sie Geschmack und Duft. Die frischgrünen Stängelchen bewurzeln sich übrigens sehr schnell in einem Glas Wasser und lassen sich später einpflanzen. Sogar aus Saatgut können Sie Pflanzen ziehen. Minze wächst gerne an einem etwas schattigeren, gut mit Wasser versorgten Platz, ist aber dank ihrer starken Wurzeln äußerst anpassungsfähig.
Auch Zitronenmelisse wächst teilweise in großen Büschen, und man würde gerne etwas abgeben oder einen anderen Platz dafür finden. Die Melisse, die eine der wenigen Teepflanzen sein soll, die ohne Bedenken täglich in großen Mengen getrunken werden können, nimmt ein Verpflanzen kaum übel und verbreitet ihr frisches Aroma gerne auch von einem großen Topf aus, zumindest für ein bis zwei Jahre. Melisse ist unkompliziert und lässt sich als Saatgut oder Jungpflanze in Ihrem Garten ansiedeln. Lediglich mit zu heißen und trockenen Standorten zeigt sie sich unzufrieden.
Wenn in einem Beet schon seit einigen Jahren Schnittlauch oder Winterheckenzwiebeln stehen, könnte es auch hier Zeit für einen Umzug sein. Nutzen Sie die verbleibende Wärme und die länger werdenden Nächte für eine Neuordnung in Ihrem Kräuterbeet. Vieles lässt sich jetzt noch als Pflanze bestellen, wächst im Herbst gut an und startet dann bei Ihnen mit frischem Schwung in den Frühling.
TIPP: Günstig sind Unterpflanzungen mit Kräutern: Hier können Sie den Platz für den Kräuteranbau nutzen und Sie tun gleichzeitig Ihren Bäumen und dem Beerenobst etwas Gutes.
Folgende Partner ergeben eine gute Mischkultur:
- Minze unter Apfelbäumen und Aprikosen, mit Wurzelsperre auch neben Erdbeeren
- Melisse unter Aprikosen, Apfel- und Birnbäumen
- Schnittlauch unter Kirschen, Himbeeren und Stachelbeeren
AUSSAAT/PFLANZUNGRadieschen, Mairüben, Rettiche, Lauchzwiebeln
Feldsalat (unbedingt jetzt!), Winterpostelein, Wintersalate(unbedingt Anfang des Monats!), Spinat, Salatrauke, Kresse und Winterkresse
Abessinischer Kohl, schnelle Kohlrabi (Dario, Azur Star), Asiagemüse, Chinakohl und Pak Choi
Dill, Koriander
schnelle Gründünger wie Gelbsenf, Phacelia, Ölrettich, Gründüngungsmischung für Kartoffeln, Buchweizen oder winterharte Gründünger wie Winterwicke, Luzerne und Rotklee
Erdbeeren pflanzen
Knoblauch stecken
Ziergehölze, Obst- und Wildgehölze, Stauden und mehrjährige Kräuterpflanzen
Pilzbrut einsetzen
ARBEITEN
- Ernten und Konservieren (Marmelade, Saft, Trockenobst, Pickles und Gemüsekonserven)
- wässern und jäten
- Tomaten ausgeizen und binden
- Gemüse und Obst auf Schädlinge und Krankheiten kontrollieren
- Raupen absammeln von Kohl
- Kulturschutznetze auflegen
-
Erdbeerbeet anlegen
- abgeerntete Beete mit Blattgemüse einsäen oder mit Gründünger oder Mulch versorgen
- Boden und Beete pflegen
- letzte Flüssigdüngungen für Herbstgemüse
- Topfpflanzen flüssig düngen
- Traubenbehang und beschattende Blätter ausdünnen
- Walnussbäume nur wenn nötig und nur jetzt schneiden
- Sommerschnitt: Kirschbäume und Immergrüne
- abgetragenes Beerenobst schneiden
- Blütenpflanzen ausputzen
-
Kompostplatz aufräumen
- Teich säubern
ERNTE
Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Rote Bete, Porree
Salat, Fenchel, Stangensellerie und Mangold
Blumenkohl und Broccoli, Kohlrabi, frühe Wirsing-, Weiß- und Rotkohlsorten
Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen, Gurken, Zuckermais, Zucchini, Sommerkürbisse, Erbsen und Bohnen
Küchenkräuter
Brombeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren, Physalis
Pfirsiche, Aprikosen, frühe Äpfel, Birnen, Pflaumen, Mirabellen und Zwetschgen, Holunder
Blumensträuße und Trockenblumen
eigenes Saatgut