Für uns ist der Garten ein Raum, in dem wir einen Teil unserer Freizeit verbringen, etwas zwischen Vergnügen und Nutzen, und er liefert uns einen Teil unserer Nahrung. Für andere ist genau dieses Fleckchen Erde Schlafhöhle, Kinderstube, Esstisch und Badesee: Alle kleineren und kleinsten Lebewesen in diesem Garten sind essentiell auf dieses Stück Land angewiesen und vertrauen auf Ihr Wohlwollen und Ihre Rücksicht.

Der August ist für viele Wesen eine relativ unbeschwerte Zeit: Die meisten Jungtiere sind aus dem Bau, es ist noch warm und über Winterstarre oder -schlaf müssen sie sich noch keine Gedanken machen. Werden sie irgendwo gestört, haben sie noch Zeit und Kraft, sich eine neue Bleibe zu suchen. 

Zu diesem Zeitpunkt dürfen Sie als Bestimmer dieses Landes einmal aufräumen: Möchten Sie Ihren Kompost umsetzen, damit er noch einmal durchmischt wird und keine Fäulnis entsteht? Wollten Sie die Hecke etwas stutzen, damit zum Herbst hin wieder etwas mehr Sonne ans Haus vordringt? Auch dort, wo Efeu alte Bäume zu sehr bedrängt oder hohes Gras nichts mehr blühen lässt, darf geschnitten werden. Ist das Teichwasser schmutzig, und kann kein Filter oder Schilf das ändern, so säubern Sie Ihren Teich im August. Später im Jahr schlafen die Amphibien im Schlamm, und im Frühjahr würden Libellenlarven leiden.

Ob Sie Vogelhäuser jetzt reinigen können oder erst im Spätherbst, müssen Sie sehr vorsichtig beobachten. Möglicherweise sind die Häuschen fast durchgängig bewohnt, von Singvögeln, Hummeln und später im Jahr von Siebenschläfern. (Auch diese haben bessere Laune, wenn man ihnen nicht mitten in der Nacht die Decke wegzieht.)