DAS FRÜHE BEET
Die ersten Früchte und Gemüse sind immer die begehrtesten: Das erste Radieschen, die erste Zuckererbse und die erste eigene Möhre begrüßt man besonders freudig. In unseren gemäßigten Breiten lohnt es sich, alles so früh zu säen und zu pflanzen wie nur möglich. Besonders leicht ist das mit frosthartem Gemüse: Säen Sie jetzt eine Mischkultur aus Spinat und Radieschen und ein Beet mit Dicken Bohnen oder Frühmöhren aus, so ernten Sie mit etwas Glück schon im April feine Rohkost und Anfang Juni nahrhaftes Kochgemüse. Und das ohne aufwändige Voranzucht im Haus.
Bei der Vorbereitung Ihrer frühen Gemüsebeete sollten Sie unbedingt die ganze Fläche mit der Grabegabel lockern. Besonders die Wurzelgemüse werden durch das ungehinderte Wachstum in weicher Erde schön und ebenmäßig, doch letztendlich profitiert jede junge Pflanze davon, dass sie rasch tiefe Wurzeln bilden kann. Das lockere und von Unkraut befreite Beet versorgen Sie jetzt am besten mit einer ca. 2 cm dicken Schicht reifem Kompost. Ist keiner vorhanden, so wählen Sie einen organischen Universaldünger wie z.B. Phytoperls, Rinderdung oder Luzernepellets und bringen etwa die Hälfte der empfohlenen Menge aus: Diese frühen Gemüse brauchen keine volle Ladung Dünger. Harken Sie das Beet anschließend mit dem Rechen glatt.
In einer Gärtnerei, wo sich jeder Quadratmeter lohnen muss, setzt man Gemüse manchmal etwas enger. Im biologischen Hausgarten kann man meist nicht alle Wachstumsfaktoren optimieren. Hier sind größere Pflanzabstände von besserem Erfolg gekrönt. Um gerade Reihen zu erhalten, verwenden Sie eine Pflanzleine und einen Zollstock oder ein Aussaatlineal. Ziehen Sie mit einem Saatrillenzieher oder von der Seite mit dem Rechen eine kleine Aussaatfurche, geben Sie das Saatgut in die Erde und drücken Sie es an, am besten senkrecht von oben mit der Vorderfläche des Rechens. Kennzeichnen Sie die Reihen mit Datum, Art und Sorte. Später ist es interessant zu sehen, wie lange die Pflanzen bis zur Ernte gebraucht haben, und besonders wenn Sie verschiedene Radieschen und Bohnen ausprobieren, lohnt sich eine Dokumentation der Sorte sehr.
Sie können jetzt Ihre Aussaaten entweder angießen oder warten, bis es regnet. Wenn das Saatgut erst einmal richtig Wasser bekommen hat, muss man es bis zur sichtbaren Entfaltung der Blätter durchgehend feucht halten, sonst vertrocknet der Keim. Sinnvoll ist bei Möhren- und Radieschenbeeten eine Abdeckung mit einem Insektenschutznetz. Das licht- und wasserdurchlässige Netz hält Maden und Erdflöhe fern und puffert Schlagregen, Hagel und Temperaturschwankungen ab. Es ist nicht hübsch anzusehen, aber effektiv. Sie müssen nur etwas genauer durch die Maschen gucken, um die Zeit zum Vereinzeln und Jäten nicht zu verpassen!
DER GLÜCKLICHE OBSTBAUM
Am wichtigsten für das Wohl eines Baumes sind Platz zur Entfaltung und eine gute Versorgung über den Boden. Ein gelungener Obstbaumschnitt macht die Sache perfekt. Im Februar ist dazu Zeit, solange die Knospen noch nicht anschwellen.
EIN LEVEL HÖHER
Hätten Sie gerne ein Hochbeet? Vieles spricht dafür: Die rückenschonende Arbeitshaltung. Die Möglichkeit, in guter, extra herbeigeschaffter Erde zu arbeiten, statt mühsam einen vorgefundenen Boden zu verbessern. Für manche Pflanzen ist die schnelle Erwärmung der Erde im Frühjahr ein Vorteil. Auch die klare Abgrenzung des Hochbeetes, sei es gegen Unkraut, Hunde oder von unten gegen Wühlmäuse, sowie der Nutzen als Raumteiler im Garten kann ein Grund für den Bau sein. Wann, wenn nicht jetzt? Das Jahr liegt vor Ihnen.
Es gibt Hochbeete aus sehr stabilem und aus weichem Holz, Hochbeete aus geflochtener Hasel, aus Paletten, Zinkblech, Betonelementen oder Steinplatten. Bedenken Sie bei der Wahl des Materials neben ästhetischen Gesichtspunkten vor allem, wie lange es hält. Hochwertiges Douglasienholz steht ohne Probleme mehr als zehn Jahre lang. Dünnes Fichten- oder Haselholz wird viel schneller morsch. Stein- und Betonplatten sind wesentlich schwerer als Holzelemente und nicht so leicht zu befestigen. Dafür sind sie ziemlich unverwüstlich.
Schützen Sie Ihre Hochbeete von innen mit Folie, um das Baumaterial vor der Nässe der Erde und vor den Wurzeln zu schützen. Diese Folie sollte bei Holzbeeten genoppt sein, um das Holz zu hinterlüften. Von unten können Sie ein Wühlmausgitter anbringen.
Die Höhe des geplanten Hochbeetes muss für Sie und niemand anderen perfekt sein. Bedenken Sie aber, dass ein sehr hohes Hochbeet viel Schatten wirft und man auf der Nordseite kalte Füße bekommt. Ist das Beet zu niedrig, bietet es andererseits wenig Füllstand an guter Erde und kaum seitlichen Schutz gegen Wildwuchs und Hunde. Die optimale Höhe liegt wohl zwischen 50 und 90 cm.
Bedenken Sie, wenn Sie die Dimension Ihres Hochbeetes planen, wie viel Erde Sie heranschaffen können. Dreidimensional betrachtet ist das ganz schön viel – und schwer. Der Boden des Beetes kann mit Grünschnitt und anderem organischen Abfall gefüllt werden, doch mindestens die obersten 30 cm sollen aus Gartenerde, Mutterboden oder Universalerde bestehen. Zwar ist jetzt kühler Februar, doch stellen Sie sich einen heißen Sommer vor: Die Erde im Hochbeet liegt erhöht, das Wasser fließt gut ab. Sie müssen eine Möglichkeit einrichten, Ihr Hochbeet in Trockenphasen wirklich mit Wasser zu tränken, sonst sind alle Vorteile dahin. Am effektivsten ist eine Tropfbewässerung, doch auch schon ein gut erreichbarer Gartenschlauch ist eine große Erleichterung gegenüber dem Tragen von Gießkannen. Arbeiten Sie Lehm bzw. Bentonit und aktivierte Holzkohle in die Erde ein und mulchen Sie das Beet bald nach der Bepflanzung, um das Wasser zu halten.
Und jetzt kommt das Beste: Wählen Sie aus! Welche Pflanzen finden Sie so lecker und so hübsch, dass sie diesen Ehrenplatz einnehmen dürfen? Bunte Chilis! Immertragende Erdbeeren? Mediterrane Kräuter. Oder so richtig Porree, bunten Salat und Möhren auf dem Präsentierteller? Melonen … Süßkartoffeln? Gurken und Basilikum! Broccoli? Kapuzinerkresse. Minze.
DA IST WAS IM BUSCH
Heckenpflanzen und Wildobst, also das, was man gemeinhin als Gebüsch wahrnimmt, sind ein Kosmos für sich: Ein Lebensraum für Singvögel und Kleinsäuger. Ein Windschutz, der Grundstücke und Gebäude schön einrahmt, ein Sichtschutz zum Nachbargrundstück. Viele Heckenpflanzen sind eine Quelle von Obst, bringen schönen Blütenschmuck im Frühling und bunte Blätter im Herbst. Aus diesen Gehölzen kann man Blumensträuße und Stöcke schneiden, und am Hang halten ihre Wurzeln die Erde fest.
Hecken brauchen ihren Platz. Sie besitzen eine gewisse Dicke, je nach Pflanzenart und Schnitt, und unter Umständen werden sie recht hoch. Sie sollen nicht nur als Randbegrünung weitläufiger Anwesen auftreten, sondern nahbar und angenehm in Stadtgärten funktionieren. In unserer Tabelle können Sie nachschauen, welche Heckenpflanzen für Sie in Frage kommen könnten. Für kleine Gärten haben wir Johannis- und Heidelbeeren als Idee mit in die Liste aufgenommen.
Pflanze | schnittverträglich | Platzbedarf mit/ohne Schnitt | Höhe bei mäßigem Schnitt | Bienennahrung/Vogelnistgehölz | Blütenschmuck und Herbstfärbung | essbare Früchte | Standort | ||
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Hasel | ja, auch starke Rückschnitte | 1,50 bis 4 m | 3 m | Eichhörnchennahrung | schöne gelbe Kätzchen, rotlaubige Sorten | ja, hochwertig | ausreichend feucht, kein Magerstandort, verträgt Wind und Schatten | ||
Felsenbirne | eher nicht | 2 bis 5 m, je nach Art | 3 bis 5 m, je nach Art | Vogel- und Bienennahrung, Nistgehölz | sehr schöne weiße Blütenfülle, tolle Austriebs- und Herbstfärbung | ja, hochwertig, süß und weich | anspruchslos, verträgt Wind und Stadtklima | ||
Rote Johannisbeere | ja, mäßig | 0,80 bis 1,50 m oder Stämmchen 0,60 m | 1,20 m | Bienen- und Vogelnahrung | nein | ja, hochwertig | Sonne, nährstoffreicher Boden | ||
Wildrose, Heckenrose, Rugosarose | sehr schnittverträglich | ab 0,80 bis 3 m | 0,80 bis 2 m | Bienennahrung, Vogelnistgehölz, Winternahrung | Blütenschmuck | Wildobst | Sonne, humushaltiger Boden | ||
Heidelbeere | begrenzt, nur auslichten | 1 m | 1,20 m | Bienennahrung | kleine Glockenblüten, schöne Herbstfärbung | ja, hochwertig | braucht extra Bodenpflege, sauren Boden, feucht, verträgt Schatten | ||
Berberitze | ja, Formschnitt möglich | 1 bis 3 m | 3 m | Bienen- und Vogelnahrung | üppige gelbe Blüte, Herbstfärbung leuchtend orange | Wildobst, schwer zu ernten | anspruchslos, verträgt Überpflanzung und Trockenheit | ||
Kornelkirsche | ja, sehr schnittverträglich | 1,50 bis 3,50 m | 4 m | Bienennahrung, Vogelnistgehölz | sehr schöne frühe gelbe Blüte | Wildobst, adstringierend, aromatisch | Sonne, verträgt Wind und Trockenheit, aber keine Konkurrenz | ||
Zierapfel | ja, sehr gut | 1 bis 4 m | 4 m | Bienennahrung, Vogelnistgehölz, Winternahrung | wunderbare rosa oder weiße Blüte, bestäubt Apfelbäume | Wildobst | anpassungsfähig, verträgt Unterpflanzung und Stadtklima | ||
WARM:
- Wirsing (Sorte Vorbote)
- Spitzkohl (Sorte Berns)
- Kohlrabi
- Tomaten
- Paprika und Chili
- Auberginen
- Physalis
- Kresse
- Microgreens und Keimsaaten
GESCHÜTZT:
- Lauchzwiebeln
- Salate
- Asiasalate
- Löwenmäulchen
FREILAND:
- Möhren
- Radieschen
- Spinat
- Kresse
- Dicke Bohnen
- Pflanzung von Obst- und Wildgehölzen (bei frostfreier Witterung)