Die Anleitung betrifft die Artikelnummer: #349013.
Sie erhalten mit Austernpilz beimpfte Holzchips. Diese eignen sich zum Anbau im Freiland auf Strohballen oder Holz und in der kalten Jahreszeit, d.h. von Oktober bis April, legt man im Haus die Beimpfung auf Stroh neu an. Hier können Sie ein bis zwei Jahre lang Austernpilze ernten. Geeignete Hölzer sind Buche, Pappel, Weide, Birke, Esche oder Erle. Je härter das Holz ist, desto länger und mehr kann man ernten. Legen Sie die Austernpilzkultur von April bis September an, bei Temperaturen ab ca. 15 °C. Sollten Sie die Pilzbrut nicht sofort benötigen, lagern Sie sie ungeöffnet und geschlossen im Kühlschrank.
Sie benötigen entweder einen Strohballen (ca. 50x50x100 cm), der nicht schimmelig riechen darf, oder 2 bis 3 Holzstämme mit 1 m Länge und 20 bis 40 cm Durchmesser. Die Hölzer dürfen nicht älter als drei Monate sein, am besten ist frisch geschnittenes Holz.
Vorbereitung:
> STROH: Da feuchtes Stroh schwer ist, tauchen Sie den Strohballen möglichst nahe am Lagerort für mindestens 12 Stunden vollständig unter Wasser. Damit der Strohballen nicht schwimmt, können Sie ihn mit einem Stein beschweren. Füllen Sie bei Bedarf Wasser nach, damit der Strohballen während dieser Zeit immer vollständig mit Wasser überdeckt ist. Sie können das Stroh auch über zwölf Stunden hinweg alle zwei bis drei Stunden mit 10 - 20 Litern heißem Wasser überbrühen, bis er im Kern komplett durchfeuchtet ist. Der Vorteile dieses energieaufwendigen Verfahrens ist, dass heißes Wasser das Stroh schneller durchdringt und Keime abtötet. Lassen Sie den angefeuchteten Strohballen vor dem Beimpfen mindestens weitere zwei bis drei Stunden abtropfen.
> HOLZ: Die Hölzer werden zwölf Stunden lang in frisches Wasser gelegt - am besten vor Ort.
Beimpfung:
Um die Impfstellen und das Pilzmyzel nicht unnötig mit Fremdkeimen zu belasten, achten Sie beim Beimpfen immer darauf, dass Sie mit sauberem Werkzeug und sauberen Händen arbeiten!
> STROH: Bringen Sie unter Zuhilfenahme eines Pflanzholzes um den Strohballen herum verteilt jeweils eine ca. walnussgroße Menge Pilzbrut, mindestens 10 - 15 cm tief in den Strohballen hinein. Drücken Sie die Impflöcher gründlich wieder zu.
> HOLZ: Die Stämme werden an mehreren Stellen bis zur Mitte eingesägt. In die Sägeschlitze wird die Chipsbrut hineingestopft, z. B. mit einem sauberen Löffel. Danach kann man die Schlitze mit Klebeband oder Folie verschließen.
Durchwachsphase:
Lagern Sie den Ballen bzw. die beimpften Hölzer an einem schattigen Ort bei 15° C. Bodenkontakt ist günstig, Stämme werden etwas eingegraben. Schützen Sie Ihre Pilzkultur vor zu starker Sonneneinstrahlung und prüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit. Verwenden Sie zum Wässern stets frisches Leitungswasser, da dieses keine Fremdkeime enthält. Zur Abwehr von Schnecken kann ein Schneckenzaun eingesetzt werden.
Kultur/Pflege:
Nach etwa vier bis sechs Wochen ist die Strohballenkultur durchwachsen. Dies zeigt sich durch weißgraues Pilzmyzel. Das Durchwachsen von Holz dauert einige Monate. Im Herbst angelegte, noch nicht vollständig durchwachsene Pilzkulturen sollten zur Gewährleistung einer ausreichend hohen Durchwachstemperatur von mindestens 15 °C vor Dauerfrostperioden geschützt werden, indem Sie sie z. B. mit Laub abdecken oder für die restliche Durchwachsphase an einen warmen Ort im Haus oder Keller lagern. Vollständig besiedelte Pilzkultur ist winterhart.
Ernte:
Die ersten Edelpilze zeigen sich bei 10 - 20 °C, wie Wildpilze vorwiegend bei feuchter Witterung. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis Jahren erscheinen bei günstiger Witterung immer wieder Wachstumswellen an schmackhaften Austernseitlingen. Hartholzstämme tragen bis zu drei Jahre.