DIE SCHÖNE AUS DEM WALD
Der August ist der ideale Monat für die Anlage eines neuen Erdbeerbeetes. Auch wenn sich die robusten Lieblingsbeeren zu fast jeder Jahreszeit setzen lassen: Die Pflänzchen, die jetzt mit ausreichend Abstand in ein nährstoffreiches, sonniges Beet umziehen, haben im Spätsommer und Herbst noch so viel Zeit, sich zu etablieren, dass sie bei guter Versorgung im nächsten Juni schon genauso einen hohen Ertrag bringen wie ältere Erdbeerbeete.
Wenn Sie Ableger Ihrer eigenen Erdbeerpflanzen umsetzen, wählen Sie immer „Kinder“ der ertragreichsten und kräftigsten Mutterpflanzen. Oder probieren Sie etwas Neues aus unserem Sortiment – wir versenden ab August wieder ein Dutzend verschiedene Erdbeersorten.
Auch wenn ihr Name jetzt für Jahrzehnte belastet ist: Eine der süßesten und ertragreichsten Sorten ist Korona. Vielleicht pflanzen Sie sich ein Erinnerungsbeet an den Ausnahmezustand. Besonders widerstandsfähig und stark wächst Florence, die von Ende Juni bis Ende Juli einen ganzen Monat lang Erdbeerfreude liefert und auch mit schwierigem Gartenboden zurechtkommt. Und der Geschmack von Mieze Schindler versetzt viele Menschen in ihre Kindheit zurück.
Für uns ist Mara des Bois die Neuentdeckung des Jahres. Die zierliche Pflanze trägt besonders gesundes, dunkelgrünes Laub und hocharomatische, zuckersüße Früchte. Sie bringt im Frühling schon ab Mai ihren Hauptertrag, bildet aber im Laufe des Sommers immer wieder schöne weiße Blüten und tiefrote, nach Walderdbeeren duftende Naschfrüchte aus. Mara des Bois entwickelt weniger Ausläufer als andere Sorten und eignet sich durch ihre Schönheit als Pflanze besonders gut für prominente Stellen: Am Fuß der Haustreppe, im Topf auf der Terrasse oder am Eingang zum Garten könnte die „Schöne aus dem Wald“ auch bei Ihnen ihren Platz finden und Sie mit kleinen süßen Geschenken durchs Jahr begleiten.
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PASSATA POMODORI
Der August beschert uns nach vielen Monaten der Pflege von allem üppige Mengen. Jetzt gilt es, die Früchte der Arbeit zu nutzen und möglichst viel davon roh und frisch zu genießen. Übermengen muss man schnell genug verschenken und das, was man liebt, gut konservieren.
Im August haben wir endlich mal genug von dem Gemüse, das wir sonst am häufigsten kaufen: Tomaten. Über 20 kg davon verzehren wir pro Kopf im Jahr. Uns locken kleine Cherry- und große Fleischtomaten, gelbe, schwarze und hellrote Salattomaten und gezahnte, runde, platte und ovale Exemplare. Es gibt Ruthje, spitze im Geschmack, unverkennbar mit dem Zipfel und für alles zu haben, die überbordende MiriMiri mit großen Trauben ovaler, festfleischiger Cocktailfrüchte und hunderte Sorten mehr.
Vollreif gepflückt sind eigene Tomaten lecker und unvergleichlich aromatisch. Tomaten sind das Thema vieler Gartengespräche, für manche eine Wissenschaft und immer eine Leidenschaft für sich. Sollte die Flut der „Paradiesfrüchte“ Sie im August zwischenzeitlich überfordern, heben Sie sie für den Winter auf: Das Einkochen von Tomaten macht nicht besonders viel Arbeit, braucht keine Zusatzstoffe und lässt sich in jeder Dimension von zwei bis zwanzig Gläsern in der Küche realisieren.
Pflücken Sie alle reifen Tomaten, waschen Sie sie und zerteilen Sie die Früchte in Viertel, so dass sich die Mitte gut herausschneiden lässt. Die Tomatenstücke geben Sie in einen Kochtopf mit etwas Wasser, um ein Anbrennen zu vermeiden. Bei mittlerer Hitze und mit Deckel lassen Sie die Stücke jetzt weich kochen. Rühren Sie gelegentlich um. In der Zwischenzeit sollten Sie, je nach Größe Ihres Haushaltes, Gläser oder weithalsige Flaschen von 300 bis 700 ml Fassungsvermögen spülen. Wenn die Tomaten weich sind, müssen sie püriert werden, damit später keine Schalenstücke in den Konserven sind. Wer die Kerne nicht mit einkochen will, sollte die Sauce zusätzlich durch ein Sieb streichen.
Reife Tomaten ergeben schon pur eine köstliche Sauce; wo ausreichend frisches Basilikum vorhanden ist, bietet es sich als aromatische Zutat an. Die pürierte Sauce muss jetzt noch 30 Minuten kochen. Sie darf dabei ruhig etwas Dampf ablassen, um einzudicken, und wird dann heiß in die Behälter gefüllt. Diese werden schnell verschlossen und zum Abkühlen aufgestellt. Dieser im Glas eingefangene Sommer ist mindestens ein halbes Jahr haltbar … falls nicht schon bis Weihnachten alles weggefuttert ist!
KURZE WEGE: DIREKTKOMPOST
Direktkompost ist das Verrotten organischer Abfälle direkt im Beet. Im Gegensatz dazu steht die Kompostierung auf dem Komposthaufen. Auch wenn wir es gewöhnt sind, Abfälle „in den Müll“ zu bringen, hat es Vorteile, den wertvollen Rohstoff Kompost gleich vor Ort zu behalten:
Bei der Direktkompostierung gehen keine Nährstoffe verloren. Sickerwasser, mit Stickstoff und Kalk angereichert, erreicht vielleicht etwas tiefere Erdschichten, wird aber dort von Pflanzenwurzeln gefunden, statt unter dem Komposthaufen ungenutzt im Boden zu verschwinden.
Die Regenwürmer wohnen direkt im Beet und lockern dieses für die Pflanzenwurzeln. Dadurch kann die Erde mehr Wasser speichern. Mikroorganismen aller Art erreichen das Gartenbeet, nicht nur solche, die monatelang auf dem Komposthaufen überleben. „Leben in der Bude“ ist immer von Vorteil, zum Beispiel wenn Milchsäurebakterien aus Joghurt oder Sauerkraut ins Beet gelangen. Da ein Direktkompost nicht mehr bewegt wird, dünstet hier weniger CO2 aus als bei einem Kompost, der umgesetzt wird.
Grobe Abfälle wie Zweigstücke und abgeerntete Bohnenpflanzen sollte man eher zwischen Büschen oder hohen Tomatenpflanzen kompostieren. Doch kleine Portionen vom Hauskompost mit Gemüseschalen und Kaffeesatz, Obstresten und Möhrengrün dürfen gerne direkt zwischen Zucchini und Wirsing eingegraben werden. Pflanzenwurzeln und Bodenlebewesen werden diese Kraft-Depots schnell finden und in duftende Erde und frische Nahrung verwandeln.
Die sauberste und hübscheste Methode der Direktkompostierung kommt aus der Schweiz: Die WormUp TUBE. Die TUBE ist eine schöne, terracottafarbene Röhre mit Löchern und Deckel. Man gräbt diese Röhre aufrecht stehend im Beet ein und befüllt sie nach und nach mit Küchenabfällen. Diese sind durch den Deckel weder zu sehen noch zu riechen und auch für Säugetiere nicht zugänglich. Kompostwürmer können ungestört durch die seitlichen Löcher hinein- und hinauskriechen und fleißig organisches Material verarbeiten. Ab und zu füllt man für die bessere Mischung etwas grobes Material wie eine Handvoll Laub oder Stroh ein.
Die TUBES sind hübsche kleine Kraftwerke, die sich genauso harmonisch wie ein Blumentopf in den Garten einfügen und auch in der Nähe des Sitzplatzes, zum Beispiel im Hochbeet, ihren Platz finden. Wer handwerklich geschickt ist, kann eine Kompoströhre sicher selbst herstellen. Dazu würde sich dann eher Kunststoff anbieten, der Deckel könnte aus Holz oder Metall sein. Ein Durchmesser von mindestens 20 cm ist für solch eine Röhre empfehlenswert.
Je nachdem, ob es in Ihrem Garten schon genug Regen- oder Kompostwürmer gibt, können Sie zusätzliche Kompostwürmer für die TUBE über uns beziehen. Selbst Rumpelstilzchen wäre beeindruckt von der Geschwindigkeit, in der diese kleinen Helfer Stroh zu Gold spinnen!
GELBER SENF UND GRÜNER DÜNGER
Bewachsener, feuchter Boden duftet. Er ist weich und krümelig. Hier krabbelt ein Käfer, dort fällt ein welkes Blatt. Sonne, Wind und Regen dringen nur gedämpft durch das schützende Grün, und unter der luftigen, braunen Erdoberfläche wimmelt es von Leben. Auf einem braunen, unbebauten Beet dagegen ist man als kleines Wesen ziemlich ungeschützt. Gründüngung ist dazu da, in Anbaupausen den Boden bedeckt und lebendig zu halten. Gründüngungspflanzen keimen schnell und sind dadurch vor dem Unkraut groß. Sie bilden viel Blattmasse, und bei der Einarbeitung in den Boden entsteht wertvoller Humus.
Durch geduldige Pflege mit Kompostgaben, Mulchen und Gründünger können wir den Humusgehalt unseres Gartenbodens trotz Nutzung der Beete auf ein Ideal von 5 % und mehr erhöhen. Das erhöht die Wasserhaltekraft Ihrer Beete enorm, sorgt für gesunde Pflanzen und bindet nebenbei noch CO? aus der Luft.
Wenn Ihr abgeerntetes Beet jetzt im August nur einige Wochen Pause machen soll, beispielsweise bis zum Stecken von Winterknoblauch, ist meist Gelbsenf das Mittel der Wahl, denn Gelber bzw. Weißer Senf (botanisch Sinapis alba) ist der schnellste unserer Gründünger. Er keimt und wächst so rasch, dass schon eine Zeitspanne von nur drei Wochen von der Aussaat bis zur Einarbeitung in Ihrem Beet einen Nutzen bringt. Gelbsenf gehört allerdings zur gleichen Pflanzenfamilie wie Kohl, Radieschen und Asiagemüse; auf Kohlbeeten sollten Sie deshalb auf Phacelia ausweichen und so für einen Fruchtwechsel sorgen.
Die bunte Mischung TerraLife-Solanum bleibt für längere Zeit auf dem Beet. Sie ist die ideale Vorbereitung oder Erholung für Kartoffelbeete. Die vielen enthaltenen Schmetterlingsblütler wie Klee, Erbsen und Lupinen binden an ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft und machen ihn für Pflanzen nutzbar. Nach dieser Gründüngung sollten auf dem Beet im nächsten Jahr jedoch keine Erbsen oder Bohnen angebaut werden.
Wenn Sie es schaffen, Ihre Gründüngung „in voller Pracht“ abzusensen und nur ganz flach einzuarbeiten, erhalten Sie ein Höchstmaß an Grünmasse, die durch die Flächenkompostierung zügig verrottet. Wo Ihnen der Winterschutz wichtiger ist, bleibt die Gründüngung bis zum Februar oder März stehen und muss dann abgeräumt werden. Und bei einem milden Herbst kommt vielleicht sogar noch etwas zum Blühen und erfreut eine Biene, die noch nicht ins Bett will …
Radieschen, Mairüben, Rettiche, Lauchzwiebeln
Feldsalat (unbedingt jetzt!), Winterpostelein, Wintersalate(unbedingt Anfang des Monats!), Spinat, Salatrauke, Kresse und Winterkresse
Abessinischer Kohl, schnelle Kohlrabi (Dario, Azur Star), Asiagemüse, Chinakohl und Pak Choi
Dill, Koriander
schnelle Gründünger wie Gelbsenf, Phacelia, Ölrettich, Gründüngungsmischung für Kartoffeln, Buchweizen oder winterharte Gründünger wie Winterwicke, Luzerne und Rotklee
Erdbeeren pflanzen
Knoblauch stecken
Ziergehölze, Obst- und Wildgehölze, Stauden und mehrjährige Kräuterpflanzen
Pilzbrut einsetzen