„Der Sommer, der vergeht,
ist wie ein Freund,
der uns Lebewohl sagt.“
Victor Hugo (1802–1885), französischer Schriftsteller
Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde,
es lässt sich nicht leugnen: Der Sommer geht langsam zu Ende. Doch die Erinnerungen an diese warmen, nach Lavendel duftenden Tage, an aromatische Kräuter und Tomaten und an köstliche Johannisbeeren bleiben erhalten. Zu diesen Erinnerungen gesellt sich oft die Dankbarkeit. Ähnlich kann es sich anfühlen, wenn ein guter Freund schließlich seiner Wege geht. Die guten Zeiten zusammen, gemeinsame Erlebnisse und intensive Gespräche sind dann zwar vergangen, aber in Gedanken leben sie weiter und zaubern uns das eine oder andere Mal ein Lächeln ins Gesicht. Was auch immer Sie in diesem Sommer in Ihrem Garten erlebt haben: Gründe für ein Lächeln finden Sie bestimmt eine ganze Menge. Und genauso wie der Rückblick auf die letzten Monate freudig und ein bisschen wehmütig stimmt, so erwartungsvoll kann der Blick auf die nächste Saison sein, die sich schon jetzt gut vorbereiten lässt.
Ihr Team vom Hof Jeebel
Auch wenn in den ersten Wochen des Jahres der graue, kalte Winter kein Ende zu nehmen scheint: Irgendwann kommt der Moment, in dem die ersten Frühblüher aus dem Boden schießen und mit ihren bunten Blüten den Ausklang des Winters einläuten. Jetzt – von September bis in den November hinein – ist die beste Zeit, um die Grundlagen für diesen farbenprächtigen Auftritt zu schaffen. Alles, was Sie dafür brauchen, sind Blumenzwiebeln Ihrer Wahl und eine kleine Schaufel. Wir haben für Sie Krokusse, Wildtulpen, Narzissen und einige andere Zwiebelpflanzen im Sortiment.
Unsere Krokusse Blumenzwiebeln sind früh dran. Sie starten schon ab Februar durch und liefern Insekten reichlich Nahrung. Noch etwas zeitiger als der purpurviolett blühende Elfenkrokus Barr’s Purple ist der Chrysanthus-Krokus Romance mit seinen cremegelben Blüten. Krokusse mögen sonnige Standorte mit durchlässigen Böden, die im Frühjahr genug Feuchtigkeit bieten. Sie eignen sich gut zum Verwildern sowohl auf Rasenflächen als auch in anderen Gartenbereichen. In Grüppchen gepflanzt sind sie am wirkungsvollsten.
Auch Wildtulpen, die Vorfahren unserer modernen Gartentulpen, stehen bei Insekten hoch im Kurs. Ihr natürlicher Charme macht sie bei vielen Gärtnern immer beliebter. Schon im März zeigt die rotblühende Wildtulpe Zwanenburg ihre knalligen Blüten. Im April folgen unsere anderen Arten. Manche von ihnen, wie die Wildtulpe Tulipa saxatilis oder die Wildtulpe Taco blühen sogar noch im Mai. Ob einfarbig wie Zwanenburg oder mehrfarbig wie Taco: Wildtulpen sind meist 20 bis 30 cm hoch und bleiben damit deutlich kleiner als Gartentulpen.
Wildtulpen bevorzugen sonnige Plätze mit einem durchlässigen Boden. Vor und während der Blüte brauchen die Pflanzen eine gute Wasserversorgung. Nach der Blüte jedoch sollte der Boden eher trocken sein, denn zu viel Feuchtigkeit macht den Zwiebeln in ihrer Ruhezeit sehr zu schaffen.
Neben den Wildtulpen haben wir auch eine ganze Menge Gartentulpen im Sortiment.
Vor allem das knallige Gelb, aber auch das elegante Weiß der Narzissen gehören zum Frühling wie die Sonnenblumen zum Sommer. Die Hauptblütezeit der Narzissen ist der April. Einige Arten, wie die gefüllte Narzisse Rip van Winkle oder Tête Rosette, öffnen schon im März ihre Blüten. Die Pfauenaugen-Narzisse Recurvus ist der Nachzügler unter den Narzissen. Sie blüht erst im Mai.
Narzissen sind wunderbare Schnittblumen. Bevor man sie jedoch zusammen mit anderen Blumen in eine Vase stellt, sollten sie rund 24 Stunden lang allein in der Vase stehen. In dieser Zeit geben sie über ihre Schnittstellen Schleimstoffe ins Wasser ab, die andere Blumen zum Verwelken bringen können. Wenn das verschleimte Wasser abgegossen wird, können die Narzissen gut mit anderen Blumen – beispielsweise mit Tulpen – in der Vase kombiniert werden.
Krokusse, Wildtulpen und Narzissen eignen sich bestens zum Verwildern. Neben ihnen haben wir noch eine ganze Reihe weiterer meist insektenfreundlicher Zwiebelblumen, die sich ebenfalls erfolgreich selbst vermehren und ausbreiten können. Zu ihnen gehören in der Reihenfolge ihrer Blütezeit u. a.: Schneestolz (März), Milchstern (März/April), Forellenlilie (April), Traubenhyazinthe (April/Mai) und Zierlauch (Juni).
Rambler- und Kletterrosen eignen sich hervorragend für die Begrünung von Pergolen, Rosenbögen, Spalieren sowie Haus- und Garagenwänden. Noch romantischer wird’s, wenn die Rosen in alte Bäume hineinwachsen. Super Sorten für das Projekt „Baum meets Rose“ sind die Kletterrosen Rambling Rosie, Rosa multiflora und New Dawn sowie die Ramblerrosen Apple Blossom, Bobby James und Lykkefund.
Dicht gefüllte Blüten sind für Bienen und andere Insekten nutzlos. Das gilt auch bei Rosen. Wer mit seiner Rosenpflanzung Schönheit mit ökologischem Nutzen verbinden möchte, kann nicht nur alle unsere Wildrosen pflanzen, sondern auch alle anderen Sorten mit nicht gefüllten Blüten.
Nicht alle Rosen bilden Hagebutten. Wer es auf die kleinen Rosenfrüchte abgesehen hat, kann die Hundsrose Rosa canina, die Apfelrose Rosa villosa oder auch die Heckenrose Rosa corymbifera Laxa pflanzen. Eine ganz besondere Hagebuttenlieferantin ist die Hagebuttenrose Piro 3, auch Pillnitzer Vitaminrose genannt. Sie ist sehr reich an Vitamin C und frei von Stacheln. Das macht die Ernte zum Kinderspiel. Wegen ihres wildrosenartigen Wuchses lässt sich Piro 3 auch super in eine Wildobsthecke integrieren.
Langsam werden immer mehr Beete frei. Wo kein Gemüse für die Herbsternte oder für die Überwinterung angebaut werden soll, kann man den Boden in den Urlaub schicken und ihn mit Gründünger für die nächste Saison fit machen. Unter Gründüngung versteht man das gezielte Anbauen spezieller Pflanzen zur Bodenverbesserung im Acker-, Obst- und Gartenbau. Im Gegensatz zu Nutzpflanzen, die für eine Ernte angebaut werden, wird bei einer Gründüngung das Pflanzenmaterial in den Boden eingearbeitet oder gemulcht.
Gründünger auszusäen hat vielerlei Nutzen:
Genau wie beim Anbau von Gemüse muss bei der Aussaat von Gründünger auf die Fruchtfolge geachtet werden, um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen. Viele Gründüngerpflanzen gehören zu den Hülsenfrüchtlern oder zu den Kreuzblütlern. Beide Pflanzenfamilien sind im Gemüsegarten reichlich vertreten. Die empfohlenen Anbaupausen sollten unbedingt beachtet werden.
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Gründüngerpflanzen vor, die im September ausgesät werden können. Zur Blüte kommen die Pflanzen in diesem Jahr meist nicht mehr.
Hülsenfrüchtler, zu denen auch Erbsen, Bohnen und Linsen zählen, haben eine besondere Fähigkeit: Sie binden Stickstoff aus der Luft, wandeln ihn in eine pflanzenverfügbare Form um und lagern ihn in kleinen Knöllchen an ihren Wurzeln ein. Dieser Stickstoff dient nachfolgenden Kulturen als Dünger.
Zu den Kreuzblütlern im Gemüsegarten gehören Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, Grünkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Kohlrabi, Pak Choi, Chinakohl, Rettich, Rucola, Radieschen und Asiasalate.
Pflanzen, die als fruchtfolgeneutral gelten, stammen aus Pflanzenfamilien, die im Gemüseanbau keine Rolle spielen.
Radieschen
Feldsalat (Anfang des Monats, oder im Frühbeet oder Gewächshaus), Winterpostelein, Spinat, Kresse, Salatrauke, Asia-Gemüse
schnelle Gründüngung wie Gelbsenf, Phacelia, Ölrettich oder winterharte wie Winterwicken
Wintergetreide:
Winterdinkel und Winterroggen
Pflanzung von Erdbeeren, Wintersteckzwiebeln und Winterknoblauch, Blumenzwiebeln
Rosen, Ziergehölze, Obstgehölze, Wildobst und Pilzbrut
IM FRÜHBEET ODER GEWÄCHSHAUS:
Pflanzung von vorgezogenen Salaten
- Ernten und konservieren
- Saatgut sammeln, trocknen, beschriften
- Kürbistriebe kappen und Früchte auf Bretter legen
- bei Tomaten Haupttrieb kappen und kranke Blätter zum Teil entfernen
- bei Rosenkohl die Spitze kappen
- abgeerntete Beete jäten und mulchen oder Gründünger einsäen
- Erdbeerbeete ausputzen und Mulch austauschen
- krankes, befallenes Obst sammeln und entsorgen
- abgeerntete Beerensträucher auslichten und darunter mulchen
- Kompost aufsetzen
- Baumpflanzungen vorbereiten
- Stützen, Pfähle und Schneckenkragen einsammeln
Kartoffeln, Möhren, Rote Bete, Pastinaken, Porree, Sellerie, Kohlrüben
Kopfkohl, Kohlrabi, Blumenkohl und Brokkoli, Chinakohl und Pak Choi
Salat und Endivien, Mangold und Spinat, Asia-Gemüse, Fenchel
Tomaten, Paprika und Chilis, Auberginen, Gurken, Zucchini und frühe Kürbisse, Bohnen und Erbsen, Zuckermais
letzte Küchenkräuter zum Trocknen
Herbst- Himbeeren, frühe Weintrauben, Feigen und Minikiwis, Physalis
frühe Äpfel und Birnen, Pfirsiche und Nektarinen, Pflaumen, Zwetschgen, Renekloden und Mirabellen
Haselnüsse
Wildobst wie Holunder, Apfelbeeren, Sanddorn und Hagebutten
Blumensträuße
Saatgut