Die Weiße, Schwarze oder Rote Maulbeere ist ein wärme- und sonnenliebender Baum oder Strauch, wobei der Name nicht auf die tatsächliche Fruchtfärbung schließen lässt. Manche Sorten werden bis zu 10 m hoch, andere eignen sich auch für kleinere Gärten oder sogar für den Anbau im Kübel (z.B. die Zwergmaulbeere Mulle).
Diese alte Kulturpflanze wird schon seit 4.500 Jahren von Menschen genutzt: neben den wohlschmeckenden Früchten werden dem Tee aus Maulbeerblättern gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Darüber hinaus ist der Maulbeerbaum die Wirtspflanze des Seidenspinners, aus dessen Kokon Seide hergestellt wird.
Ob als einzelnstehender Baum oder als Hecke in Form gebracht: mit seinen saftigen Früchten und leuchtendem Herbstlaub bringt die Maulbeere orientalisches Flair in den Garten.
Maulbeeren lieben einen vollsonnigen, warmen Standort. Die Maulbeere zieht (bevorzugt) einen nährstoffreichen, feuchten, eher leichten Boden vor, ist aber nicht anspruchsvoll. Als Pflanzzeitpunkt eignet sich der Frühling.
Milde Standorte sind besonders geeignet, die Maulbeere ist jedoch auch winterhart. In den ersten Jahren empfiehlt sich im Winter ein Frostschutz mit Vlies oder ähnlichem.
Die Blüten sind unscheinbar; jede Pflanze hat männliche und weibliche Blüten, ist also selbstbefruchtend.
Die Maulbeere ist ein unkomplizierter strauchartiger Baum, bei dem Krankheiten und Schädlinge selten vorkommen.
Der Austrieb der Blätter erfolgt erst, wenn nicht mehr mit Frost zu rechnen ist. Ein Schnitt ist nicht notwendig; möchten Sie Ihren Maulbeerbaum schneiden, bietet sich das Kürzen der Neutriebe auf 20 cm an.
Die erste Ernte ist erst zu erwarten, wenn der Maulbeerbaum 5–8 Jahre alt ist. Das Warten lohnt sich: die süßen Maulbeeren (genaugenommen handelt es sich um eine Sammelnussfrucht, wie z.B. Erdbeeren auch) reifen, je nach Sorte, ab Juni/Juli bis August oder sogar September nach und nach.
Die Früchte ähneln in ihrer Form Brombeeren und sind je nach Sorte eher rundlich oder länglich und weisen ein Farbspektrum von weiß/gelblich über rot zu tiefrot/schwarzviolett auf. Sie laden mit ihrem süßen, je nach Sorte säuerlichen Geschmack zum Naschen ein, da sie so gut wie nicht lagerbar sind. Haltbargemacht als Trockenfrüchte versüßen sie die dunkle Jahreszeit. Auch Maulbeer-Marmelade, Gelee oder Sirup ist ein Genuss.