Weintrauben sind lecker, als Bioware recht teuer, als konventionelle meist stark gespritzt. Auch aufgrund ihrer mäßigen Haltbarkeit lohnt es sich, dieses köstliche Obst selbst anzubauen. Reben am Spalier oder Haus sind eine große Zierde, geben lichten Schatten und erinnern an gemütliche Gasthöfe im Süden.
Weinreben brauchen ein stabiles Rankgerüst und wachsen stark. Ungeschnitten können sie zu einem Knäuel an Trieben wuchern. Während man übers Jahr nur Triebe anbindet und kürzt und Trauben freischneidet, findet der jährliche Rebschnitt im Winter statt.
Eine Rebe braucht einen Stamm oder Haupttrieb. Dieser endet, je nachdem, ob Sie die Reben wie in einem Weinberg am freistehenden Spalier ziehen wollen, ob Sie Ihre Hauswand begrünen möchten oder ob die Weinranken Ihren Sitzplatz an einer Pergola beschatten sollen, auf Hüfthöhe oder bei etwa 2 bis 3 m Höhe.
Weinreben sind in der Regel so starkwüchsig, dass sie fast jeden Schnitt mitmachen. Da nur die Triebe Trauben tragen, die im Frühling neu gewachsen sind, ist es grundsätzlich ratsam, viel abzuschneiden, um die Pflanze zu einem starken Neuaustrieb anzuregen. Dazu muss sie ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt sein. Wie für alle Gehölze gilt hier, dass man mit Kompostgaben, Gründünger und Mulch auf Dauer die besten Voraussetzungen schafft. Dünger kann zusätzlich im Frühjahr auf den Wurzelbereich ausgebracht werden.
Wenn Sie Ihren Weinstock regelmäßig schneiden, wird automatisch ein Grundgerüst aus bleibendem Holz entstehen, auf welches Sie Ihren Weinstock jährlich ungefähr reduzieren. Das bleibende Holz ist fast schwarz und rissig, das neue Holz hellbraun, glatt und biegsam. Wenn Sie vom neuen Holz im Winter nur kurze, stummelartige Triebstücke wie Zapfen stehen lassen, so treiben aus den Knospen an diesem neuen Holz im nächsten Frühjahr die Triebe, die Früchte tragen.
Befestigen Sie vor allem das dunkle, bleibende Holz gut. Da es mit den Jahren dicker wird, sollten Sie entweder Naturmaterialien wählen und diese Bindungen jährlich erneuern oder mit stabilen Gummis binden, die dem Dickenwachstum nachgeben. Eine Kunststoffschnur oder ein dicker Draht kann auf Dauer den Trieb einschnüren. Kürzen Sie beim Schnitt auch wilde Triebe, die aus der Veredelungsstelle am Boden kommen. So erhalten Sie einen übersichtlichen und bei guter Versorgung ertragreichen Weinstock.
Bündel aus getrocknetem Rebschnitt sind übrigens tolles Anmachholz und duften beim Verbrennen herrlich nach Herbst. Eine ausführliche Pflanz- und Schnittanleitung finden Sie hier.