Der Biogarten im August


„Wer ernten will, muss den Samen erst streuen.“ 
William Shakespeare (1564–1616), englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler

Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde,

zugegeben: Es klingt ein bisschen nach Binsenweisheit. Doch wenn man auf diesem Spruch ein wenig herumkaut, wird er vielschichtiger. Während sich die vielleicht offensichtlichste Lesart am besten mit „Von nichts kommt nichts“ übersetzen lässt, bezieht sich eine andere Interpretation auf die Qualität von Tun und Wirken. Wie wir ein Projekt beginnen und was wir nutzen, um es auf Kurs zu halten, hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie das Ergebnis sein wird. Wörtlich verstanden könnte das bedeuten: Welche Samen wir in welchen Boden bringen und wie wir die Aussaat hegen und pflegen, hat Folgen für das Ernteergebnis. Nutzen wir samenfeste Sorten, säen wir variantenreich auf einen ökologisch gepflegten Boden, dann ernten wir nicht nur gesundes Gemüse und eventuell Saatgut für das Folgejahr, sondern wir fördern die Vielfalt und feiern das Leben.

Ihr Team vom Hof Jeebel

Wer ernten will, muss den Samen erst streuen …
Saatgut gewinnen


Saatgut: Die kleinen Körnchen Freiheit

Saatgut gewinnen

Früher war es gang und gäbe, selbst Saatgut zu gewinnen. Heute ist diese Praxis weit weniger verbreitet. Dabei ist die Saatgutgewinnung gar nicht so schwer. Wir verraten Ihnen, wie’s funktioniert, erzählen ein wenig über die Lage auf dem globalen Saatgutmarkt und stellen Ihnen ein paar tolle Vereine und Initiativen vor, die sich für die Erhaltung von Nutzpflanzensorten einsetzen.

Vorteile, die das Gewinnen von Saatgut mit sich bringt

Ein Vorteil, der vermutlich den meisten sofort einfällt, ist der finanzielle Nutzen. Denn wer Saatgut gewinnt, muss weniger kaufen. Ein weiterer Nutzen steckt in den Samen selbst. Im Laufe der Jahre erhält man Saatgut, das immer besser auf die Bedingungen im eigenen Garten abgestimmt ist. Außerdem macht es nicht nur Spaß, eigenes Saatgut herzustellen, sondern es stärkt auch ein wenig das gute Gefühl von Unabhängigkeit.

Astern Saatgut

Samenfestes Saatgut und F1-Saatgut unterscheiden

Nicht jede Gemüsepflanze eignet sich für die Samenernte. Entscheidend ist die Samenfestigkeit der Pflanze. Denn nur aus solchen Pflanzen lassen sich neue Exemplare ziehen, die dieselben Eigenschaften haben wie die Mutterpflanze. Ob die Gemüsepflanze, die man vermehren möchte, samenfest ist oder nicht, ist auf dem Saatguttütchen vermerkt. Steht F1 auf dem Tütchen, dann handelt es sich um eine Hybridsorte, die für die Saatgutgewinnung ungeeignet ist. 

Hinweis in eigener Sache: Unser Saatgut ist ausschließlich samenfest. Sie können es also jederzeit nutzen, um neue Pflanzen zu ziehen. 

kräftige Pflanzen werden markiert

Pflanzen zur Vermehrung auswählen

Beobachten Sie schon während des Wachstums, welche Pflanzen besonders kräftig und gesund aussehen. Markieren Sie diese Pflanzen mit einem in den Boden gesteckten Stock, damit Sie sie später sicher von schlechter wachsenden Nachbarpflanzen unterscheiden können. Bei Fruchtgemüse wie Tomaten können Sie zusätzlich Geschmackstests machen. Es empfiehlt sich, immer mehrere Pflanzen einer Sorte für die Saatgutgewinnung auszusuchen, damit die genetische Vielfalt gewährleistet ist. 

Tomaten Samen selber machen

Saatgut gewinnen aus Fruchtgemüse

Bei fruchttragendem Gemüse wie Tomaten, Paprika oder Gurken befinden sich die Samen in den Früchten. Will man sie gewinnen, müssen die Früchte vollständig ausgereift sein und sich leicht von der Pflanze lösen lassen. Dann werden die Früchte aufgeschnitten, die Samen mit einem Löffel herausgeholt und vom Fruchtfleisch befreit. Zum Schluss werden sie trocken getupft und auf einem Küchenpapier zum weiteren Trocknen ausgebreitet. 

Extratipp Tomaten: Tomatensamen sind von einer keimungshemmenden Schicht umgeben. Werden sie mit etwas Wasser in ein Glas gegeben und an einen warmen Ort gestellt, löst sich diese glibberige Ummantelung innerhalb von zwei bis drei Tagen und die Samen sinken auf den Boden des Glases. Samen, die oben schwimmen, sind nicht keimfähig und können gleich aussortiert werden. Nun wird von den Samen das restliche Fruchtfleisch in einem Sieb unter fließendem Wasser abgespült. Zum Schluss werden die Samen auf einem Stück Küchenpapier zum Trocknen ausgelegt.

Saatgut gewinnen

Saatgut gewinnen aus Hülsenfrüchten

Samen von Bohnen, Erbsen oder Linsen zu gewinnen ist sehr einfach. Statt die Hülsenfrüchte für die Küche zu ernten, lässt man sie einfach an den Pflanzen hängen, bis die Hülsen braun und trocken werden. Die rascheltrockenen Hülsen werden von der Pflanze entfernt und im Haus nachgetrocknet. Wenn Sie die Hülsen zur Saatgutgewinnung am Anfang oder in der Mitte der Saison an den Pflanzen trocknen lassen, wirkt sich das ungünstig auf den Ertrag aus. Daher empfiehlt es sich, mit der Auswahl erst gegen Ende der Saison zu beginnen. 

Saatgut gewinnen aus Zwiebelgewächsen, Wurzel-, Knollen- und Blattgemüse

Saatgut gewinnen aus Zwiebelgewächsen, Wurzel-, Knollen- und Blattgemüse

Manche dieser Gemüsearten, wie beispielsweise Kopfsalate, bilden ihre Blüten und damit ihre Samen schon im ersten Jahr. Manche Arten, wie Zwiebeln oder Möhren, setzen erst im zweiten Jahr zur Blüte an. Unabhängig davon, wann die Gemüse blühen: Soll Saatgut gewonnen werden, dürfen die entsprechenden Pflanzen natürlich nicht für die Küche geerntet werden. Stattdessen hegt und pflegt man sie, bis nach der Blüte die Samenstände trocken sind. Dann werden an einem regenfreien Tag die Samenstände im Ganzen abgeschnitten und kopfüber locker in eine Papiertüte gesteckt. Die Tüte wird an einem warmen und trockenen Ort aufgehängt, damit die Samen nachreifen können. Sobald sie vollständig getrocknet sind, werden sie aus den Samenständen befreit. 

Achtung: Manchmal passiert es, dass Gemüse vorzeitig in Blüte geht. Es mag zwar verlockend sein, diese Pflanzen für die Saatguternte zu verwenden, schlau ist das aber nicht. Denn letztlich vermehrt man damit Pflanzen, die eine unerwünschte Eigenschaft haben: nämlich vorzeitig zu blühen.

Eigenes Saatgut lagern

Damit die Keimfähigkeit der Samen bestmöglich geschützt ist, sollte das getrocknete Saatgut trocken, kühl und dunkel aufbewahrt werden – am besten gut verpackt in Papiertütchen, Briefumschlägen oder Schraubgläsern. Unbedingt dran denken: Beschriften Sie die Tütchen oder Gläser immer gleich nach dem Befüllen. Denn der Überblick kann schneller verloren gehen, als man denkt …

Der weltweite Saatgutmarkt

Ein erheblicher Teil des weltweiten Saatguthandels wird heute von wenigen Weltkonzernen kontrolliert. Diese Entwicklung ging auf Kosten der einstigen großen Fülle an lokal angepassten Sorten. Seit 1900 ist die Vielfalt unserer Kulturpflanzen durch die Industrialisierung der Landwirtschaft weltweit um 75 Prozent zurückgegangen. Derzeit dominieren vergleichsweise wenige standardisierte Sorten den Markt. Sie sind vor allem auf Einheitlichkeit und gute Transport- und Lagerfähigkeit hin gezüchtet worden. Und die meisten von ihnen sind nicht nachbaufähig. Das liegt daran, dass die Konzerne nur wenig Interesse an Landwirten haben, die nur einmal Saatgut kaufen und dann Samen aus ihrer Ernte zurückbehalten, um diese wieder auszusäen. 

Diese Hybridsorten bringen jedoch weitere Probleme mit sich. Um optimal gedeihen zu können, benötigen sie besonders günstige Bedingungen. Dazu gehören eine hohe Nährstoffversorgung durch Mineraldünger sowie ein intensiver Pflanzenschutz durch Pestizide. Diese Dünge- und Spritzmittel werden oft von denselben Konzernen verkauft, die auch das Hybridsaatgut vertreiben. 

Neben den Nachteilen, zu denen die beschriebenen Abhängigkeiten genauso gehören wie Geschmackseinbußen und eine schwindende Vielfalt, haben Hybridsorten natürlich auch Vorteile. Bei günstigen Bedingungen können sie gleichmäßige und hohe Erträge bringen sowie Resistenzen gegenüber der einen oder anderen Pflanzenkrankheit aufweisen. Wer jedoch die Fülle der Möglichkeiten in Sachen Geschmack, Farben, Formen, Düfte und Erntezeitfenster voll ausschöpfen möchte und die Freiheit schätzt, die in nachbaufähigen Sorten liegt, wählt samenfestes Saatgut. 

Die Vielfalt bewahren

Aller Marktmacht zum Trotz haben engagierte Hobbygärtner, Gemüsebauern und Pflanzenzüchter zahlreiche alte, lokale und besondere Sorte erhalten, die für den Anbau in Hausgärten oder zur Selbstversorgung oft besser geeignet sind. Sie finden sich zu Initiativen zusammen, gründen Vereine, planen Veranstaltungen, halten Vorträge und lassen sich einiges einfallen, um die Vielfalt zu bewahren.  

Saatgutbibliotheken

Saatgutbibliotheken

Saatgutbibliotheken funktionieren ähnlich wie herkömmliche Bibliotheken. Nur dass man statt Büchern oder CDs Saatgut ausleihen kann. Die ausgeliehenen Samen sät man im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse aus. Nach der Ernte werden die Samen getrocknet und ein Teil davon wird in die Saatgutbibliothek zurückgebracht, damit andere sie dann ausleihen können. 

Solche Saatgutbibliotheken finden sich mittlerweile im ganzen Land. Meist sind sie in herkömmlichen Bibliotheken untergebracht, manchmal auch an anderen Stellen. Die Idee zu diesem Konzept entstand um die Jahrtausendwende in den USA.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Vereine und Initiativen vor, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, kostbares Saatgut zu erhalten. Vielleicht kennen Sie ja schon das eine oder andere Projekt oder haben die Namen schon mal auf unseren Saatguttütchen entdeckt. 

Zu den teilnehmenden Saatgutbiobliotheken hier klicken.

Kultursaat

Kultursaat e.V. ist ein Verein mit Sitz in Hessen, der sich der Züchtung und Erforschung von nachbaufähigen Gemüsesorten auf biodynamischer Grundlage widmet. Mittlerweile sind rund 120 Sorten als Neuzüchtungen von Kultursaat beim Bundessortenamt zugelassen (Stand: Februar 2024). Eine besondere Erfolgssorte des Vereins, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, ist die Möhrensorte Rodelika. Sie ist übrigens auch bei uns erhältlich, denn wir sind Mitglied bei Kultursaat e.V. und haben einige Kultursaat-Sorten im Sortiment. 

Arche Noah

Der österreichische Verein Arche Noah setzt sich für den Erhalt und die Entwicklung der Kulturpflanzenvielfalt ein. 1989 gegründet, bewahrt und pflegt der Verein tausende gefährdete Gemüse-, Obst- und Getreidesorten. Zusätzlich betreibt er einen Schaugarten, bietet Kurse, Seminare und Workshops sowie Bücher an. Auch bei Arche Noah sind wir Mitglied und handeln deren Sorten, beispielsweise den Spinat Pfarrgarten.

ProSpecieRara

ProSpecieRara ist eine Schweizer Stiftung, die 1982 mit dem Ziel gegründet worden ist, gefährdete Kulturpflanzen und Nutztiere vor dem Aussterben zu bewahren. Sie engagiert sich heute unter anderem für die Erhaltung und Nutzung von über 1.500 Garten- und Ackerpflanzen, etwa 400 Beerensorten, 2.400 Obstsorten und 38 Nutztierrassen. Außerdem bietet sie Führungen, Vorträge und Kurse an und veranstaltet regelmäßig Märkte. Auch von ProSpecieRara haben wir Saatgut im Sortiment. 

VEN – Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.

Der VEN e.V. setzt sich für die Erhaltung von Nutzpflanzensorten und des Wissens um ihre Kultivierung und Vermehrung ein. Der 1986 gegründete Verein mit Sitz im hessischen Witzenhausen erstellt Bildungsmaterial, veranstaltet Saatgutbörsen und Saatgutseminare und ruft jedes Jahr das „Gemüse des Jahres“ aus. In 2023/24 wurde übrigens die Rote Bete gekürt. Die Mitglieder des Vereins vermehren die Sorten in ihren eigenen Gärten. 

VERN – Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen e.V.

Der VERN e.V. erhält rund 2.000 alte und seltene Nutzpflanzensorten. Ein weiteres Ziel des 1996 gegründeten Vereins besteht darin, das Wissen über den Anbau, den Umgang und die Nutzung der Kulturpflanzen zu bewahren. Auf einem 4.000 m2 großen Gelände in Greiffenberg, im Nordosten Brandenburgs, betreibt der VERN e.V. einen Schau- und Lehrgarten. Auch in diesem Verein sind wir Mitglied.

Gemüse Herbstpflanzung


Herbstpflanzungen für üppigen Gemüse-Nachschub

Herbstpflanzungen für üppigen Gemüse-Nachschub

Fliegender Wechsel im Gemüsegarten: Während manche Gemüsearten schon gegangen sind, räumen andere in diesen Tagen das Feld. Genug Platz also für neues Gemüse! Natürlich gibt es eine Menge Sorten, die Sie auch jetzt im August noch aussäen können. Wollen Sie sich die Kinderstube der Gemüsepflänzchen sparen, können Sie genauso gut Jungpflanzen setzen. Diese gehen dann mit einem guten Wachstumsvorsprung an den Start. Wir haben ein paar tolle Gemüsepflanzen für Sie, von denen einige schon in wenigen Wochen eine Ernte liefern. Andere überwintern im Beet und sorgen im Frühjahr für das erste Ernteglück.

Zur Inspiration haben wir für Sie ein paar Beispielbeete geplant:

Mischkultur Ampfer Erdbeeren

Mehrjährige Pflanzen

  • Blutampfer steht gerne halbschattig bis schattig auf nährstoffreichen, feuchten Böden. Seinen Namen verdankt er seinen attraktiven, roten Blattadern. Achtung: Blutampfer enthält relativ viel Oxalsäure. Daher: sparsam verwenden!
  • Hirschhornwegerich bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem durchlässigen, humosen Boden. Seine Blätter erinnern optisch an Hirschgeweihe und schmecken nussig-würzig und leicht bitter.  
  • Die Wilde Rauke ist deutlich würziger als die bekannte Salatrauke. Sie wächst am liebsten auf sonnigen bis halbschattigen Standorten mit einem nährstoffreichen und durchlässigen Boden. 

Tipp: Alle drei Arten peppen Salate auf, können aber auch wunderbar verarbeitet werden – zu Pesto zum Beispiel. 

Pak Choi für die Ernte im Herbst

Für die Ernte im Herbst

  • Der Pak Choi Yorokobi ist ein leicht zu kultivierendes Gemüse mit angenehmem Kohlgeschmack und feiner Süße. 
  • Der Abessinische Kohl ist ein schnellwüchsiger Blattkohl, dessen Blätter sich gut machen in Salaten und als Dünstgemüse.
  • Kohlrabi und Mangold sind fast Selbstgänger im Gemüsegarten. Wichtig bei Pflanzungen ab August ist es, auf eine gute Wasserversorgung zu achten, damit der Kohlrabi nicht platzt und der Mangold schmackhafte Blätter und Blattstiele bildet. 
Mischkultur Winterblumenkohl Postelein

Wintertaugliches Gemüse

  • Winterpostelein ist eine sehr frostharte Salatpflanze. Die kleinen, dickfleischigen Blätter mit den langen Stielen schmecken sogar kleinen Salatmuffeln. Eine erste Ernte ist schon ab November möglich.
  • Asia-Salate sind sehr variantenreich, sowohl in ihrer Blattform und -farbe als auch in ihrer Schärfe. Leichte Fröste werden meist gut verkraftet, wird’s kälter, hilft ein Vlies. Auch der Anbau im Gewächshaus oder Folientunnel ist eine Option. Erste Ernte oft schon ab September.
  • Winter-Kopfsalate überwintern als Mini-Salate und sind im nächsten Jahr je nach Witterung und Standort ab Anfang Mai erntereif. Eine Schneedecke ist ein wertvoller Winterschutz. Notfalls hilft bei knackigen Temperaturen ohne Schnee ein Vlies. Auch hier gilt: Gewächshaus oder Folientunnel bieten ebenfalls gute Bedingungen. 
  • Der Blumenkohl Dalton F1 ist eine bewährte Sorte, deren große, feste, weiße Köpfe schon ab Ende März zur Ernte bereitstehen. Vielleicht haben Sie es gemerkt? Dalton ist ein F1-Hybridsorte und stellt damit eine Ausnahme in unserem ansonsten samenfesten Sortiment dar. 


Gut zu wissen: Kreuzblütengewächse sollten nicht miteinander kombiniert werden. Wenn Sie mehrere Kulturen pflanzen wollen, achten Sie darauf, dass Sie einen Mindestabstand von 60 cm einhalten. Außerdem ist die Anbaupause zu beachten: Auf Flächen, auf denen Sie Kreuzblütler pflanzen möchten, sollten zuvor mindestens drei bis vier Jahre lang keine Kreuzblütler gestanden haben. Zu den Kreuzblütengewächsen gehören: Wilde Rauke, Pak Choi, Abessinischer Kohl, Kohlrabi, Asia-Salate und Blumenkohl.

neues Erdbeerbeet anlegen


Erdbeeren: Grundlagen schaffen für eine satte Ernte

neues Erdbeerbeet anlegen

August und September sind wichtige Erdbeermonate. Und das aus zwei Gründen: Zum einen ist diese Zeit perfekt, um neue Erdbeeren zu pflanzen. Zum anderen bilden Erdbeeren in diesen Monaten die Fruchtansätze für das folgende Jahr und brauchen daher eine entsprechende Pflege.

Ein neues Erdbeerbeet anlegen

Erdbeeren liefern im zweiten und dritten Jahr nach der Pflanzung die höchsten Erträge. Danach nimmt sowohl die Ertragsmenge als auch die Qualität der Früchte ab. Es wird Zeit, ein neues Erdbeerbeet anzulegen. Dafür können Sie entweder selbst gewonnene Ableger oder unsere Erdbeerjungpflanzen nutzen. 

Planungshinweis zur Vermeidung von Pflanzenkrankheiten: Auf der Fläche, auf der Sie ein Erdbeerbeet anlegen möchten, sollten in den letzten vier Jahren keine Erdbeeren gestanden haben. 

Pflanztiefe Erdbeerpflanze

 

Standort: sonnig und windgeschützt

Ein sonniger Standort ist für Erdbeeren am besten geeignet. Die Früchte wachsen zwar auch im Halbschatten, schmecken sonnenverwöhnt aber süßer. Windgeschützt sollte der Standort ebenfalls sein. Ganz windstill jedoch nicht, denn ein bisschen Wind sorgt dafür, dass die Blätter der Pflanzen nach Regenschauern schneller wieder abtrocknen. Bleiben die Blätter lange nass, begünstigt das die Entstehung von Blattkrankheiten. Daher auch beim Gießen dran denken: Immer bodennah am Wurzelhals gießen, damit Blätter, Blüten, Früchte und die Herzen der Pflanzen trocken bleiben. 

 

Guter Boden für Erdbeeren

Der Boden sollte gut gelockert, humusreich und leicht sauer sein. Verdichtete, schwere Böden lassen sich durch eine Beimischung von Sand und Kompost gut auflockern. Selbst wenn der Boden nicht verdichtet ist, bereitet ihn eine Zugabe von Kompost für die Erdbeeren bestens vor. Auch gut verrotteter Rindermist, Hornspäne, Traubentrester, Wollpellets oder ein Beerendünger sind geeignet, es den Erdbeeren gemütlich zu machen. 

 

Erdbeeren pflanzen

Auf einem 1,2 m breiten Beet finden zwei Erdbeerreihen Platz. Zwischen den Pflanzen innerhalb einer Reihe sollte ein Abstand von 25 bis 30 cm eingehalten werden. Der Abstand zwischen den beiden Reihen beträgt optimalerweise 60 cm. 

Achten Sie beim Setzen der Pflanzen darauf, dass das Herz, aus dem die jungen Blätter austreiben, über der Erdoberfläche bleibt. Sitzt es zu tief, droht Fäulnis. Sitzt es zu hoch, vertrocknen die Pflanzen schnell. 

 

Mit Mulch oder Zusatzpflanzungen den Boden bedecken

Nach der Pflanzung wird erst gründlich angegossen und dann gemulcht – beispielsweise mit angetrocknetem Rasenschnitt, halbverrottetem Laub, kleinen Zweigen, Hobelspänen, Rindenstückchen oder Nadelstreu. Steht Ihnen nicht genug Mulchmaterial zur Verfügung, können Sie auch auf unsere Mulchmatten aus Hanf oder unser biologisch abbaubares Unkrautvlies BioWeedstop zurückgreifen. 

Alternativ oder zusätzlich zur Ausbringung von Mulch können Sie eine Mischkultur anlegen. Zwischen den Erdbeerreihen finden Gemüse wie Winterknoblauch, Salat, Feldsalat oder Spinat ihren Platz.

Erdbeerpflege in einem bestehenden Beet

Auch ein schon angelegtes Erdbeerbeet möchte im Spätsommer gepflegt werden. 

 

Altes Laub und Mulchmaterial entfernen

Die zentrale Maßnahme ist das Abschneiden der alten Blätter, da diese häufig von Pilzkrankheiten befallen sind. Werden sie entsorgt, können sich die Erreger nicht auf den Neuaustrieb übertragen. Die Blätter werden relativ bodennah mit einer sauberen Gartenschere oder einem Messer abgeschnitten. Größere Erdbeerpflanzungen können – rabiat, aber zeitsparend – einfach abgemäht werden. Dafür muss der Rasenmäher auf eine passende Schnitthöhe eingestellt werden. Egal, ob mit Schere, Messer oder mit dem Rasenmäher: Das Herz der Pflanzen muss unbedingt unberührt bleiben. 

Das abgeschnittene Pflanzenmaterial wird zusammen mit dem alten Mulch, der ebenfalls Krankheiten übertragen kann, eingesammelt und entsorgt. Aber bitte nicht auf dem Komposthaufen, damit sich mögliche Erreger nicht weiter im Garten verteilen können. 

 

Jungpflanzen gewinnen

Auch die im Sommer gewachsenen Ranken, an denen sich Jungpflanzen gebildet haben, werden entfernt, weil sie den Mutterpflanzen Kraft rauben. Möchten Sie einen Teil der Erdbeer-Minis zur Vermehrung nutzen, dann wählen Sie die kräftigsten Exemplare aus. In einem Extrabeet oder in Töpfen werden die kleinen Pflänzchen so lange feucht und schattig gehalten, bis sie ein kräftiges Wurzelwerk gebildet haben. Dann geht’s raus ins Erdbeerbeet.

 

Erdbeeren düngen und neu mulchen

Bevor Sie neuen Mulch ausbringen, steht eine Düngung an. Eine gute Portion Kompost und organischer Dünger unterstützen die Erdbeerpflanzen darin, die Blütenansätze fürs Folgejahr gut auszubilden. 

 

Erdbeeren auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen

Balkon- oder Terrassengärtner müssen nicht auf die süßen Früchtchen verzichten. Der Anbau funktioniert nämlich auch in Töpfen und Kübeln, sofern diese groß genug sind. Pro Pflanze wird ein Gefäß mit etwa 20 cm Durchmesser benötigt. Wenn Sie unten in den Töpfen Schafwolle platzieren, hat das einen dreifachen Nutzen: Zum einen hält die Wolle Feuchtigkeit im Topf und zum anderen sorgt sie dafür, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann. Zudem versorgt sie die Erdbeerpflanzen mit Nährstoffen. 

Genau wie auch im Beet benötigen Erdbeeren im Kübel gut gedüngte Erde, um Ihnen im folgenden Jahr mit vielen köstlichen Früchten die Gartensaison versüßen zu können. 

Wintertipp: Ein Schutz aus Jute, Wolle oder anderen Textilien sowie eine Mulchschicht oder eine Abdeckscheibe bringen die Erdbeeren im Kübel gut über den Winter.





ARBEITEN
Arbeiten im August

- Ernten und Konservieren (Marmelade, Saft, Trockenobst, Pickles und Gemüsekonserven)
- wässern und jäten
- Tomaten ausgeizen und binden
- Gemüse und Obst auf Schädlinge und Krankheiten kontrollieren
- Raupen absammeln von Kohl
- Kulturschutznetze auflegen
- Erdbeerbeet anlegen
- abgeerntete Beete mit Blattgemüse einsäen oder mit Gründünger oder Mulch versorgen
- Boden und Beete pflegen
- letzte Flüssigdüngungen für Herbstgemüse
- Topfpflanzen flüssig düngen
- Traubenbehang und beschattende Blätter ausdünnen
- Walnussbäume nur wenn nötig und nur jetzt schneiden
- Sommerschnitt: Kirschbäume und Immergrüne
- abgetragenes Beerenobst schneiden
- Blütenpflanzen ausputzen
- Kompostplatz aufräumen
- Teich säubern


ERNTE
Was kann man im August ernten?

Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Rote Bete, Porree

Salat, Fenchel, Stangensellerie und Mangold

Blumenkohl und Broccoli, Kohlrabi, frühe Wirsing-, Weiß- und Rotkohlsorten

Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen, Gurken, Zuckermais, Zucchini, Sommerkürbisse, Erbsen und Bohnen

Küchenkräuter

Brombeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren, Physalis

Pfirsiche, Aprikosen, frühe Äpfel, Birnen, Pflaumen, Mirabellen und Zwetschgen, Holunder

Blumensträuße und Trockenblumen

eigenes Saatgut