Das Wichtigste beim Gärtnern im Topf ist, dass die Wurzeln nicht dauerhaft im Wasser stehen. Die Gefäße brauchen ausreichend große Abflusslöcher. Geschickt sind passende, flache Untersetzer, denn sie fangen Wasser auf und ermöglichen das Wässern „von unten“. Untersetzer dürfen unter freiem Himmel nicht so hoch sein wie Übertöpfe, sonst regnen sie voll. Töpfe und Kübel sollen nicht vor Nässe „quietschen“. Sie sollen aber auch nie ganz austrocknen. Hier ist häufigeres, sparsames Gießen angebracht. Zwischen den Töpfen können Sie flache Wasserschalen mit Einstiegshilfen aus Moos und Stöckchen als Insekten- und Vogeltränken aufstellen.
Die Nährstoffversorgung Ihrer getopften grünen MitbewohnerInnen übernimmt erst einmal die Erde:
Universalerde, fertig aufgedüngt, ist eine gute Idee für fast alles: Gemüse, Erdbeeren, Rosen, Obstbäumchen und Feigen fühlen sich hier wohl.
Moorbeeterde eignet sich gut für Heidelbeeren, Preiselbeeren und Cranberries. Als Kräutererde wird meist
Aussaaterde empfohlen, auf die Dauer brauchen aber auch Kräuter im Topf etwas mehr Nährstoffe: Eine mit reifem Kompost oder Universalerde vermischte Anzuchterde ist günstig für Oregano und Salbei, Kapuzinerkresse, Basilikum und Schnittlauch. Erde selber zu mischen ist billiger, aber nicht ganz einfach, denn Gartenerde verliert in Töpfen viel von ihrer Lebendigkeit und wird hart. Gute Topferde braucht eine grobe, faserige Struktur und muss gleichzeitig Wasser binden. Achten Sie aus Klimaschutzgründen unbedingt auf die Verwendung von torffreier Erde aus Holz, Rinde oder Kokosfasern. Die ökologische und gärtnerische Bewertung von Torfersatzstoffen ist Gegenstand der aktuellen Forschung*.
Bewährt hat sich zudem der Einsatz von aktivierter Holzkohle als Speicher am Boden der Töpfe. Die Pflanzenkohle wird hierfür in einem Extragefäß zwei Wochen lang mit angerührtem
Flüssigdünger getränkt. Danach ist sie mit Wasser und Nährstoffen vollgesogen, die sie bei Bedarf langsam an die Pflanze abgeben kann.
Schafwollvliese oder -noppen wirken anfangs so ähnlich und zersetzen sich mit der Zeit zu nährstoffreichem Humus.
Pflanzen in kleinen Gefäßen und hungrige Gesellen wie Tomaten, Zucchini und Rosen sollte man ab Juni regelmäßig düngen. Hierfür eignen sich alle
Flüssigdünger, die Stickstoff (N) und Kali (K) enthalten. Üblicherweise gibt man alle zwei Wochen einen Schluck ins Gießwasser. Auch Holzasche kann teelöffelweise diesen Zweck erfüllen. Stickstoffmangel erkennt man am Gelbwerden der unteren, älteren Blätter, Eisenmangel am Vergilben der oberen, jüngeren Triebe.