September 2019


„Biogarten

Der Dornbusch prangt im Schmuck der roten Beeren,
Die Dahlien in ihrer bunten Pracht,
Und Sonnenblumen mit den Strahlenspeeren
Stehn stolz wie goldne Ritter auf der Wacht …

… Noch hauchen Rosen ihre süßen Düfte,
Und freuen Falter sich im Sonnenschein,
Und schießen Schwalben durch die lauen Lüfte,
Als könnt des Sommerspiels kein Ende sein.

Nur ab und an, kaum dass der Wind die Äste
Des Baumes rührt, löst leise sich ein Blatt,
Wie sich ein stiller Gast vom späten Feste
Heimlich nach Hause stiehlt, müde und satt.
(Gustav Falke, 1853–1916)


Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde, 

das Gartenjahr geht ganz langsam zur Neige und beschenkt uns mit reichlich Gemüse und Obst. Glücklich, wer Zeit zum Sammeln hat, Apfelkuchen zum spätsommerlichen Picknick mitbringt und eigene Dörrpflaumen herstellt. Die Mahlzeiten werden von einer Fülle an Gemüse bestimmt. Steine, Schuhe und Bänke dienen kleinen Haselmäusen als Nussknacker für frische Nüsse aus dem Garten. Da es tatsächlich schon wieder früher dunkel wird, ist die Gartenstunde nach Feierabend mitunter sehr begrenzt. Wir wünschen Ihnen Zeit, in der Dämmerung dem Verklingen des Sommers zu lauschen und am Morgen das besondere, stets gelblich gefärbte Septemberlicht durch Gassen und Gärten dringen zu sehen …

Ihr Gerhard Wacha und das Hof Jeebel Team

MALERISCHE WÜRZE

Küchen- und Teekräuter bezaubern uns durch ihre Würze und ihren Duft und machen Speisen besser bekömmlich. Ein buntes Kräuterbeet sieht gut aus und lässt sich dank seines maßvollen Wachstums leicht im Zaum halten. Winterharte Kräuter können jetzt noch ins Freie gepflanzt werden: Die verholzenden Stauden Salbei, Thymian und Oregano, aber auch Melisse, Minze und Schnittlauch wachsen in den Herbstmonaten noch gut an und sind völlig winterhart.

Während Melisse, Pfefferminze und Schnittlauch in einem normalen, frisch-feuchten Gartenboden gedeihen, mögen es die Mittelmeerkräuter lieber trocken, kalkhaltig und mager. Besonders gut lassen sich diese verschiedenen Bedürfnisse in einer Kräuterspirale unter einen Hut bringen: Durch die hohe Mitte und die Trennmauern entstehen klimatisch verschiedene Bereiche mit unterschiedlich gehaltvoller Erde.

Eine Kräuterspirale braucht eine Grundfläche von etwa 6 qm und sollte 80 bis 100 cm hoch werden. Auf Lehm- oder Tonböden bringt man zuerst eine Schicht mit Kies oder Schotter als Drainage. Darauf schüttet man einen kleinen Hügel (etwa sieben Schubkarren voll) Ziegel- und Backsteinbruch. Für die spiralförmig verlaufenden Seitenwände kann Backstein oder Naturstein verwendet werden. Holzwände zersetzen sich meist zu schnell. Mauern Sie die Seitenwände so, dass die Schnecke an der Südseite auf Bodenniveau endet. Das Beet soll sich mit etwa 60 cm Breite bis zum höchsten Punkt in der Mitte winden. In die tieferen Bereiche füllt man Erde oder mit Kompost vermischten Sand. Nach oben hin soll der Boden immer magerer und sandiger werden. Auf der Südseite der Spirale kann ein kleines Wasserbecken in die Erde eingelassen werden, um Licht zu reflektieren.

Kräuter sind jedoch nicht nur im gesonderten Kräuterbeet gut aufgehoben. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe machen sie auch zu bewährten Mischkulturpartnern. So schützen Lavendel und Rosmarin Ihre Rosen vor Läusebefall. Salbei wehrt Schnecken ab und kann gefährdete Beetränder „bewachen“. Den Duft des Thymians mögen die lästigen und in Gemüsegärten oft zahlreich vorhandenen Kohlweißlinge nicht. Wenn Sie schon wissen, wo nächstes Jahr der Kohl stehen soll, setzen Sie dort eine Reihe Thymian aufs Beet. Schnittlauch hält die Möhrenfliege fern und darf jetzt schon aufs nächstjährige Möhrenbeet.

Suchen Sie sich etwas aus. Wir bieten einige Kräuter einzeln in Töpfen an und, solange kein Frost droht, Sortimente, die Sie sich in unserem Onlineshop selber zusammenstellen können. Hängen Sie sich einen Balkonkasten vor die Küche, oder spielen Sie in der Nähe des Sitzplatzes mit Beetformen und Düften!


DIE KÖNIGIN DER BLUMEN

Wenn die Sommertage wieder früher enden, kommt die Zeit, Rosen zu pflanzen. Gehölze, die im Topf geliefert werden, kann man theoretisch ganzjährig setzen, dennoch eignet sich der September besonders gut: Die Feuchtigkeit vom Angießen verdunstet nicht mehr so schnell, längere Nächte erlauben der Pflanze genügend Ruhepausen und dennoch sorgt die noch vorherrschende Wärme für die Bildung neuer Wurzeln und Triebe. So kann eine jetzt gepflanzte Rose gut vorbereitet ins nächste Gartenjahr gehen. Rosen gibt es vom kleinblütigen Bodendecker bis zur ausufernden Ramblerrose. Kleine Sorten wie The Fairy können Sie dauerhaft in einem größeren Topf kultivieren, um so zum Beispiel den Hauseingang zu verschönern. Für die Pflanzung ins Beet steht eine Vielzahl von Sorten zwischen 40 und 80 cm Wuchshöhe zur Auswahl; hiervon setzt man etwa vier Pflanzen pro Quadratmeter: Der Bodendecker Snow Ballet trägt von Juni bis September seine frischen, reinweißen und stark gefüllten Blüten über glänzend grünem Laub. In edlem Kontrast zu diesem Schneeweißchen steht als Rosenrot die unkomplizierte Sorte Out of Rosenheim mit rein roten, stark gefüllten Blüten über dunklem Laub. Die Rugosarose Rotes Meer eignet sich zur Anlage einer niedrigen Hecke. Sie vereint Duft, eine langanhaltende pinkfarbene Blüte und die Produktion dicker, schmackhafter Hagebutten. Als freistehende Büsche wachsen Strauchrosen wie die weiße, klassische Artemis oder Sidonie, deren schöne rosa Schalenblüten so aromatisch sind, dass sie sich zur Blütenernte und Herstellung von Rosenöl eignen. Im naturnahen Garten hat die anmutige Rosa canina, die bei uns heimische Hundsrose, ihren besonderen Platz, vielleicht in der Übergangszone zu Gehölzen oder Wiesen. Mauern, Spaliere und Bäume lassen sich am besten mit Kletter- und Ramblerrosen beranken. Die Sorte Jasmina ist gut anzubinden und zu führen und ihre stark gefüllten, stabilen rosa Blüten halten jedem Wetter stand.

Rosen brauchen humusreiche Erde, und zwar dauernd. Wo im Kübel noch etwas Platz ist, wird reifer Kompost nachgefüllt. Alle zwei Jahre muss man die Erde komplett austauschen. Rosen fressen den Humus geradezu - im Beet kann flächig organisches Material verteilt werden, zum Beispiel Grasschnitt, Grünschnitt und Laub oder etwas angerotteter, strohiger Mist. Rosen sprechen übrigens besonders gut auf Bananenschalen und Kaffeesatz an. Große, gut eingewurzelte Rosen vertragen etwas trockenere Zeiten und mögen keine Staunässe. Besonders die Wildrosen wie Rosa canina und Rosa spinosissima sowie die aus zentralasiatischen Wildformen entstandenen Rugosarosen vertragen Trockenheit. Ist jedoch der Boden tief ausgetrocknet und die Erde fast schon pulvrig, so muss bereits nach dem Ausheben der Pflanzlöcher die Erde einmal geflutet werden. So werden auch tiefere Erdschichten für die Durchwurzelung attraktiv. In Gegenden, in denen es in den letzten Jahren an Niederschlägen mangelte, sollten Sie selbst eingewachsene, große Rosenstöcke von Zeit zu Zeit ausgiebig wässern, sonst leidet die Blühfreudigkeit.

Geschnitten werden Rosen am besten im März. Um die Nachblüte zu fördern, können Sie jedoch Verblühtes regelmäßig entfernen. So treiben gut versorgte Pflanzen manchmal noch bis zum ersten Frost neue Knospen, die uns spät im Jahr wie zauberhafte Grüße aus einem längst verflossenen Sommer erscheinen …


FRÜHE FARBTUPFER

Ab September lassen sich wieder die kleinen, fröhlichen Inseln von Frühblühern vorbereiten, die uns im zeitigen Frühling erfreuen und in den Garten locken. Ob Sie sich den Duft von Hyazinthen an den Gartenweg zaubern oder Ihren Rasen mit kleinen Krokuspünktchen verzieren, unter Gehölzen einen traumhaft blauen Teppich von Scilla auslegen oder prachtvoll leuchtende Tulpen bevorzugen: Der Frühling darf bunt werden!

Bisher wenig beachtet, jedoch mit besonderer Anmut gesegnet sind Wildtulpen. Mit ihren recht kurzen Stängeln stehen sie sogar im Balkonkasten stabil, und ihre sternförmige, oft zweifarbige Zeichnung sollte ihnen einen Platz in jedem Kinderbilderbuch bescheren. In unserem Sortiment finden Sie gelb-weiße Arten wie Tarda und Turkestanica sowie die leuchtend rote Little Beauty mit schwarzer Mitte. Mit Lilac Wonder kommt sogar ein zartes Lila in den Frühlingsgarten. Wer es vielseitig mag, gibt dem bienenfreundlichen Wildtulpenmix einen Platz an der Sonne.

Viele Wildtulpen stammen ursprünglich aus asiatischen Steppengebieten, die im Frühjahr gut mit Schmelzwasser versorgt sind. Entsprechend brauchen sie im Frühling ausreichend Wasser und dann einen trockenen und warmen Sommer. Bereits bei der Pflanzung sollten Sie etwas Dünger mit in den Boden geben. Setzen Sie die Wildtulpenzwiebeln mit einem Abstand von etwa 10 bis 15 cm in lockeren Gruppen an eine sonnige Stelle. Sie blühen zwischen März und Mai und werden an guten Standorten jedes Jahr wieder blühen. Wildtulpen vermehren sich über Brutzwiebeln und Samen. Ausgesäte Tulpen brauchen jedoch einige Jahre, bis sie zum Blühen kommen.


EIN WINTERBEET

Zur Verwendung in der Küche können Sie schon im Herbst wieder Zwiebeln und Knoblauch stecken. Die Wintersteckzwiebel Radar ist eine Steckzwiebelsorte, die mit dem nur begrenzt vorhandenen Licht des Winterhalbjahres gut zurechtkommt und, im Herbst gesteckt, bereits Anfang Juni erntefähige Zwiebeln bringt. Ab dem frühen Frühjahr können die grünen Halme, Schlotten genannt, geerntet werden, und im Mai gibt es ganze Frühlingszwiebeln.

Knoblauch kann rund ums Jahr angebaut werden. Zur Pflanzung im Herbst bieten wir folgende Sorten an: Morado ist eine spanische, sehr würzige Sorte mit rötlicher, wie gemalt wirkender Färbung. Er bildet, neben Knollen, auch Luftzwiebelchen am Ende seiner Blütenstängel. Diese lassen sich wieder stecken und wachsen zu runden, zehenlosen Zwiebeln heran. Der reinweiße Vallelado, ebenfalls aus Spanien stammend, bringt große Zehen hervor und lässt sich von allen Knoblauchsorten am besten lagern.

Lockern Sie zur Pflanzung von Zwiebeln und Knoblauch den Boden und befreien Sie ihn von Unkraut. Beide Gemüsesorten brauchen nur eine mäßige Düngung und sind mit reifem Kompost oder einem milden Universaldünger bestens versorgt. Wählen Sie ein Beet, auf dem im vergangenen Jahr weder Zwiebeln und Knoblauch noch Porree standen. Günstig wirkt sich die Nachbarschaft von Knoblauch und Zwiebeln auf Erdbeeren aus. Man kann Zwiebelgemüse auch schon jetzt als Mischkultur ins zukünftige Möhrenbeet setzen. Wollen Sie eine begrenzte Beetfläche möglichst gut ausnutzen, so stecken Sie Knoblauch oder Zwiebeln mit 30 cm Reihenabstand und säen Sie für den Anfang noch schnellwüchsige Asia-Salate dazwischen. Diese werden sehr jung geerntet und versorgen Ihren Haushalt im Herbst mit frischer Rohkost.

Beete mit Zwiebel- und Knoblauchpflanzen sind anfällig für Unkraut, da sie selbst wenig Schatten werfen. Legen Sie nach dem Stecken Mulch zwischen die Reihen oder planen Sie öfter mal einen Hackdurchgang für dieses Beet ein. Eine dicke, lockere Strohschicht oder ein Frostschutzvlies dienen als Winterschutz. Wintersteckzwiebeln sind ab -10 °C von Auswinterungsverlusten gefährdet und freuen sich über eine Abdeckung. So kann Ihr nächstes Gartenjahr gleich mit würzigem, frischem Grün beginnen …


GRÜNKOHL STATT BRAUNKOHLE

Am 20. September ist Klimastreik! Die Zeit drängt, um unsere Lebensgrundlagen zu retten. Die „Fridays for Future“-Demonstrationen der Schülerinnen und Schüler finden inzwischen eine breite gesellschaftliche Unterstützung, da sie dem Klimaschutz endlich höchste Priorität einräumen und ihn auf die politische Tagesordnung setzen. Anlässlich der UN-Generalversammlung ruft „Fridays for Future“ an diesem Tag zu einem globalen Klimastreik auf. Es genügt nicht mehr, nur Sympathie zu bekunden. Schließen wir uns an!

Machen wir den 20. September zu unserem gemeinsamen Startschuss für eine unserem Planeten angemessene Lebensweise. Entschuldigen Sie bitte, wenn bei uns am 20. September niemand ans Telefon geht …
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AUSSAAT/PFLANZUNG
Arbeiten

- Feldsalat
- Postelein
- Spinat
- Winterweizen
- Winterdinkel
- Winterroggen
- Winterwicke

Gründünger:
- Gelbsenf
- Phacelia
- Ölrettich
- Waldstaudenroggen

- Blumenzwiebeln
- Winterknoblauch und Wintersteckzwiebeln
- mehrjährige Kräuter
- Rosen und andere getopfte Gehölze wie Obst- und Wildgehölze und Ziergehölze

ARBEITEN
Ernte

- Obst und Gemüse ernten und konservieren
- Saatgut sammeln, trocknen und beschriften
- abgeerntete Beete jäten und mulchen
- Stützen, Pfähle und Schneckenkragen einsammeln
- bei Tomaten Haupttrieb kappen
- befallene Früchte entfernen/entsorgen
- abgeerntete Beerensträucher auslichten

ERNTE
Aussaat/Pflanzung
- Tomaten
- Zucchini
- Kohl
- Salat
- Bohnen
- Asiasalate
- Chinakohl und Pak Choi
- Fenchel
- Sellerie
- Äpfel
- Birnen
- Pfirsiche
- Pflaumen
- Trauben
- Haselnüsse