Da ist was im Busch



Heckenpflanzen und Wildobst, also das, was man gemeinhin als Gebüsch wahrnimmt, sind ein Kosmos für sich: Ein Lebensraum für Singvögel und Kleinsäuger. Ein Windschutz, der Grundstücke und Gebäude schön einrahmt, ein Sichtschutz zum Nachbargrundstück. Viele Heckenpflanzen sind eine Quelle von Obst, bringen schönen Blütenschmuck im Frühling und bunte Blätter im Herbst. Aus diesen Gehölzen kann man Blumensträuße und Stöcke schneiden, und am Hang halten ihre Wurzeln die Erde fest.

Hecken brauchen ihren Platz. Sie besitzen eine gewisse Dicke, je nach Pflanzenart und Schnitt, und unter Umständen werden sie recht hoch. Sie sollen nicht nur als Randbegrünung weitläufiger Anwesen auftreten, sondern nahbar und angenehm in Stadtgärten funktionieren. In unserer Tabelle können Sie nachschauen, welche Heckenpflanzen für Sie in Frage kommen könnten. Für kleine Gärten haben wir Johannis- und Heidelbeeren als Idee mit in die Liste aufgenommen.
Pflanze schnittverträglich Platzbedarf mit/ohne Schnitt Höhe bei mäßigem Schnitt Bienennahrung/Vogelnistgehölz Blütenschmuck und Herbstfärbung essbare Früchte Standort
Hasel ja, auch starke Rückschnitte 1,50 bis 4 m 3 m Eichhörnchennahrung schöne gelbe Kätzchen, rotlaubige Sorten ja, hochwertig ausreichend feucht, kein Magerstandort, verträgt Wind und Schatten
Felsenbirne eher nicht 2 bis 5 m, je nach Art 3 bis 5 m, je nach Art Vogel- und Bienennahrung, Nistgehölz sehr schöne weiße Blütenfülle, tolle Austriebs- und Herbstfärbung ja, hochwertig, süß und weich anspruchslos, verträgt Wind und Stadtklima
Rote Johannisbeere ja, mäßig 0,80 bis 1,50 m oder Stämmchen 0,60 m 1,20 m Bienen- und Vogelnahrung nein ja, hochwertig Sonne, nährstoffreicher Boden
Wildrose, Heckenrose, Rugosarose sehr schnittverträglich ab 0,80 bis 3 m 0,80 bis 2 m Bienennahrung, Vogelnistgehölz, Winternahrung Blütenschmuck Wildobst Sonne, humushaltiger Boden
Heidelbeere begrenzt, nur auslichten 1 m 1,20 m Bienennahrung kleine Glockenblüten, schöne Herbstfärbung ja, hochwertig braucht extra Bodenpflege, sauren Boden, feucht, verträgt Schatten
Berberitze ja, Formschnitt möglich 1 bis 3 m 3 m Bienen- und Vogelnahrung üppige gelbe Blüte, Herbstfärbung leuchtend orange Wildobst, schwer zu ernten anspruchslos, verträgt Überpflanzung und Trockenheit
Kornelkirsche ja, sehr schnittverträglich 1,50 bis 3,50 m 4 m Bienennahrung, Vogelnistgehölz sehr schöne frühe gelbe Blüte Wildobst, adstringierend, aromatisch Sonne, verträgt Wind und Trockenheit, aber keine Konkurrenz
Zierapfel ja, sehr gut 1 bis 4 m 4 m Bienennahrung, Vogelnistgehölz, Winternahrung wunderbare rosa oder weiße Blüte, bestäubt Apfelbäume Wildobst anpassungsfähig, verträgt Unterpflanzung und Stadtklima


In den ersten Jahren nach der Pflanzung und in Trockenzeiten brauchen Ihre Heckenpflanzen Extrawasser. Die meisten von ihnen geben sich mit wenig Dünger zufrieden. Bis eine Hecke dicht ist, braucht man Geduld. Eng gesetzte Pflanzen schließen die Reihe schneller, der Lichtmangel treibt sie aber in die Höhe, und sie tragen im unteren Bereich weniger Blüten und Früchte als weit auseinander gesetzte. Als Faustregel ist ein Pflanzabstand von etwa 2,50 m ein gutes Maß.

Wenn Sie Gehölze im Spätsommer schneiden, wird mit dem Laubverlust ihre Wuchskraft reduziert. Wollen Sie die Hecke verjüngen und den Wuchs anregen, so schneiden Sie im Winter. Die in den Wurzeln eingelagerten Kräfte stehen dann einer reduzierten Menge an Trieben zur Verfügung und sorgen für Saftdruck.

Ein achtsamer Schnitt nach der Logik des einzelnen Gehölzes mit Auslichten und luftigem Aufbau wie bei einem Obstbaum wirkt anders als ein gerades Daran-lang-Schneiden mit einer motorisierten Schere. Dieses macht Hecken auch etwas schlechter zugänglich für Tiere, weil sich die „Außenhaut“ so stark verästelt. Aber natürlich muss der Schnitt überhaupt leistbar sein, und sehr oft ist man heilfroh, motorgetriebene Geräte zur Verfügung zu haben. Entscheiden Sie im Einzelfall, wohin Ihr Wildobstgehölz wachsen darf, und erfreuen Sie sich an dem Anblick im Wandel der Jahreszeiten!