Hecken aller Art sind ein idealer Lebensraum für Singvögel, Insekten, Eichhörnchen und Igel. Sie bieten Sichtschutz, filtern Staub aus der Luft und wandeln CO
2 in Sauerstoff um. Hecken sind schön im Wandel der Jahreszeiten: Die Blüten, zum Beispiel die der
Kornelkirsche, erscheinen vor den meisten anderen und vor dem Blattaustrieb, die
Zaubernuss blüht sogar schon im Winter. Zu Beginn des Sommers bieten Hecken dem Auge frisches Grün und vielfältige Blattstrukturen. Im Sommer und Spätsommer liefern sie teils essbare Früchte mit hohem Zierwert, wie zum Beispiel die süßen
Felsenbirnen oder die herben
Apfelbeeren. Die Herbstfärbung nach den ersten kühlen Nächten, leuchtend rote
Hagebutten als Wintervorrat „auf Stock“ und später die in Raureif gegossenen Formen der Zweige runden den Heckenkalender ab.
Als Erstes muss man vor einer Hecken- oder Strauchpflanzung über den benötigten Platz nachdenken. Natürlich sind lange und große Wildhecken voller
Haselnüsse und
Weißdorn toll. Ist jedoch der Platz begrenzt, sollten wir eher Einzelpflanzen die Chance geben, sich schön zu entfalten, als zu sehr zu quetschen. So entwickelt zum Beispiel nur eine einzeln stehende
Wildrose die charakteristischen, blütenbesetzten Rundbögen, die vor einem blauen Himmel unvergessliche Bilder liefern: heimisch, ungezähmt, wehrhaft und dabei höchst anmutig.
Viele der üblichen Wildgehölze brauchen einen etwa 3 m breiten Streifen oder einen Einzelstandort und werden auch mindestens genauso hoch. Etwas kleiner bleiben die
Heckenrose Rosa corymbifera und die
Zierquitte Cido mit etwa 1,50 m. Die
Apfelbeere Hugin und die
Mahonie geben sich sogar mit 1 m Wuchshöhe zufrieden und liefern selbst als Vorgartenbegrenzung eine reiche Ernte. Etliche Wildgehölze sind schnittverträglich und lassen sich nach überbordendem Wuchs gut zurückschneiden: Der
Zierapfel, der auch als Befruchter für Tafelapfelsorten funktioniert, die hübsche
Berberitze und die wehrhafte
Schlehe sowie
Haselsträucher vertragen gelegentlich einen starken Rückschnitt. Besonders langsam wachsen
Sibirische Blaubeeren und die zauberhafte
Steinweichsel: Hier haben Sie nach der Pflanzung erst einmal einige Jahre Ruhe.
Vor einer Hecken- und Wildobstpflanzung muss der Boden tief gelockert werden. Nur so können frisch gebildete Wurzeln schnell in die Tiefe wachsen. Von einer gezielten Düngung sollten Sie auf normalen Gartenböden absehen. Etwas Kompost auf armen Böden ist genug. Lockern Sie bei im Topf gelieferten Pflanzen vor der Pflanzung immer den Erdballen auf. Im ersten Jahr müssen Sie regelmäßig wässern. Eine Tropfbewässerung bringt hier die besten Ergebnisse und macht am wenigsten Arbeit. Wer mit der Kanne oder dem Schlauch gießt, sollte immer größere Mengen Wasser auf einmal ausbringen.
Wegen der anhaltenden Trockenheit der letzten zwei Jahre (zumindest in unserer Region) empfehlen wir, bei der Gehölzpflanzung einen Zusatz von
aktivierter Holzkohle ins Pflanzloch zu geben. Hierfür werden pro Pflanze etwa 2 l Holzkohle in einem Extragefäß mit Wasser und
Flüssigdünger getränkt. Günstig ist auch die Beimengung von etwas reifem Kompost, um eine Besiedelung mit Mikroorganismen zu fördern. Nach einer Aktivierungszeit von mindestens zwei Wochen wird diese Kohle als Wurzelapplikation in ein etwa 20 cm tiefes Loch neben dem Wurzelballen eingebracht. Kohle wirkt wie ein Schwamm, der Wasser und Nährstoffe sehr gut speichert, und hilft der Pflanze über schwere Zeiten hinweg. Nähere Informationen hierzu finden Sie unter
Saison/Schwarze Erde bei uns im Shop.
Gehölze können zur Erhaltung der Bodenfeuchte (und zum Schutz des Bodenlebens) gemulcht werden. Hierfür eignet sich
Stroh oder Laub. Manche Wildgehölze mögen aber auch davon nicht zu viel.
Ganz klassische Wildhecken bestehen aus
Holunder,
Weißdorn,
Hasel,
Schlehe,
Kornelkirsche,
Berberitze und
Hundsrose. Staunasse Standorte, in denen sich jedes Loch schnell von unten mit Wasser füllt, scheiden für viele der üblichen Arten aus. Hier gedeiht jedoch neben Weiden der
Gewöhnliche Schneeball (Viburnum opulus) mit seinen duftenden, weißen Blütenbällen, der vielen Tieren Nahrung und Lebensraum bietet.