Der Biogarten im Dezember


Gartenarbeiten im Dezember


Im Atemholen

Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:
Die Luft einziehn, sich ihrer entladen;
Jenes bedrängt, dieses erfrischt;
so wunderbar ist des Lebens gemischt.
Du danke Gott, wenn er dich presst,
und dank ihm, wenn er dich wieder entlässt.
(Johann Wolfgang von Goethe)

Liebe Gärtner*innen,

auf dem Hof Jeebel stecken wir zurzeit mitten in den Arbeiten für den neuen Printkatalog 2024. Ihnen wünschen wir einen Dezember, der Ihnen auch mal ein Atemholen im Garten ermöglicht.

In diesem dunkelsten Monat von allen können die Menschen sich glücklich schätzen, die ihren Garten auch manchmal bei Tageslicht sehen. Und die, die ein beleuchtetes Gewächshaus oder eine warme Werkstatt haben, wo sie fröhlich Wintersalate gießen oder Werkzeuge instand setzen.

Uns anderen bleibt, in der Abenddämmerung den letzten Vögelchen in der Hecke zuzuhören und schnell ein wenig Winterpostelein zu ernten. Wir setzen Keimsprossen an. Wenn am Wochenende Zeit ist, können wir die Beerenbüsche schneiden, einen schönen Laubkompost anlegen oder noch einen Obstbaum pflanzen. Abends gibt es Bratapfel mit Hagebuttenpunsch.

Bald ist Weihnachten, und dann wird es auch schon wieder heller. Genießen Sie jeden Tag so, wie er ist!

Ihr Team vom Hof Jeebel

Geschenke aus Holz und Metall


Morgen, Kinder, wird’s was geben …
Hochwertige Gartengeräte: Sinnvolle Geschenke aus Holz und Metall

Seit etwa fünfzehn Jahren verkaufen wir beim Hof Jeebel die Gartengeräte von SHW Friedrichtal (Schwarzwaldschmiede). Fast genauso lange arbeiten wir – privat, hier im Schaugarten und in unserer Bioland-Baumschule – mit diesen erfreulichen Geräten. Jedes Jahr stellt man wieder fest, dass das Werkzeug immer noch heile ist* und funktioniert: Die Rex Spatengabel lockert Jahr für Jahr unsere Gemüsebeete und hilft uns bei der Möhrenernte. Das Handschäufelchen füllt Erde in Blumentöpfe, macht Löcher für Tomatenpflanzen und passt in jeden Fahrradkorb. Mit so einem sinnvollen Geschenk aus Holz und Metall können Sie wohl jedem Gartenfreund und jeder Hochbeetprinzessin eine Freude machen. Die Werkzeuge werden in Deutschland produziert, bestehen aus Holz und Metall und werden von uns plastikfrei versendet.

 

* Noch ein Wort zur Haltbarkeit von Gartengeräten:

- Das A und O ist eine trockene Lagerung, also das Aufräumen, jeden Abend, ohne Ausnahme. Vor dem Abstellen im Schuppen wird die Erde vom Metall abgewischt.

- Grabegabeln/Spatengabeln eignen sich nur begrenzt zum Hebeln. Wenden Sie nur so viel Kraft an, wie Ihr Werkzeug gut aushält, mit Gefühl. Für jugendliche Kraftpakete mit Gärtnerleidenschaft eignet sich ein stabiler Spaten oder eine Doppelgrabegabel besser als Geschenk!

Wenn Sie den Beschenkten die Wahl lassen möchten, welches Werkzeug ihnen am meisten zusagt: Wir bieten auch Gutscheine an. Die Gutscheine können für beliebige Produkte aus unserem Sortiment eingelöst werden und sind drei Jahr lang gültig. 



Hagebuttenpunsch und Bratapfel


Hagebuttenpunsch und Bratäpfel:
Leckereien für den Feierabend

In der kalten Jahreszeit können Sie Ihre eingelagerten Gartenschätze in Ruhe genießen. Aber auch draußen am Strauch hängt noch einiges, was sich zu sammeln lohnt.

 

Rezept für Hagebuttenpunsch 

Am Feld- oder Waldrand oder direkt in Ihrem Garten hängen vielleicht noch reife, weiche Hagebutten. Diese können mit einer kleinen Schere (mit Stielansatz) geerntet und zu einem vitaminreichen, wunderschön orangefarbenen Getränk verarbeitet werden. 

400 g Hagebutten ergeben zwei Gläser Punsch. 

Hagebutten in frisches Wasser einlegen, abgießen und abtropfen lassen. Gründlich abspülen. Wiederholen, bis das Wasser in der Schüssel klar ist. Die Hagebutten in zwei Portionen mit einem Mixer zerkleinern. Es ist nicht notwendig, vorher die Samen zu entfernen: Je 10 Sekunden lang auf mittlerer Stufe und dann 20 Sekunden lang auf hoher Stufe pürieren. 

Insgesamt 200 ml Wasser hinzufügen und 30 Sekunden lang auf höchster Stufe mixen. Falls das Mixen nicht so gut klappt, noch mehr Wasser hinzufügen. Kräuter oder Gewürze nach Geschmack hinzufügen, zum Beispiel frischen Rosmarin.

Mischung durch ein feines Sieb in eine frische Schüssel geben. Hierbei die Flüssigkeit für etwa eine Minute mit einem Löffel durch das Sieb drücken bzw. passieren. Das Sieb noch etwa vier Minuten stehen lassen, um auch den letzten Tropfen der Hagebuttenflüssigkeit aufzufangen.

Die Süße nach Geschmack anpassen. Hierfür bietet sich zum Beispiel Honig an, oder Ahornsirup, der den Geschmack der Rose am besten zur Geltung bringt. 

Et voilà – eine erfrischende Hagebuttenlimonade. Pur genießen oder mit Sprudelwasser oder heißem Wasser aufgießen.

Für Hagebuttenpunsch eignen sich besonders folgende Rosensorten, die gute Hagebutten tragen: Rosa Canina (Hundsrose), Rugosa-Rosen wie Wild Eagle, Rotes Phänomen, Rotes Meer, Piro 3, Ramblerrose Bobby James.


 

 

Rezept für Bratäpfel 

Sie brauchen eine feuerfeste Form mit gut schließendem Deckel. In diese stellen Sie probeweise die Äpfel, möglichst gleich große. Nehmen Sie jetzt noch zwei Äpfel mehr dazu. Alle Äpfel schälen, die Form fetten und die zwei letzten Äpfel in Scheiben geschnitten auf dem Boden der Form aufschichten. Darauf verteilen Sie einige Butterflocken. Wer es vegan möchte, kann natürlich Margarine verwenden.

Jetzt werden die restlichen Äpfel mit einem Apfelkernstecher sorgfältig entkernt: Mit dem Finger kann man fühlen, ob alle harten Kerngehäuse raus sind, wenn man das Loch größer sticht, passt später mehr Füllung hinein.

Die Mischung für die Füllung besteht bei 6 stehenden Äpfeln aus 50 g Rosinen, 100 g gemahlenen Mandeln, 2 gehäuften Esslöffeln Zucker, 2 Tüten Vanillezucker mit echter Vanille. 

Alle Äpfel werden halb mit der Mischung gefüllt und gut nachgestopft, darauf kommt eine Flocke Butter und dann wieder Mischung, bis das Loch gefüllt ist. Obendrauf nochmal etwas Butter und je eine ganze Mandel. Den Rest der Mischung streuen Sie über und um die Äpfel.

Jetzt den Deckel auf die Form setzen. Den Ofen auf 180 °C Umluft oder 200 °C Ober- und Unterhitze stellen und die Äpfel eine gute halbe Stunde lang backen. Am Ende mit einem Messer prüfen, ob sie wirklich schon weich sind, sonst noch einmal zehn Minuten weiterbacken.

Zu Bratäpfeln passt Vanillesauce oder Schlagsahne.

Für die leckeren und wärmenden süßen Bratäpfel eignen sich süßsäuerliche lagerfähige Apfelsorten. Sie dürfen ruhig aus dem Naturlager stammen und schon ein wenig schrumplig sein.

Diese Apfelsorten sind für Bratäpfel besonders zu empfehlen: Schöner aus Boskoop, Roter Boskoop, Brettacher, Champagner Renette, Goldparmäne.


 



Beerenobst Winterschnitt


Beerenobst:
Mit dem Winterschnitt für gesunde Büsche sorgen

Jede Pflanze braucht Platz. Unter der Erde, um mit einem möglichst großen Wurzelgeflecht Wasser und Nährstoffe aus dem Boden zu bekommen. Über der Erde bedeutet Platz immer Licht; Licht zur Photosynthese und Sonne zum Ausreifen süßer Früchte. Wenn Sie jetzt im Dezember noch einige Stunden für die Gartenarbeit finden, sorgen Sie bei Ihren Himbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren für einen luftigen Pflanzenaufbau. So bekommt nächstes Jahr jeder Trieb genug Luft, um gesund zu bleiben, leckere Früchte zu tragen und seine Aufgabe im Gesamtorganismus der Pflanze zu erfüllen.

 

Himbeeren: Bei den Himbeersorten, die ihre Ernte im Herbst getragen haben, können Sie alle Triebe eine Handbreit über dem Boden abschneiden. Nur den Sommerhimbeeren mit ihrer Haupterntezeit im Juli lässt man pro Pflanze etwa 6 gesunde junge Triebe stehen. (Das sind pro laufendem Meter in der Reihe etwa 12 Triebe.) Wenn Sie sich unsicher sind, welche Himbeersorte Sie haben: Schneiden Sie die abgetragenen Triebe (erkennbar an den alten Fruchtästchen an den Spitzen) kurz über dem Boden ab und lassen Sie von den übrigen Trieben pro laufendem Meter etwa 8 bis 10 stehen. Achtung! Himbeeren sehen nicht sehr stachelig aus, sind es aber. Tragen Sie Handschuhe!


 

 

Johannisbeeren: Bei Schwarzen Johannisbeeren (Cassis) schneiden Sie die Triebe, die sehr alt oder abgetragen aussehen und bei denen sich die Rinde schon schält, bodennah ab. Denn Cassis tragen hauptsächlich an jungen, 1 bis 2 Jahre alten Trieben ihre aromatischen Früchte. Die kommenden Fruchttriebe haben runde, eng beieinander stehende Knospen. Rote und Weiße Johannisbeeren brauchen mehr älteres Holz, um Ertrag zu bringen. Hier nehmen Sie nur einige sehr alte und eventuell schon fast liegende Triebe heraus und „sortieren“ in der Mitte des Busches die schwächeren Neutriebe aus. Das Ziel ist hier eine ausgewogene Mischung aus jungen glatten und alten Trieben, bei der alle Zweige genug Licht bekommen. 


 

 

Heidelbeeren benötigen im Allgemeinen eher weniger Schnitt als andere Obstsorten. Aber aneinanderreibende oder nach innen wachsende Zweige sowie totes Holz sollten Sie entfernen. Bei Heidelbeeren lassen Sie die aus dem Boden kommenden Jungtriebe stehen, es gibt meist nicht allzu viele davon. Bei Sibirischen Blaubeeren wird das alte, abgeerntete Fruchtholz bodennah abgeschnitten. 


 

 

Stachelbeeren brauchen den Schnitt vor allem für eine gute Durchlüftung des zukünftigen Laubes. Die besten Bedingungen haben die Triebe, die, gleichmäßig am Busch verteilt, schräg nach außen wachsen und stabil stehen. Entfernen Sie, ähnlich wie bei Roten Johannisbeeren, sehr alte Äste und schwache junge Triebe und lassen Sie, da die Pflanze am zwei- bis dreijährigen Holz fruchtet, aber auch eine Verjüngung braucht, eine luftige Mischung aus alten und jungen Trieben stehen.


 

 

Brombeeren: Bis auf die Sorte Reuben tragen Brombeeren an den Seitentrieben der letztjährigen Ranken. Versuchen Sie daher, bei Ihren Brombeeren übers Jahr immer einige ältere (unter Umständen eingekürzte) Triebe, aber auch jungen Nachtrieb am Stock zu lassen. Da die meisten Brombeersorten stark wachsen, ist der Schnitt manchmal verwirrend. Jetzt im Winter kann man am leichtesten die starken Triebe hochbinden und den Rest bodennah abschneiden. Eine unprofessionelle, aber einfache Methode des Brombeerschnittes ist es, die Pflanze einfach regelmäßig mit einem scharfen Werkzeug (Sichel, Machete, Rosenschere) in ihre Schranken zu verweisen. Ein hohes Drahtspalier oder ein weitmaschiger, hoher Zaun hilft den Ranken, möglichst viele Früchte ans Licht zu schieben.


 

 

Wein und Kiwis brauchen ebenfalls einen Schnitt, um kein undurchsichtiges Knäuel am Spalier zu bilden. Wählen Sie einen Haupttrieb als Stamm und leiten Sie von diesem aus die waagerechten Seitentriebe am Draht- oder Holzspalier entlang. Besonders beim Wein ist der jährliche Neuaustrieb so stark – und an diesem wachsen auch die Beeren –, dass Sie im Winter nur wenige kurze Zapfen oder zwei Bögen der letztjährigen, biegsamen und braunen Triebe als Ausgangsmaterial stehen lassen sollten. Bei Kiwis wird altes Fruchtholz ausgeschnitten und die Triebe werden möglichst gleichmäßig auf dem Spalier verteilt.

Wein und Kiwis brauchen wegen ihres starken Wachstums im Winter einen grundsätzlichen Schnitt und auch im Sommer einige Auslichtungsschnitte.


 

 

Wildobst: Beim Wildobst sollten Sie eher von Weitem schauen, ob das Gehölz von anderen Pflanzen bedrängt wird. Entscheiden Sie gegebenenfalls mutig, was weiterwachsen darf, denn dicht gedrängt wachsenden Pflanzen geht es auf Dauer nicht gut. 


 

 

Erdbeeren: Entfernen Sie immer wieder Ableger und kranke Blätter, damit Ihre Erdbeerbeete stark und sauber in die neue Saison starten. Erdbeerpflanzen sind übrigens so zäh, dass man nach dem Entfernen der Ableger das ganze Beet mit dem Laubrechen einmal überstriegeln kann. Danach verteilt man frischen Mulch, der vorher noch nicht mit Erdbeeren in Kontakt war (Laub, Stroh, Grünschnitt).


 

Grundsätzlich sollten Sie nur bei frostfreier Witterung schneiden. Der Gehölzschnitt kann zwar auch jeweils kurz nach der Ernte im Sommer oder Herbst durchgeführt werden. Dann ist aber meistens gerade etwas anderes zu tun.

Lebensraum Acker


Der Acker als Lebensraum:
Gesunde Nahrungsmittel anbauen und Arten schützen – die Bioland-Biodiversitätsrichtlinie

„Natürlich dient die landwirtschaftliche Praxis in erster Linie der Produktion von Lebensmitteln. Dabei soll der Erhalt der Artenvielfalt aber einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Die ökologische Landwirtschaft bietet nachweislich eine sehr gute Möglichkeit, das Ökosystem vielfältiger zu gestalten und zu schützen.“ (Karin Stein-Bachinger vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung)

Seit 2021 hat der Bioland-Verband, dem wir als Hof Jeebel angehören, eine verbindliche Vorgabe für den Naturschutz auf Biohöfen entwickelt: Bioland-Betriebe müssen jetzt jährlich ihren Einsatz für den Artenschutz mit einem Online-Tool, dem „Biodiversitätsrechner“, nachweisen.

Punkte bekommen die Höfe zum Beispiel für: 

  • extensive Wiesenpflege, zum Beispiel mit einer Bewirtschaftungsruhe vom 15. April bis zum 31. Juli oder mit dem Stehenlassen von ungemähten Reststreifen. Auch die Anlage von Blühstreifen, Hecken und wilden Feldrändern sowie das Mähen mit der Sense wird positiv gewertet.
  • Nistmöglichkeiten für Greifvögel, Kleinvögel und Schwalben; Fledermauskästen
  • Insektenhotels, Insektennisthölzer und dauerhaft unbewachsene Sandhaufen
  • die Haltung von Honigbienen und von seltenen und gefährdeten Haustierrassen
  • Eine möglichst große Vielfalt an heimischen Wildpflanzen gilt in der Biodiversitätsrichtline als Grundlage eines stabilen Ökosystems.
  • Mit Punkten belohnt wird auch die Teilnahme an Naturschutzlehrgängen.

Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und leicht löslichen Düngern ist Bioland-Höfen schon immer weitgehend untersagt; der Einsatz von Gentechnik verboten.

Auch wenn wir im Hausgarten meist zu keiner Biokontrolle verpflichtet sind, kann uns die Bioland-Richtlinie inspirieren: Denn oft ist die Artenvielfalt gerade in Hausgärten, Kleingartenanlagen und Vorstädten besonders groß. Hier finden viele Pflanzen und Tiere noch ihre Nische. Darum zählt jeder Quadratmeter, auf dem Sie in Ihrem Garten sogenanntes Unkraut stehen lassen, Gehölzschnitt aufstapeln oder eine Raupe eine Raupe sein lassen. Ein friedlicher Ort voller Leben wird Sie belohnen: 100 Punkte für Sie!





ARBEITEN
Arbeiten im Oktober

- Obst- und Gemüselager kontrollieren
- Gemüse und Stauden im Beet mit Vlies oder Laub abdecken
- Beete leer jäten und mulchen
- zukünftige Beete mit Mulch vorbereiten (damit die Grasnarbe rottet)
- Saatgut sortieren, eigenes Saatgut reinigen und abpacken
- Bäume und Gehölze pflanzen
- Obstbaumschnitt (Rebschnitt)
- Geräte reinigen und reparieren
- Gewächshausdach und Frühbeet von Laub (und Schnee) befreien


ERNTE
Was kann man im Oktober ernten?

- Porree
- Topinambur
- Schwarzwurzeln
- Grünkohl
- Rosenkohl
- Spinat
- Feldsalat
- Winterpostelein
- Wintersalate
- Endivien und Chicorée
- Kresse
- Asia-Gemüse
- Chicorée aus Eimern
- Hagebutten und Schlehen