DISZIPLIN UND ORDNUNG! Auch wenn der April macht, was er will …
Diesen Monat gilt es, frisch besäte Beete sauber zu halten und den Pflänzchen optimale Startbedingungen ins Leben zu bieten: Bei ganz frisch aufgelaufenen Saaten mit kleinen Blättchen wie Möhren und Radieschen kommt die Jätefaust zum Einsatz. Mit diesem kleinen Handgerät entfernen Sie gezielt und schonend junge Wildkräuter. Sobald Sie den Überblick haben, was gekeimt ist, sollten Sie solche Direktsaaten vereinzeln, so dass jedes Pflänzchen sich optimal entwickeln kann. Möhren brauchen etwa 3 cm in der Reihe, Radieschen ebenso, und auch Spinat und Pflücksalat werden schöner, wenn sie 2 bis 3 cm Platz in der Reihe haben.
Schon etwas stabiler stehende Pflanzen wie Erdbeeren, Knoblauch und Dicke Bohnen sind dankbar für die Bodenlockerung mit dem Sauzahn: Dieses geniale und einfache Werkzeug lässt sich in einem schnellen Durchgang einmal durch alle Reihen ziehen. Unkräuter werden verschüttet und der Boden wird gelüftet, ohne dass die Erdschichten mit ihren dazugehörigen Mikroorganismen durcheinandergeraten. Danach sieht der Garten richtig gut aus!
Haben sich Grasbüschel auf den Wegen angesiedelt, so werden Sie diese am besten mit einer Rübenhacke, einer breiten Pendelhacke oder einer schweren, geschmiedeten geschmiedeten Hacke los. Entfernen Sie das Gras jetzt, sonst wächst es Ihnen „über den Kopf“.
Das Wachstum von Unkraut kann man auch durch die Auflage von Mulch reduzieren. Mulch ist jede Art von Auflage, die den Boden zwischen den gewünschten Pflanzen bedeckt: Stroh, Laub und Rasenschnitt erfüllen hier genauso ihre Funktion wie eine Unkrautschutzmatte aus Schafwolle, Mulchfolie oder Mulchpapier. Einen weiteren positiven Effekt hat das Mulchen auf den Wasserhaushalt des Bodens: Durch die Auflage verdunstet weniger Wasser, und Regenwürmer und Co sind durch die gute Deckung bis direkt unter der Erdoberfläche aktiv. Der Boden wird krümeliger und weicher und kann noch mehr Wasser speichern. Wenn das Material auf lockerem, feuchtem Boden ausgebracht wird, wirkt der Effekt des Mulchens sofort.
Setzen Sie, wenn es mild ist, Ihre vorgezogenen Kohlrabi- und Salatpflänzchen ins Freiland. Auch Fenchel, Sellerie und Porree dürfen schon ins Beet. Härten Sie die Pflanzen vor dem Setzen einige Tage ab, indem Sie sie nur tagsüber rausstellen. Wählen Sie zur Pflanzung möglichst einen bedeckten Tag oder die frühen Abendstunden.
Das Beet sollte locker, unkrautfrei und ausreichend mit Dünger oder Kompost versorgt sein. Die jungen Pflanzen brauchen genug Platz: Salate und Kohlrabi 25 x 30 cm, Porree etwa 40 x 15 cm, große Kohlarten wie Kopfkohl, Broccoli und Blumenkohl sowie Sellerie mindestens 40 x 40 cm und Fenchel 40 x 25 cm. Vorgezogene Sommerblumen und Kräuter kommen aus ihren Anzuchtschalen in ein freies Beet oder als Gartenhelfer zwischen das Gemüse: Tagetes zum Beispiel hält Wurzelschädlinge fern. Frisch gesetzte Pflanzen müssen schnell angegossen werden. Sie sind vorerst noch recht empfindlich und sollten feucht gehalten werden, bis sie tief genug gewurzelt haben.
Tomaten- und Paprikapflanzen vertragen keinerlei Frost und brauchen bis Mai noch einen geschützten Platz auf der Fensterbank oder in einem frostfreien Gewächshaus oder Wintergarten. Ebenso sind Gurken und Zucchini sowie Physalis, Auberginen und Zuckermais durch Spätfröste gefährdet. Sollten diese Jungpflanzen im Topf im Laufe der Wochen an den untersten Blättern gelblich werden, so gießen Sie bitte einmal wöchentlich mit Flüssigdünger oder in Wasser eingerührtem reifen Kompost. Alternativ hilft umpflanzen in ein größeres Pflanzgefäß, bis es dann endlich ins Freie geht.
GRÜNSPARGEL
Ein köstliches Gemüse, das man sonst nur relativ teuer im Laden oder fertig zubereitet in mediterranen Restaurants bekommt, ist der Grünspargel. Seine knackigen, zarten Stangen müssen nicht geschält werden und sind schnell zubereitet, als Salat oder als warme Beilage. Der Anbau von Grünspargel erfordert etwas Geduld, da man erst im zweiten Jahr nach der Pflanzung ernten darf, ist ansonsten aber unkompliziert. Gepflanzt wird im Frühling: Auf ein 1,50 m breites Beet, das tief gelockert und gut mit Kompost und Kalk versorgt ist, setzt man mittig alle 35 cm eine Spargelpflanze in einen Graben und breitet die Wurzeln sorgfältig aus. Die Pflanze soll nach dem Zuschütten etwa 15 cm unter der Erdoberfläche sein und braucht einen kräftigen Guss Wasser, um Bodenschluss zu bekommen. Während der nächsten zwei Jahre besteht die Hauptarbeit aus Unkrautjäten. Grünspargel wächst im Gegensatz zu den weißen Spargelstangen ebenerdig und muss in Zukunft nur leicht angehäufelt werden. Eine erste Ernte findet im zweiten Standjahr statt. Die Spargelernte kann durch Auflage von Vlies verfrüht werden, endet aber immer am 24. Juni, damit sich die Pflanze erholen kann. Unsere Grünspargelsorte „Schneewittchen“ ist eine deutsche Züchtung aus den 1960er Jahren und hat sich wegen ihres feinen, milden Geschmacks bewährt. Die violette Färbung des Purpurspargels verschwindet beim Kochen weitgehend. „Amaro Montina“ ist eine Wildspargel-Selektion mit ausgezeichnetem Geschmack. Neben Grünspargel und Purpurspargel erhalten Sie bei uns auch Bleichspargelpflanzen, die klassisch auf Dämmen angebaut werden und cremeweiße Stangen bringen.
KLEINE LEUCHTENDE SCHARFMACHER
Chili und Peperoni, die kleinen Schwestern der Paprika, sehen mit ihren glänzenden, farbigen Früchten unheimlich gut aus. Ihre Schärfe flößt manchem Respekt ein, macht sie aber für den Eigenanbau so lohnend: Schon zwei bis drei Pflanzen bringen eine Menge Würze in Ihre Küche! Getrocknet sind die Früchte sehr lang haltbar.
Chilis stellen im Anbau weniger Ansprüche als die großen Gemüsepaprika: An einem hellen Platz im Garten behaupten sie sich erstaunlich gut gegen Wind und Wetter, und auch im Topf oder Kübel auf Terrasse, Balkon und Fensterbank gedeihen die scharfen Schoten. Frost vertragen sie nicht.
Chilis gibt es in einer unendlichen Vielfalt von Farben und Formen, von orangefarbenen „Lanterna de Foc“ aus dem Kosovo bis zu „Glockenpaprika“, die fast an bunte UFOs erinnern. Wir haben für Sie vier Sorten ausgewählt und als Jungpflanzen vorgezogen:
„De Cayenne“ ist die klassische scharfe Chilisorte, die traditionell in der mexikanischen Küche verwendet wird. Sie besitzt etwa 8 cm lange rote Schoten. Das Pulver wird unter dem Namen Cayennepfeffer verkauft.
Die Früchte der Wildchili sind klein und rot und hängen in großer Zahl an dem zierlichen Busch. Eine Wildchili-Schote ist die perfekte Dosierung, um einem Gericht eine ganz leichte, leckere Schärfe zu verleihen.
„Lila Luzi“ ist das Fotomodell unter den Chilis! Mit ihren leuchtend gelben, orangefarbenen und violetten Früchten macht sie jeder Zierpflanze Konkurrenz. „Lila Luzi“ ist sehr scharf.
Wer es mild, frisch und roh mag, ist mit „Sigaretta“ gut versorgt. Die wüchsigen und robusten Pfefferoni bringen viele längliche, knackige Früchte hervor, die von Grün auf Rot abreifen und nur eine leichte Schärfe aufweisen.
WAS VON SELBER WÄCHST … TROTZ DISZIPLIN UND ORDNUNG
Lassen Sie, auch im Gewächshaus, einige Unkräuter oder andere von selbst gekeimte Pflanzen stehen: Ringelblume heilt den Boden und wehrt Schädlinge ab. Die schönen, strahlend orangefarbenen Blüten machen fröhlich und ziehen Insekten an, und man kann sie für Tee oder eine Tinktur ernten. Kapuzinerkresse hat toll geformte, essbare Blüten (Achtung: Hinten im Kelch verstecken sich gerne kleine schwarze Rapsglanzkäfer).
Melde und Weißer Gänsefuß verbessern den Kalkhaushalt des Bodens, die Spitzen können geerntet werden und schmecken sogar roh gut. Löwenzahn dringt mit seiner Pfahlwurzel in tiefere Bodenschichten vor und erschließt diese Bereiche auch für andere Pflanzen. Seine Blätter sind bitter und helfen bei Bauchweh nach zu fettem Essen.
Vogelmiere zeigt guten, garen Boden an und kann roh als Salat verzehrt werden, man sollte nur die Ausbreitung ganzer Teppiche verhindern. Lässt man den unkomplizierten Mangold einmal blühen und aussamen, so werden von selber hier und da Pflänzchen auftauchen, die man abernten kann, bis sie in Blüte schießen. Klassischerweise grün mit weißen Rippen, gibt es Mangold inzwischen in Tiefrot, Gelb oder in farbenfrohen Mischungen. Die hohen Blütenkerzen, die im zweiten Standjahr erscheinen, verströmen wie die der Roten Bete einen sehr angenehmen Duft (nachzulesen in Tom Robbins Roman „Pan Aroma“). Auch Ihren nicht abgeernteten Feldsalat können Sie, zum Beispiel unter Beerensträuchern oder am Beetrand, seine sternchenförmigen, weißen Blüten bilden lassen, er wird sich aussamen und bringt so im Herbst noch einmal eine Ernte.
Weitere Pflanzen, die sich gerne selber aussamen, sind Borretsch und Mauretanische Malve, die beide eine sehr attraktive Bienenweide sind. Lassen Sie auch, einfach zur Freude, Goldmohn (Eschscholtzia) und Jungfer im Grünen zwischen Ihrem Gemüse stehen. Im Sommer werden Sie vor einem bunten Beet stehen, das Ihnen Zierde und Nahrung zugleich bietet und von Menschen, Singvögeln und Insekten gerne besucht wird. Schulen Sie Ihre Gärtneraugen und fördern Sie die Artenvielfalt: Wo etwas keimt, was Sie nicht kennen, lassen Sie, wenn Raum ist, ein Exemplar stehen, bis Sie wissen, ob es duftet oder blüht oder irgendetwas anderes Tolles kann …
IM FREILAND
Lager- und Frühmöhren,
Lauch- und Säzwiebeln,
Rote Bete, Pastinaken, Sommersalate, Mangold, Kopfkohl, Kohlrabi,
Broccoli und Blumenkohl, Rosenkohl,
Mark- und Schalerbsen,
Linsen,
einjährige Sommerblumen,
Gründünger, Kartoffeln, Steckzwiebeln und Schalotten, Knoblauch, Spargel, Rhabarber, Topinambur, Pilzkulturen, Rosen,
Obst- und Wildgehölze
IM HAUS/VORZUCHT:
Zucchini, Gurken, Kürbis, Melonen, Zuckermais, Basilikum und Küchenkräuter
- Aussaaten im Haus und im Freiland pflegen
- Unkraut jäten
- Beete vorbereiten für Gemüsejungpflanzen
- Jungpflanzen setzen
- Hecken pflanzen
- Wildkräuter
- Kresse
- Mangold und Petersilie vom Vorjahr
- Winterheckenzwiebeln und Schittlauch
- Radieschen
- Rucola und Spinat