Einer pflanzt in seinem Garten
Einen Baum mit Lust und Müh’,
Freuend sich in dem Erwarten,
Dass er Schatten geb’ und blüh’.
Drunter denkt er Rast zu halten,
Denkt zu feiern manches Fest,
Wenn die Blätter sich entfalten,
Und der Vogel baut sein Nest.
Und ein andrer pflanzt ins Freie
Einen Baum, am Wegesrand.
Dass er aufwachs’ und gedeihe,
Pflegt er sein mit treuer Hand.
Kommt ihm selbst auch nicht zu Gute
Blüt’ und Frucht und Vogels Lied,
Ihn erfüllt mit frohem Mute,
Was zu fremder Lust geschieht. (…)
(Johannes Trojan, 1837–1915)
Liebe Gärtnerinnen und Gärtner,
der November ist besser als sein Ruf: Er beschert uns gemütliche Abende und mit Glück noch ein paar goldene Herbsttage. Oder eine Pause von der sommerlichen Trockenheit. Jetzt können wir wieder Mut fassen und, wichtiger denn je, mindestens einen Baum pflanzen. Bäume sind anmutig und schön, sie binden CO2, bieten Schatten und Früchte … und Hoffnung. Egal, wo Sie leben: Wäre da nicht noch Platz? Und auch wenn der eigene Garten schon voll ist: Pflanzen Sie Bäume, überall, wo es geht. Alleine, gemeinsam, öffentlichkeitswirksam. Ökologisch, nachhaltig und enkeltauglich. Diesen Monat noch.
Ihr Gerhard Wacha und das Hof Jeebel Team
BÄUME: DIE SCHÖNSTEN CO2-SPEICHER DER WELT
Jeder Ort wird schöner durch große und gesunde Bäume. Flächen und Gebäude wirken lebendiger durch Gehölze, denn sie geben dem Ort im Wandel der Jahreszeiten ein Gesicht. Ein Feldweg mit einer blühenden Apfelallee, eine Bushaltestelle, die sich mit den leuchtend orangefarbenen Beeren einer Eberesche schmückt, oder ein Stadtpark voller süßer Felsenbirnen bieten viel mehr Lebensqualität als dasselbe in Kahl. Zur Bereicherung unserer nächsten Umgebung bieten sich Obstbäume an: Kirschen wie die frühe Sorte Burlat oder die traumhaft große Schwarze Knorpelkirsche sind in der Blütezeit ein zauberhafter Anblick und locken Anfang Juli Scharen von Kindern und Vögelchen in ihr Geäst. Etwas geruhsamer wachsen Apfelbäume: Alte Sorten wie der Schweizer Orangenapfel, der Spätblühende Taffet-Apfel aus Stuttgart oder der Brettacher aus Baden-Württemberg sind robust und lecker. Brettacher eignet sich zum Rohverzehr, bringt eine gute Saftausbeute und gibt sich mit nicht ganz perfekten Bodenverhältnissen zufrieden. Quitten machen mit ihrer Anmut jedem Ziergehölz Konkurrenz und liefern duftende Früchte für Gelee. Die Konstantinopeler Apfelquitte ist besonders wetterfest und lagerfähig.
Genauere Angaben zu den einzelnen Obstsorten finden Sie hier.
Bitte beachten Sie, dass alte Streuobstwiesen und -alleen aus Hochstämmen bestehen, die auf starkwachsenden Unterlagen veredelt wurden, und dass wir Obstbäume in dieser Wuchsstärke zurzeit leider nicht liefern können. Bei uns erhalten Sie Buschbäume und Halbstämme für den Hausgarten sowie Zwerg-, Spindel- und Säulenobst für Hecken, Spaliere und Kübel.
Wer wegen der trockenen Sommer Bedenken hat, ob sich so ein junger Baum wirklich durch die Jahre bringen lässt, sollte sich bei den robusten Wildgehölzen umschauen: Sorgsam gepflanzt, kommen buschige Kleinbäume wie die Echte Felsenbirne und die Kornelkirsche sehr gut mit sommerlicher Trockenheit zurecht. Beide tragen eine zauberhafte, frühe Blüte und liefern aromatische Früchte. Die Schwedische Mehlbeere bietet Vögeln und Insekten Nahrung. Sie toleriert neben Trockenheit auch Stadtklima sowie die Nähe asphaltierter Flächen. Esskastanien werden zu stattlichen Bäumen, die ihre nussige Ernte ohne Einsatz einer Leiter hergeben. Auch sie brauchen auf Dauer nur wenig Wasser, ebenso wie Mispeln, Ölweiden und die saftigen Maulbeeren.
Wir alle können in unserer nächsten Umgebung diesen Herbst noch mindestens eine freie Stelle bepflanzen, ob im eigenen Garten oder nach Absprache im öffentlichen Raum.
GUTES WERKZEUG: EIN KLARER SCHNITT
Wenn Sie im Herbst vor Ihren kahl werdenden Bäumen stehen und über den Obstbaumschnitt nachdenken, schauen Sie doch gleich in Ihren Werkzeugkasten: Ist die Schere leichtgängig und harzfrei? Besitzen Sie eine scharfe Säge? Reicht die vorhandene Leiter bis in den Birnbaum hinauf?
Auch wenn man nicht hoch hinaus will, gehört eine Gartenschere zur Grundausstattung: Eine Felco-Schere oder eine Handschere von Löwe sollte immer griffbereit sein, um vorwitzige Weinranken, in den Weg hängende, nasse Zweige oder schwache Himbeertriebe zu entfernen. So eine Schere ist ausreichend zur dauerhaften Pflege von Rosen, Beerensträuchern und jungen Obstbäumen.
Wo dickeres Holz ausgeschnitten werden muss, braucht man eine Baumsäge, die ihren Namen verdient. Ob nun die baden-württembergische Tina-Baumsäge mit dem schräg verstellbaren Sägeblatt oder die klappbare Zugsäge Silky Super Accel die bessere Wahl ist, darüber mag man sich streiten, beide funktionieren wunderbar, und für beide gibt es Ersatzsägeblätter.
Um dicke wilde Brombeerranken an der Wurzel abzuzwicken oder etwas dickere Obstbaumäste effektiv zu kappen, lohnt sich zusätzlich die Anschaffung einer Astschere oder Durchforstungsschere. Hiermit hat man einen wesentlich größeren Hebel als mit einer Handschere und man kommt schnell voran.
Eine Leiter ist eine größere Investition, aber auf Dauer unverzichtbar, wenn man die Baumpflege selbst machen will. Holzleitern sind schön und angenehm und sollten an einem schattigen, luftfeuchten Ort unter Dach gelagert werden. Wir bieten sie in verschiedenen Längen an, optional mit Eisenspitzen und Stützen. Eine Alternative zur üblichen Sprossenleiter ist die Steigtanne mit nur einem Holm und seitlichen Sprossen, aus Holz oder aus Aluminium gefertigt. Das Alu-Modell ist in Einzelteile zerlegbar und passt sogar in den Kofferraum.
Wenn die Ausstattung bereit ist, legen Sie los: Im November können Sie mit dem Obstbaumschnitt beginnen. Achten Sie auf einen luftigen und ausgewogenen Kronenaufbau und schneiden Sie Ihre Bäume jedes Jahr etwa gleich stark. Auch Prachtstauden sollte man nun zurückschneiden, weil sie sonst einfach nicht gut aussehen. Schöne, trockene Samenstände dürfen als Zierde und Vogelnahrung stehen bleiben. Jetzt ist außerdem Zeit, um kratzige Dickichte zu entfernen, die einem über Sommer über den Kopf gewachsen sind. Wenn es bei Ihnen im Garten möglich ist, machen Sie ein Feuer und werfen Sie die Dornenzweige gleich darauf. Trinken Sie einen warmen Apfelsaft und lassen Sie sich den frischen Herbstwind um die Nase wehen!
STRUKTURWANDEL: PLATZ FÜR NEUES
Im November zieht sich das Laub zurück, und die Konturen des Gartens treten klarer hervor. Bauwerke und andere von Menschen geschaffene Formen werden wieder besser sichtbar und kommen auf den Prüfstand. Tun Sie sich einen Gefallen und räumen Sie alles weg, was Sie nicht schön oder nützlich finden. Das macht das Feld frei für einen klaren Blick und neue Pläne, und lang gehegte Wünsche bekommen Raum.
Ein Projekt zur Verlängerung der Garten- und speziell der Tomatensaison kann die Überdachung eines Beetes oder der Bau eines Folienhauses sein. Man sollte von unten Bindeschnüre an der Decke befestigen können. Bei Gewächshäusern achten Sie bitte auf ausreichende Belüftung. Etwas kleiner gedacht, gewinnt das Gartenjahr auch schon durch den Bau eines Frühbeetes. Salate, Kohlrabi und Porree lassen sich hier ab Anfang März aussäen. Im Handel gibt es günstige Modelle, auch bei uns, und ein Eigenbau ist ebenfalls leistbar.
Ein schönes Strukturelement, in dem sich Pflanzen gut präsentieren und leicht pflegen lassen, ist ein Hochbeet, das auch als optische Gartenkante oder Raumteiler dienen kann. Wir bieten hübsche Hochbeete aus geflochtenen Haselruten, günstige Aufsetzrahmen aus Holz und sehr langlebige Douglasienmodelle an. Pflanzen Sie in Ihr Hochbeet möglichst wärmeliebende Wesen, die Sie gerne vor der Nase haben, wie Küchenkräuter, blühende Teepflanzen, schicke Chilis oder immertragende Erdbeeren.
Geben Sie Ihren Lieblingspflanzen und dem Gemüsebeet einen würdigen Rahmen: Durch einen blühenden Rosenbogen oder entlang einer berankten Mauer treten Sie ein in eine kleine Zauberwelt, fröhlich umgeben von einem naturhellen Staketenzaun wie aus dem Bilderbuch.
Spielen Sie mit den Formen. Jetzt ist dafür Zeit und Platz, und der nächste Sommer wird diesen Rahmen dann mit grün-buntem Leben füllen.
ADVENT: ZEIT FÜRS PLÄNESCHMIEDEN
Das Kürzerwerden der Tage und der Fall des Laubes bedeuten auch, dass Weihnachten irgendwann, für manche überraschend, näher kommt. Die Vorweihnachtszeit dauert Kindern zu lang, ist für manche eine Zeit der Einkehr und für andere anstrengend.
Aber jetzt lässt sich der Advent leicht mit der Vorfreude aufs nächste Gartenjahr verbinden:
Mit dem Adventskalender von Culinaris öffnet sich jeden Morgen eine neue Perspektive auf aromatisches, exotisches oder buntes Gemüse. Jeden Tag dürfen Sie ein bisschen in Gedanken im nächsten Sommer herumspazieren, einen Gartenplan entwerfen und sich schon mal in Ihrer Vorstellung süße Tomaten, geschmorte Auberginen und dampfenden Zuckermais auf der Zunge zergehen lassen.
Direkt am gleichen Tag aussäen sollten Sie das Saatgut übrigens nur, wenn Sie in einem frostfreien Land leben oder sehr viel Platz auf der Fensterbank haben!
- Microgreens und Keimlinge auf der Fensterbank
- im Freiland Kresse und Spinat
- Obstbäume
- Wild- und Obstgehölze
- Ziergehölze
- Knoblauch
- Wintersteckzwiebeln
- Blumenzwiebeln
- Pfingstrosen
- Kräuter und Stauden umsetzen/teilen
- Gehölzpflanzungen vorbereiten
- mit Obstbaumschnitt beginnen
- Baumscheiben mulchen
- Beete mit Direktkompost bedecken/mulchen
- hartnäckige Wurzelunkräuter entfernen
- Laubkompost aufsetzen
- Wasserbehälter leeren
- Zäune und Strukturen bauen oder reparieren
- Töpfe und Container mit Jutesäcken oder Wollvlies dämmen
- Dahlienknollen aus der Erde nehmen
- letzte Kartoffeln
- Süßkartoffeln
- späte Möhren
- Lauch
- Pastinaken
- Schwarzwurzeln
- Feldsalat
- Postelein
- Spinat
- Grünkohl
- Rosenkohl
- Schlehen
- Kiwis