In hellen und warmen Zeiten ist für Pflanzen eine optimale Versorgung besonders wichtig: Nummer eins bleibt das Wasser. Auch wenn die Entscheidung manchmal schwerfällt, noch ein paar Kannen mehr zu schleppen oder abends nochmal loszuziehen in den Schrebergarten: Tatsächlich wachsen gut gewässerte Buschbohnen doppelt so hoch wie durstige, Möhren werden nur in feuchter Erde süß und knackig und die Wilde Rauke bleibt in Sandboden nur mit ausreichend Wasser mild genug, um wirklich lecker zu sein. Regelmäßige Bodenlockerung oder eine Mulchschicht verhindern, dass die Erde zu schnell wieder austrocknet oder durch die Beregnung verschlämmt. Je nach Bodenart kann es im Juni auch schon sinnvoll sein, nachzudüngen. Das beste Hausmittel ist nach wie vor Brennnesseljauche. Man nimmt ca. 1 kg Brennnesseln auf 10 l Wasser und lässt das Ganze ca. zwei bis drei Wochen in einem Holz- oder Kunststofffass vergären. Die Jauche sollte täglich kräftig durchgerührt werden, damit Sauerstoff hineingelangt. Aus diesem Grund darf das Fass auch keinen festen Deckel haben. Es ist jedoch wichtig, die Öffnung mit einem feinen Netz oder Sieb abzudecken, damit Vögel und Insekten nicht hineinfallen können. Etwa 1 : 10 verdünnt ist die Brennnesseljauche ein optimaler Flüssigdünger. Junge Brennnesseljauche kann bereits nach etwa vier Tagen 1 : 50 verdünnt als Spritzmittel gegen Spinnmilben und Blattläuse eingesetzt werden. Auch eine unvergorene Variante der Brennnesselbrühe wirkt gegen Blattläuse. Diese darf maximal 24 Stunden stehen und wird unverdünnt eingesetzt.

Übers Blatt wirken auch Spritzungen mit Algenpräparaten. Knotentang (Ascophyllum nodosum), eine Braunalge, wirkt durch seinen hohen Mineralstoffgehalt in einer Blattspritzung manchmal auf eine Weise, an die eine Bodendüngung nicht herankommt. Durch rechtzeitige Algen-Blattspritzungen lässt sich manche Ernährungsstörung, wie zum Beispiel die Stippe an Äpfeln, verhindern.

Die meisten Pflanzenkrankheiten, die durch Pilze hervorgerufen werden, lindert der Schachtelhalm. Die in ihm enthaltene Kieselsäure (Silizium) festigt das Gewebe. Zur Zubereitung werden Schachtelhalmwedel etwa einen Tag in Wasser eingeweicht und danach eine halbe Stunde gekocht. Spritzen Sie mit dem Sud 1 : 5 verdünnt an einem trockenen Tag die Blätter Ihrer Obstgehölze. Schachtelhalmspritzungen wiederholt man etwa alle drei Wochen. Sie sollten jeweils von einer leichten Flüssigdüngung begleitet werden.

Wenn Ihre Pflanzen offensichtliche Mängel haben, so dass die unteren Blätter gelb werden und die Pflanze mickert, dann brauchen Sie wirklich einen Dünger mit Substanz. Im Beet kann man noch einmal mit einem gekörnten Dünger wie Cuxin Tomatendünger, Phytoperls oder Rinderdung nachfüttern, diesen leicht einarbeiten und anschließend gießen. Erste Hilfe ist aber auch hier ein Flüssigdünger mit Stickstoff und Kali wie zum Beispiel Vinasse.

Denken Sie rechtzeitig daran, Ihre Tomaten ausreichend mit Kalk zu versorgen. Die durch Kalkmangel ausgelöste Blütenendfäule verursacht runde Schimmelflecken auf den Früchten. Kalk kann man auch im Gießwasser auflösen, so wirkt er am schnellsten.

Halten Sie die Augen offen. „Der beste Dünger ist der Schatten des Gärtners“: Je häufiger Sie Ihre Pflanzen anschauen, desto schneller werden Sie Mängel bemerken. Die beste Vorsorge ist immer eine angemessene Menge Kompost und Wasser, genug Platz und wenig Konkurrenz. Lassen Sie Ihren Kulturpflanzen Luft. Lockern Sie den Boden gelegentlich mit einem Grubber oder Sauzahn, es sei denn, er ist dafür zu dick gemulcht. Die Belüftung des Bodens durch Hacken oder durch Regenwürmer bewirkt ebenfalls eine Umsetzung von Nährstoffen und ersetzt so manche Düngung.