Wo es feucht genug ist, da wächst jetzt alles so schnell, dass man dabei fast zusehen kann. Nicht nur schöne Heuwiesen und prächtige Rosen entfalten sich üppig. Leider ist auch zwischen Möhren, Zwiebeln, Kartoffeln und Tomaten alles Mögliche am Keimen und Gedeihen. Bei aller Liebe zum Wildkräutersalat muss man im Juni einmal sortieren: Darf dieses Kraut hier stehen und blühen oder will ich auf diesem Beet doch das ernten, was ich eigentlich gesät oder gepflanzt habe? Entfernen Sie regelmäßig das Gras, wenn Sie Ihre Beete dauerhaft nutzen wollen. Graswurzeln sind von sprichwörtlicher Widerstandskraft und verfilzen oder unterwandern schnell größere Flächen. Quecken wurzeln tief und müssen sorgfältig entfernt werden, da sie sonst immer wieder austreiben.

Ihre noch kleinen Aussaaten sollten Sie mit der Jätefaust betreuen. So werden die Pflänzchen nicht beschädigt, profitieren aber von der Lockerung des Bodens und entwickeln sich schnell. Hochbeet-Freunden und Gartenfeen mit gesunden Knien empfehlen wir Handgeräte wie das Häulein mit kurzem Stiel, die den Boden recht tief lockern und auch mal für einen kräftigen Hieb gegen Graswurzeln oder zur Schaffung kleiner Pflanzlöcher zu gebrauchen sind.

Wo Gemüse in geraden Reihen steht und schon etwas größer gewachsen ist, empfiehlt sich der Einsatz eines Sauzahns. Er lockert die Erde tief und verschüttet Unkraut. Zudem macht die Belüftung Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar und zerstört den einen oder anderen Wühlmausgang.

Wenn immer wieder die Wiese von der Seite ins Beet wächst, könnten Sie mit einem Spaten oder Rasenkantenstecher eine Linie ziehen und mit einer Rasenkante aus Metall dafür sorgen, dass das Gras an seinem Platz bleibt.

Grundsätzlich muss jeder Garten sowohl gepflegte als auch wilde Bereiche beherbergen, um Menschen und anderen Lebewesen gleichermaßen gerecht zu werden. Wer diese Bereiche von vornherein definiert, erspart sich Arbeit und vielleicht auch ein Gefühl der Überforderung. Wo ein kleines Dickicht entstehen darf, brauche ich mich gar nicht erst abzumühen. Dafür halte ich lieber meinen Lieblingsplatz gemäht und mein Kräuterbeet gejätet. Um die wilden Bereiche zu intensiv genutzten Lebensräumen zu machen, schichten Sie Backsteinstapel, Totholzhaufen und Äste auf und sorgen Sie für Wasserstellen, die für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere gut erreichbar sind. Optimal ist es, wenn man das vom Lieblingsplatz aus beobachten kann …