Obstbäume und -sträucher können geschnitten werden, solange kein starker Frost vorhergesagt ist. Der Schnitt von Obstgehölzen zielt immer darauf ab, ein gutes Gleichgewicht zwischen Fruchtertrag und Pflanzenwachstum herzustellen. So erhält man dauerhaft gleichmäßige Ernten von gesunden Pflanzen. Wohltuend und hilfreich für jeden Johannisbeerstrauch und jeden Apfelbaum ist es, wenn man der Pflanze zu einem harmonischen Aufbau verhilft. Bäume sollten nicht zu einer Seite stark überhängen, und auch ein Dickicht von dünnen Ästen bringt keinen Vorteil für fruchttragende Gehölze. Schneiden Sie zuerst aneinanderreibende, kranke und nach innen zeigende Äste. Danach wird abgewogen, wie viel Holz noch entfernt werden muss, damit jeder Zweig Luft zum Abtrocknen und Licht zur Fruchtreife erhält. Steil nach oben ragende Äste tragen meist nur längliche Blattknospen, während die dicken, runden Fruchtknospen sich eher an schrägen und waagerechten oder älteren Trieben zeigen.

Ein starker Winterschnitt führt häufig zu einem starken Neuaustrieb. Wo das gewünscht ist, kann eine alte oder beschädigte Pflanze so dazu angeregt werden, frisches Holz zu bilden. Bei einem jungen, gesunden und wüchsigen Gehölz sollten Sie jedoch nicht allzu viele Triebe entfernen.

Wenn Sie gerade dabei sind: Kontrollieren Sie den Bereich unter den Bäumen behutsam auf Wühlmäuse, am besten mit den Händen. Mulch und Unkraut müssen hierfür zur Seite geräumt werden, damit man wirklich fühlen kann, ob sich Gänge im Wurzelbereich befinden. Gefundene Gänge sollten Sie zerkrümeln. Fluten Sie gegebenenfalls danach die Baumscheibe. So finden die Wurzeln wieder Erdkontakt, und den Mäusen wird es zu nass. Gegen starken Befall helfen Fallen oder Vergrämungsmittel wie Menschenhaare oder stark duftende (Bio-)Kosmetika.

Auf dem Land muss man immer mit einem Verbiss durch hungrige Rehe oder Hasen rechnen. Der beste Verbissschutz sind drei Pfähle und ein Stück Wildzaun. Alternativ lässt sich zumindest der Stamm mit einem Verbissschutz aus Maschendraht oder Holz schützen.