Im Juni ist der erste Schwung Gemüse schon durch. Kresse, Radieschen, frische Wildkräuter und Spinat haben uns den Frühling versüßt. Jetzt werden einzelne Reihen und Beete für neue kulinarische Genüsse oder eine bunte Bienenweide frei.

Wenn Sie Gemüsejungpflanzen gekauft oder selbst vorgezogen haben, haben diese natürlich die erste Platzwahl: Rosenkohl und Grünkohl pflanzt man zweireihig mit 40 bis 50 cm Reihenabstand in ein gut gedüngtes Beet. Kohl müssen Sie tief und fest einsetzen, damit er stabil steht. Salatpflänzchen finden in Reihen mit 30 cm Abstand oder irgendwo zwischendrin ihren Platz. Rote Bete, Mangold und Neuseeländer Spinat lassen sich noch auf einen guten Abstand von etwa 8 bis 10 cm in der Reihe verpflanzen. Jede Pflanze, die im Juni ihren endgültigen, ausreichend großen Platz erhält, kann im Mittsommerlicht richtig loslegen und zum Prachtexemplar heranreifen.

Auch an Direktsaaten aus der Samentüte ins Beet gibt es jetzt noch eine große Auswahl: Zarte Buschbohnen, Fenchel, der zweite Satz Salatgurken und schnell wachsende Möhrchen wie Milan oder Nantaise 2 füllen dann im Spätsommer die Küche. Auch Zuckererbsen, Mangold und Rettich haben in den kommenden Sommermonaten noch genug Zeit zum Reifen, und würzige Küchenkräuter wie Dill, Petersilie und Basilikum liefern, jetzt direkt ins Beet gesät, zarten grünen Nachschub. Doch vor allem ist der Juni noch einmal die Zeit für Salate und Kohl: Romanasalat, die wohl leckerste und süßeste Sortengruppe der Lactuca sativa, gilt zwar als weniger schossfest als die gängigen Sommerkopfsalate, kann aber im Hausgarten durchaus in den langen Sommertagen angebaut werden. Auch die wunderbaren Kopfsalate Merveille des Quatre Saisons und, für etwas schwerere Böden geeignet, der gute alte Laibacher Eis lassen sich neben anderen guten Sorten als Sommersalate verwenden. Aus Südeuropa kommt die hitzetolerante Bataviasorte Maravilla de Verano. Im Juni wird es außerdem schon Zeit für die Aussaat von Endivien, die nach einer langsamen Entwicklung bis zum Herbst für deftigere und festere frische Rohkost aus dem Garten sorgen.

Für die Zeit im Spätsommer und bis in den Winter hinein lässt sich jetzt noch nahrhafter Kohl aussäen. Allen voran der Grünkohl, der unkomplizierteste und am besten angepasste Kohl. Er ist keimfreudig, lässt sich gut verpflanzen und nach Bedarf Blatt für Blatt ernten. Doch auch die etwas feineren Herrschaften wie Broccoli und Blumenkohl ergeben, jetzt gesät und bald auf 40 x 40 cm verpflanzt, eine leckere Spätsommerernte. Wer einfach nur Kohlblättchen zum Dünsten wie Spinat braucht und mal was hübsches Neues ausprobieren möchte, sollte den Abessinischen Kohl wählen. Er wird unter sommerlichen Bedingungen in etwa ein bis zwei Monaten erntereif.