Direktkompost ist das Verrotten organischer Abfälle direkt im Beet. Im Gegensatz dazu steht die Kompostierung auf dem Komposthaufen. Auch wenn wir es gewöhnt sind, Abfälle „in den Müll“ zu bringen, hat es Vorteile, den wertvollen Rohstoff Kompost gleich vor Ort zu behalten:
Bei der Direktkompostierung gehen keine Nährstoffe verloren. Sickerwasser, mit Stickstoff und Kalk angereichert, erreicht vielleicht etwas tiefere Erdschichten, wird aber dort von Pflanzenwurzeln gefunden, statt unter dem Komposthaufen ungenutzt im Boden zu verschwinden.

Die Regenwürmer wohnen direkt im Beet und lockern dieses für die Pflanzenwurzeln. Dadurch kann die Erde mehr Wasser speichern. Mikroorganismen aller Art erreichen das Gartenbeet, nicht nur solche, die monatelang auf dem Komposthaufen überleben. „Leben in der Bude“ ist immer von Vorteil, zum Beispiel wenn Milchsäurebakterien aus Joghurt oder Sauerkraut ins Beet gelangen. Da ein Direktkompost nicht mehr bewegt wird, dünstet hier weniger CO₂ aus als bei einem Kompost, der umgesetzt wird.

Grobe Abfälle wie Zweigstücke und abgeerntete Bohnenpflanzen sollte man eher zwischen Büschen oder hohen Tomatenpflanzen kompostieren. Doch kleine Portionen vom Hauskompost mit Gemüseschalen und Kaffeesatz, Obstresten und Möhrengrün dürfen gerne direkt zwischen Zucchini und Wirsing eingegraben werden. Pflanzenwurzeln und Bodenlebewesen werden diese Kraft-Depots schnell finden und in duftende Erde und frische Nahrung verwandeln.

Die sauberste und hübscheste Methode der Direktkompostierung kommt aus der Schweiz: Die WormUp TUBE. Die TUBE ist eine schöne, terracottafarbene Röhre mit Löchern und Deckel. Man gräbt diese Röhre aufrecht stehend im Beet ein und befüllt sie nach und nach mit Küchenabfällen. Diese sind durch den Deckel weder zu sehen noch zu riechen und auch für Säugetiere nicht zugänglich. Kompostwürmer können ungestört durch die seitlichen Löcher hinein- und hinauskriechen und fleißig organisches Material verarbeiten. Ab und zu füllt man für die bessere Mischung etwas grobes Material wie eine Handvoll Laub oder Stroh ein.

Die TUBES sind hübsche kleine Kraftwerke, die sich genauso harmonisch wie ein Blumentopf in den Garten einfügen und auch in der Nähe des Sitzplatzes, zum Beispiel im Hochbeet, ihren Platz finden. Wer handwerklich geschickt ist, kann eine Kompoströhre sicher selbst herstellen. Dazu würde sich dann eher Kunststoff anbieten, der Deckel könnte aus Holz oder Metall sein. Ein Durchmesser von mindestens 20 cm ist für solch eine Röhre empfehlenswert.

Je nachdem, ob es in Ihrem Garten schon genug Regen- oder Kompostwürmer gibt, können Sie zusätzliche Kompostwürmer für die TUBE über uns beziehen. Selbst Rumpelstilzchen wäre beeindruckt von der Geschwindigkeit, in der diese kleinen Helfer Stroh zu Gold spinnen!