Reifer Kompost ist das Zaubermittel im Biogarten: Die Pflanzen brauchen in mit Kompost versorgter Erde fast keine weitere Unterstützung, sie werden durch die ausgewogene Ernährung schön, stabil und aromatisch, und die im Boden aktiven Organismen neutralisieren die meisten Krankheitserreger, bevor sie Schaden anrichten.

Die Herstellung von möglichst viel Kompost ist also eine gute Idee. Schaffen Sie an einem praktischen Ort im Halbschatten einen ausreichend großen Platz. Sammeln Sie hier in einer oder in mehreren Mieten verschiedene organische Abfälle. In der Wärme des Sommers verrotten die Bioabfälle besonders gut, und es lohnt sich, jetzt gezielt auf die Suche nach kompostierbaren Materialien zu gehen. Mischen Sie auf Ihrem Komposthaufen Nährstoffreiches mit Grobem. Ein ausgewogener Kompost hat ein gutes „C/N-Verhältnis“, ist also eine günstige Mischung aus groben, stark kohlenstoffhaltigen und stickstoffreichen Materialien. Bestenfalls kommt es weder zu Fäulnis noch zum Stillstand der Kompostierung.

 
Grobe, kohlenstoffhaltige Materialien (C):
Ein vorwiegend kohlenstoffhaltiges Material, das einem Kompost Luft und Struktur gibt, ist Stroh. Es ist sauber, einheitlich kurz gehäckselt und sieht auch als Abdeckung gut aus. Laub von Bäumen dient ab Herbst ebenfalls wieder als Strukturgeber. Eschen-, Buchen- und Obstlaub kompostiert gut und schnell. Schwierig sind Walnuss- und Eichenblätter, die durch ihren Gerbstoffgehalt lange Zeit der Zersetzung widerstehen. Hiervon dürfen nur kleine Mengen auf den Kompost. Sägemehl und Sägespäne sind sehr nährstoffarm und trocken. Solche Holzabfälle rotten nur, wenn sie vorher als Einstreu für Tiere verwendet wurden. Im Home-Komposter übernehmen Papier und Pappe den Part der groben Materialien und saugen Flüssigkeit auf.


 

 
Stickstoffreiche Materialien (N):
Küchenabfälle fallen im Haushalt regelmäßig an. Sie bringen viele Nährstoffe mit, zersetzen sich schnell und sollten wegen ihres Geruchs und Anblicks rasch mit anderem Material abgedeckt werden. Mist von Nutztieren wird aufgrund der anfallenden Mengen meist separat kompostiert. Er kann aber ebenso als nährstoffreicher Zusatz mit auf den Komposthaufen. Mist muss einige Monate verrotten, bevor er ins Beet kommt, sonst entstehen Krankheiten am Wurzelgemüse. Unkraut aus dem Gemüsebeet darf auf den Komposthaufen, wenn man sicherstellt, dass es dort nicht wieder anwächst. Unter einer dicken Schicht von etwas anderem vergraben, wird es zu wertvollem Humus. Unkrautsamen, die man auf den Kompost wirft, werden voraussichtlich in den nächsten Jahren irgendwo keimen. Grasschnitt vom Rasenmähen ist sehr feucht und gehaltvoll, er wird nur dann ein guter Kompost, wenn er locker liegt und genug Luft erhält.


 

Wenn Sie einen Kompost frisch aufsetzen, können Sie nährstoffreiche und grobe Materialien perfekt in dünnen Schichten abwechseln. Regenwürmer und Co haben dann kurze Wege, um alles zu kombinieren. Am besten mischen Sie noch etwas Lehmpulver oder Bentonit bei. Wird der Kompost aber, wie meistens, nach und nach befüllt, denken Sie einfach ab und zu mal an das „C/N-Verhältnis“. Dann wird das, was bei Ihnen im Garten entsteht, nicht einfach nur ein bisschen braune Erde, sondern Ihre lebendige und harmonische Eigenkomposition.