Kartoffeln gehören neben Bohnen aller Art zum Nahrhaftesten, was man im Garten anbauen kann. Sie stellen hohe Ansprüche an den Zustand des Bodens und brauchen ein reiches Nährstoffangebot genauso wie eine gute Gare, diesen Duft und das Weiche, das lebendig Lockere am Boden. Diese Bodengare belohnen Kartoffeln und die meisten anderen Wurzelgemüse mit einem unvergleichlichen Aroma. Wo Sie für dieses Jahr ein Kartoffelbeet planen, sollten Sie den Boden bereits jetzt mit der Grabegabel lockern, mit reifem Kompost oder geeignetem Dünger verbessern und danach eine schnelle Gründüngung einsäen oder noch einmal dick mulchen.

Frühkartoffeln sind besonders zart und lecker. Sie haben frisch geerntet einen hervorragenden Geschmack, sind im Laden vergleichsweise teuer und geben ihr Beet spätestens im Juli wieder frei, z.B. zur Anlage eines neuen Erdbeerbeetes oder zur Aussaat von Feldsalat im August. Wer nur einen kleinen Garten hat, ist deshalb mit frühen, schnell reifenden Sorten gut beraten. Eine bewährte Frühe ist Annabelle, die auch auf schweren Böden wächst und sehr schnell viele Knollen in feiner, glatter Salatqualität bringt. Eine neuere Züchtung unter den Frühkartoffeln ist Glorietta, die besonders schön geformte Knollen bringt und sich trotz ihrer frühen Reife gut lagern lässt.

Wer mehr Platz hat und Vorräte schaffen will, sollte mittelfrühe Sorten ausprobieren. Diese setzen schnell genug Knollen an, um der Krautfäule davonzuwachsen, sind etwa Anfang September reif und dabei größtenteils gut lagerfähig. Für viele ist Linda die Lieblingssorte. Aber auch die ertragreiche, schöne rote Laura sowie Ditta in ihrer leckeren Unkompliziertheit stehen ihr nicht nach. Wer eine würzige, nicht ganz so fest kochende Allzweckkartoffel sucht, ist mit Quarta immer gut beraten. Und für Freunde der Mehligen ist die ergiebige DDR-Sorte Adretta die bewährte Wahl. Einige richtig späte Sorten sind besonders traditionsreich und bringen ein unvergessenes Aroma mit, welches für manche Menschen Opas Garten aus ihrer Kindheit wiederauferstehen lässt. Bamberger Hörnchen, Industrie und Vitelotte sind die prominentesten Vertreter dieser Gruppe. Sarpo Mira nimmt unter den Späten eine Sonderrolle ein, da sie eine hohe Krautfäuletoleranz besitzt. Durch das späte Absterben des Laubes werden die Knollen von Sarpo Mira meist sehr groß und bringen dadurch einen hohen Ertrag.

Wenn Sie Ihre Kartoffeln ab Ende März in einem mäßig warmen Raum ins Licht legen, so entwickeln sie bis zur Pflanzung Mitte April schon stabile Keime. Dieses Vorkeimen gibt der Knolle einen guten Wachstumsvorsprung, bevor sie mit eventuell im Boden schlummernden Krankheitserregern in Kontakt kommt.