Bei aller Liebe zur frischen Rohkost: Beim Essen geht es ja auch darum, satt zu werden. Neben unseren geliebten Kartoffeln sind vor allem Hülsenfrüchte die großen Sattmacher aus dem Garten: Feine Buschbohnen mit Butter, Zuckererbsen frisch vom Strauch oder Auskernbohnen, die sich über Winter lagern lassen – Hülsenfrüchte enthalten viel hochwertiges Eiweiß. Da die Pflanzen selbst Stickstoff aus der Luft sammeln, brauchen sie nicht die allerbesten Böden. Sie blühen wunderschön und hinterlassen nach der Ernte ein gutes Beet.

Im Mai haben Sie die Wahl: Buschbohnen werden ab dem 10. Mai in Reihen von 40 cm Abstand ausgesät. Sie werden etwa kniehoch und müssen jung geerntet werden. Die Ernte dauert nur etwa zwei Wochen, deshalb sollte man immer nur einige Meter Buschbohnen säen und das vielleicht in drei Wochen wiederholen. Übrigens sind Buschbohnen eine günstige Mischkultur für Erdbeeren. Eine Reihe passt in die Mitte eines üblichen Erdbeerbeetes.

Stangenbohnen legt man am besten gleich am Fuße von Bohnenstangen aus. Man baut beispielsweise aus je drei Stangen ein Dreibein und sät an jede Stange im Kreis etwa fünf Bohnen. Stangenbohnen werden jung geerntet und reifen über Sommer immer wieder nach. Wer die junge Ernte versäumt hat, lässt die Hülsen ausreifen und trocknen, dann können sie ausgekernt und sehr lange gelagert werden. Extra zu diesem Zweck gibt es Auskernbohnen, z.B. Borlotto mit ihrem besonders hübschen Muster. Der Anbau erfolgt wie bei Stangenbohnen. Die getrockneten Bohnen halten sich über einen langen Zeitraum. Um die Entwicklung von Bohnenkäferlarven zu verhindern, kann man sie kurz einfrieren.

Ein Höhepunkt des Gartenjahres sind Zuckererbsen. Sie werden Mitte Mai gesät, wachsen je nach Sorte an einem 50 cm (Norli) bis 2 m (Schweizer Riesen) hohen Rankgerüst. Man erntet die unreifen, grünen Schoten, die unvergleichlich süß und knackig sind. Auch hier empfehlen sich mehrere Aussaatzeitpunkte ab Mitte Mai bis Ende Juni. Von Markerbsen, die schon im April in die Erde dürfen, verzehrt man nur die grünen Kerne. Sie brauchen bis zur Ernte etwas länger als Zuckererbsen und schmecken ebenfalls wunderbar. Unser Favorit ist seit Jahren Wunder von Kelvedon, eine eher niedrig wachsende Sorte mit einem hohen Ertrag an knackigen, dunkelgrünen Kernen, die unreif geerntet und roh oder gekocht gegessen werden. Wichtig ist besonders bei Erbsen, die Fruchtfolge zu beachten und sie nur alle vier Jahre auf demselben Beet anzubauen. Nicht nur im Einmachglas, sondern auch im Beet passen Erbsen gut zu Möhren. Fenchel und Dill sind ebenfalls günstige Mischkulturpartner und sorgen für Vielfalt auf dem Teller.