Immer wieder überrascht der Hinweis, dass man schon im Februar Frühmöhren ins Freiland säen soll. Da Möhren in der Regel sehr langsam keimen und, zumindest in leichteren Böden, dennoch keinen Schaden nehmen bei ungemütlicher, feuchtkalter Witterung, hat sich solch eine sehr frühe Aussaat von Frühmöhren bewährt. Besonders gut eignen sich hierfür schnell wachsende Sorten, die jeden milden Tag für sich nutzen und uns mit Glück schon ab Ende Mai mit knackigen, süßen Wurzeln erfreuen. Die Sorte Amsterdam 2 ist ausdrücklich für diesen Aussaatzeitpunkt gedacht, aber auch Milan bringt verlässlich eine sehr frühe und herrlich zarte Ernte. Möhren bzw. Karotten wachsen am besten in einem schon seit längerem bewirtschafteten Beet, das mit wirklich reifem, duftendem Kompost versorgt wurde. Möhren reagieren geschmacklich auf den Zustand der Erde und entwickeln sich in einem garen, nicht zu stark gedüngten Boden zu süßen Köstlichkeiten. Frischer Mist oder anderer zu konzentrierter Dünger begünstigt hingegen Krankheiten. Um lange, gerade Möhren zu erhalten, sollte man die Erde etwa 20 cm tief mit der Grabegabel lockern. Steine und Verdichtungen verursachen manchmal beinige Wurzeln, die zwar lustig aussehen wie tanzende Figuren, aber in der Küche viel Arbeit machen.

Auf ein 1,20 m breites Gartenbeet passen fünf, besser nur vier Reihen Möhren mit 25 bis 30 cm Reihenabstand. Man kann auch jede zweite Reihe frei lassen und hier im März Zwiebeln stecken. Die Mischkultur von Zwiebeln und Möhren wird empfohlen und tut den Pflanzen gut, hilft aber leider nicht immer, den Befall mit der Möhrenfliege ganz zu verhindern. Zuverlässig wirken Insektenschutznetze, die man auflegt, sobald die Reihen mit Pflänzchen zu sehen sind.

Möhrensamen sind schwer einzeln abzulegen, man sät sie so dünn wie möglich in der Reihe und vereinzelt später auf einen Abstand von 2,5 bis 3 cm, sonst bleiben die Wurzeln klein. Nach der Aussaat kann man die Reihen mit der Rückseite einer Harke andrücken, so dass die Samen ganz leicht mit Erde bedeckt sind. Achten Sie darauf, dass Ihre Aussaat in den nächsten Wochen nicht austrocknet. Möhren besitzen wegen ihrer langsamen Keimung und ihres zarten Wuchses keine gute Durchsetzungskraft gegen Unkraut. So sind regelmäßige Hack- und Jätedurchgänge unerlässlich, dafür kann man danach den Möhrchen beim Wachsen regelrecht zusehen!