Ist an einem lauen Tag die Erde frei und das Wetter mild genug, uns in den Garten zu locken, machen wir uns auf die Suche nach den Boten des Frühlings: Jäten Sie vorsichtig Osterglocken, Hyazinthen und Tulpen, am besten nur mit den Händen, denn diese Zwiebeln treiben schon aus.

Mit der sogenannten Jätefaust können Sie in Ihrem Staudenbeet sauber machen, ohne etwas zu verletzen. Die Ränder der Jätebügel sind abgerundet, und man ist mit diesem Kleinwerkzeug so nah an der Erde, dass man den Neuaustrieb gut erkennt. Alte verholzte Stängel können Sie bald abschneiden und als Lebensraum an den Rand des Gartens umbetten. Sehr große, zu dicht stehende Stauden lassen sich jetzt teilen und umsetzen. Auch Stockrosen legt man jetzt frei. Diese großen, dekorativen Bauerngartenblumen stehen gerne in ringsum gehackter Erde. Umsetzen lassen sie sich nur, wenn man ihre saftige Pfahlwurzel tief genug ausgräbt.

Bei der Vorbereitung des Gemüsebeetes lohnt es sich, genau hinzuschauen: Vielleicht keimen hier schöne Sommerblumen? Lanzenrittersporn, Goldmohn, Kornblume und Akelei erkennt man mit etwas Übung schon im Keimstadium. Hier und da eine kräftige und von selbst gekommene Blume im Gemüse macht Spaß.

Putzen Sie die braunen Blätter und Stängel aus Ihren Kübeln und Blumentöpfen, und lockern Sie die Erde. Oder topfen Sie die Kübelpflanzen gleich in neue Erde um. Heckenpflanzen und Büsche, die früh blühen, wie Gold- und Blutjohannisbeeren sowie Forsythien, lichtet man jetzt nur leicht aus. Bei einem starken Rückschnitt im Frühling würden diese Sträucher zu viele Blüten verlieren.

Fruchttragende Gehölze bekommen einen wohlüberlegten Obstbaumschnitt mit dem Schwerpunkt auf ausgewogener Statik, Luft in der Krone und schräg nach außen zeigenden Zweigen. Wenn die Zeit dafür nicht reicht, wird nur ausgelichtet und totes Holz nah am Stamm mit einem sauberen Schnitt abgesägt. Man entsorgt Fruchtmumien und reibt Moos vom Stamm, damit dieser immer gut abtrocknet.

Beerenobst wie Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren sollten ebenso noch einen Schnitt abbekommen. Auch ohne genauere Kenntnisse kann man die Büsche auslichten, wobei man eine gute Mischung zwischen älteren, fruchttragenden und jungen, starken Nachwuchstrieben stehen lässt.

Schneiden Sie Ihre Kiwipflanzen, damit kein Dschungel entsteht: Früchte wachsen an den unteren Blattachseln der Neutriebe, die aus einjährigen Trieben kommen. Lassen Sie deshalb junges Holz stehen und kürzen Sie diese Triebe nur ein. Bei jungen Kiwipflanzen lässt man am Spalier den Haupttrieb bis in eine Höhe von 1,80 m gerade hochwachsen und führt nach rechts und links je drei oder vier Seitenäste an Drähten ganz weit entlang. Die an diesem „Grundgitter“ entstehenden Seitenverzweigungen kürzt man immer auf etwa sechs Augen (Blattknospen) ein. Von Trieben, die gefruchtet haben, lässt man nur drei Augen stehen. Bei älteren Pflanzen müssen ab und an größere Mengen Fruchtholz entfernt werden.

Zum Frühjahr hin werden alle Baumscheiben und die Erde unter Rosen, Sträuchern und Rankpflanzen leicht gedüngt. Es genügt, wenn man die Mulchschicht beiseiteharkt und reifen Kompost mit etwas Holzasche oder Dünger auf die Erde gibt. Nutzen Sie möglichst einen organischen Mehrnährstoffdünger . Vegan und aus Bio-Rohstoffen sind Luzernepellets, Kleepura und Pflanzensegen. Auch Oscorna Rosendünger, Rinderdung und Wolldünger eignen sich. Nach der Düngung legt man wieder etwas Mulch in Form von Stroh, Laub oder Grasschnitt auf. Ab jetzt bekommen die Gehölze ihre Nährstoffe langsam und kontinuierlich von den Mikroorganismen serviert.