STANGEN UND STÜTZEN

Kennen Sie die Zeitrafferfilme, in denen man in bewegten Bildern zusehen kann, wie sich eine Windenranke um einen Grashalm wickelt oder eine Apfelblüte sich öffnet? Manchmal fühlt es sich zurzeit so an, als könne man den Pflanzen beim Wachsen direkt zuschauen. Um bei so viel Wuchskraft optimal blühen, gedeihen oder reifen zu können, brauchen viele Gartenpflanzen etwas Unterstützung:
Die meisten Tomatensorten benötigen eine Schnur oder eine Stange, an der sie emporwachsen können. Besonders schön sind Holzstangen. Lärchenholz gehört zu den haltbarsten heimischen Hölzern. An diesen Stangen muss man die Tomatenpflanzen anbinden, beispielsweise mit Zwirn. Besonders reißfest ist das Sisalbindegarn. Es ist konzipiert als Schnur für Strohballen und so stabil, dass Tomatenpflanzen, z. B. im Gewächshaus an einer Stange angebunden, eine ganze Saison nur an so einer Sisalschnur wachsen können. Hierbei werden die Pflanzen regelmäßig um die Schnur gewickelt. Regelmäßiges Ausgeizen der kleinen Triebe in den Blattachseln sorgt bei den Stabtomaten für Ordnung und gute Erträge.

Stangenbohnen wachsen ebenfalls an Schnüren oder Stangen, halten sich aber selber fest und sind leichter als Tomaten. Man kann für Stangenbohnen daher auch lange Tonkinstangen zum Dreibein binden und die Bohnensamen ab dem 10. Mai direkt am Fuße der Stangen aussäen. Für Erbsen, besonders die hohen Sorten wie die Zuckersorten Schweizer Riesen und die Graue Rotblühende, brauchen Sie ein hohes, windfestes Rankgerüst. Sie können aus Bambusstangen und sogenannten Tonkinklammern ein beliebig langes Gerüst zusammenstellen. Auch mit einem Stück Wildschutzzaun oder einem Aufspannnetz aus Jute lässt sich ein gutes Erbsenspalier herstellen. Von den knackigen, süßen Zuckererbsen kann man kaum zu viele haben! Paprika und Wildtomaten stehen gut in einer Staudenstütze.

Die Rosen werden bald ihre ersten Knospen bilden und uns im Juni mit ihrem Duft und ihrer Anmut verzaubern. Nehmen Sie dieser Gartenkönigin jetzt nichts: Wo Ranken im Weg hängen, werden sie nicht geschnitten, sondern sorgsam angebunden, um keine Blüte zu verschwenden. Mit der Drahtkordel kommt man an schwierigen Stellen gut zurecht, da sie steifer ist als Schnur und sich gut festdrehen lässt. Wenn alles gut gebunden ist, können die Tage jetzt so lang werden, wie sie wollen: Genießen Sie die Fülle!