Lassen Sie, auch im Gewächshaus, einige Unkräuter oder andere von selbst gekeimte Pflanzen stehen: Ringelblume heilt den Boden und wehrt Schädlinge ab. Die schönen, strahlend orangefarbenen Blüten machen fröhlich und ziehen Insekten an, und man kann sie für Tee oder eine Tinktur ernten. Kapuzinerkresse hat toll geformte, essbare Blüten (Achtung: Hinten im Kelch verstecken sich gerne kleine schwarze Rapsglanzkäfer).

Melde und Weißer Gänsefuß verbessern den Kalkhaushalt des Bodens, die Spitzen können geerntet werden und schmecken sogar roh gut. Löwenzahn dringt mit seiner Pfahlwurzel in tiefere Bodenschichten vor und erschließt diese Bereiche auch für andere Pflanzen. Seine Blätter sind bitter und helfen bei Bauchweh nach zu fettem Essen.

Vogelmiere zeigt guten, garen Boden an und kann roh als Salat verzehrt werden, man sollte nur die Ausbreitung ganzer Teppiche verhindern. Lässt man den unkomplizierten Mangold einmal blühen und aussamen, so werden von selber hier und da Pflänzchen auftauchen, die man abernten kann, bis sie in Blüte schießen. Klassischerweise grün mit weißen Rippen, gibt es Mangold inzwischen in Tiefrot, Gelb oder in farbenfrohen Mischungen. Die hohen Blütenkerzen, die im zweiten Standjahr erscheinen, verströmen wie die der Roten Bete einen sehr angenehmen Duft (nachzulesen in Tom Robbins Roman „Pan Aroma“). Auch Ihren nicht abgeernteten Feldsalat können Sie, zum Beispiel unter Beerensträuchern oder am Beetrand, seine sternchenförmigen, weißen Blüten bilden lassen, er wird sich aussamen und bringt so im Herbst noch einmal eine Ernte.

Weitere Pflanzen, die sich gerne selber aussamen, sind Borretsch und Mauretanische Malve, die beide eine sehr attraktive Bienenweide sind. Lassen Sie auch, einfach zur Freude, Goldmohn (Eschscholtzia) und Jungfer im Grünen zwischen Ihrem Gemüse stehen. Im Sommer werden Sie vor einem bunten Beet stehen, das Ihnen Zierde und Nahrung zugleich bietet und von Menschen, Singvögeln und Insekten gerne besucht wird. Schulen Sie Ihre Gärtneraugen und fördern Sie die Artenvielfalt: Wo etwas keimt, was Sie nicht kennen, lassen Sie, wenn Raum ist, ein Exemplar stehen, bis Sie wissen, ob es duftet oder blüht oder irgendetwas anderes Tolles kann …