Welcher Bereich Ihres Gartens ist wunderschön? Haben Sie schon Fotos davon gemacht oder ihn in einem Brief beschrieben? Haben Sie Blüten und Kräuter getrocknet? Sammeln Sie Farben für den Winter!
Und in welchem Bereich Ihres Gartens wächst nichts so recht? Gibt es zu viel Schatten, ist es staunass oder „klaut“ ein großer Baum mit seinen Wurzeln sämtliche Nährstoffe? Fühlt sich ein wildes Kraut hier so wohl, dass es jede Gartenkultur verspottet? Befindet sich ein Sitzplatz an einer Stelle, wo prima Gemüse wachsen würde?
Vielleicht haben Sie ja Lust, mal umzudenken: Kann der Gartenschuppen oder der Komposthaufen umziehen? Im August sind viele kleine Lebewesen ausgewachsen und noch nicht im Winterschlaf. Ein Umräumen des Kompostes bringt jetzt weniger Unruhe als im Winter. Und ein Komposthaufen hinterlässt natürlich prima Boden, in den man beispielsweise einen kleinen Obstbaum setzen kann.

Manchmal ist es sinnvoller, an einem mageren, trockenen Platz, wenn er sonnig genug ist, zu sitzen oder im Halbschatten im Sand zu buddeln, statt sich hier mit Prachtstauden abzumühen. An eine Stelle, wo häufig etwas vertrocknet, könnte man aus Ziegelsteinen eine Kräuterspirale mit mediterranen Gewürzen bauen. Schön sind auch kleine, unverfugte Trockenmauern aus Feldsteinen oder gebrauchten Dachziegeln, in deren Ritzen sich Eidechsen gerne verstecken.

Wo sich sowieso immer Wasser sammelt, könnten wir dort nicht gleich einen kleinen Teich anlegen – und bestünde er auch nur aus einer Wanne? Alles Leben im Garten braucht und liebt Wasser. Sorgt man mit Steinen und Holz für flache Stellen und Ausstiegsmöglichkeiten, ist Insekten und Vögeln sehr geholfen.

An einem mit Licht und Wärme gesegneten Fleck, der noch nicht intensiv genutzt wird, könnte man etwas abreißen, aufräumen oder roden, um Platz zu machen für ein bevorzugtes Beet. Eventuell für Tomaten oder sogar einen Frühbeetkasten, der zu jeder Jahreszeit die kostbaren Sonnenstrahlen einfängt. Ist der Platz gut, aber die Bodenverhältnisse schwierig, käme vielleicht ein Hochbeet in Frage. Wählen Sie für Ihr Hochbeet ein möglichst dauerhaftes Material, damit Sie viele Jahre viel Freude und wenig Arbeit daran haben!

Beobachten Sie Ihren Garten und versuchen Sie, die Qualitäten der einzelnen Bereiche zu entdecken. Seien Sie gnädig und nachsichtig. Aber sparen Sie sich Energie und Misserfolge. Schaffen Sie lieber durch einfache Eingriffe ertragreiche Anbauflächen und wertvollen Lebensraum.