Viele frühe und mittelfrühe Kartoffelsorten können Sie bei Bedarf jetzt ernten und Sie werden immer noch das feine Frühkartoffelaroma erleben. Wollen Sie Ihre mittelspäten und späten Sorten jedoch ausreifen lassen, so häufeln Sie sie weiterhin sorgfältig, damit keine Knolle am Licht liegt. Falls noch Kartoffelkäfer zu finden sind, sollten Sie diese und deren Larven weiterhin absammeln.

Tomaten muss man weiter ausgeizen, es sei denn, man beschließt, sie die letzten Monate mehrtriebig zu ziehen. Das ergibt nur Sinn, wenn die Pflanzen noch recht gesund sind. Wo schon Krautfäule an den unteren Blättern zu sehen ist, kann ein kleiner Teil dieser Blätter entfernt und entsorgt werden. Bei Freilandtomaten kappt man Mitte August die Spitzen, damit die Spätsommerwärme wirklich der Fruchtreife zugutekommt. Wo noch Zwiebeln oder Knoblauch mit gelbem, papierartigem Laub im Beet stehen, sollten Sie diese schnell ernten und trocknen. Lagern Sie Knoblauch und Zwiebeln stets trocken und möglichst kühl.

Alles, was noch länger wachsen und reifen soll, kann noch einen Guss Brennnesseljauche vertragen. Sobald die Tage kühler und merklich kürzer werden, stellt man solche flüssige Stickstoffdüngung ein, sonst wird das Gewebe weich und anfällig. Jetzt, Anfang August, jedoch dürfen Kohl, Tomaten, Zucchini und Kürbispflanzen sowie Beerensträucher und Bäume noch einmal richtig aus dem Vollen schöpfen und die milden Tage, mit Nährstoffen verwöhnt, optimal für sich nutzen.

Das tiefe Lockern mit dem Sauzahn führt vielmals noch zu einem Wachstumsschub. Die Arbeit mit dem Sauzahn geht schnell, bringt Luft in die Erde und verschüttet Unkraut, ohne die Erdschichten durcheinanderzubringen. Ausufernd wachsende Sommerblumen wie Ringelblumen und Mauretanische Malve, Borretsch und Co. können Sie zurückschneiden. Besonders wo schon alle Blüten zu Samen reifen oder die Stängel störend in Wege und Beete hängen, dürfen Sie mutig stutzen. Die meisten Blumen legen dadurch noch einmal los und schmücken sich für den September wieder neu. Blumen in Töpfen und Containern sollten Sie sehr regelmäßig ausputzen und zusätzlich flüssig düngen, damit sie immer weiter blühen. Kontrollieren Sie Ihren Garten weiterhin auf Schnecken. Versuchen Sie, die Umgebung gefährdeter Pflanzen etwas kahler zu gestalten und harken Sie die Erde glatt. Von sehr groß gewachsenen Pflanzen kann man eventuell die unteren Blätter und Seitentriebe entfernen, um alles etwas luftiger zu gestalten und Verstecke zu entfernen. Das beugt auch Pilzkrankheiten vor, weil so die verbliebenen Blätter nach den länger werdenden, taureichen Augustnächten schneller abtrocknen.

Wo noch Kohlweißlingsraupen unterwegs sind, sollten Sie abwägen: Bedrohen diese grün-schwarzen Raupen Ihre Kohl- oder Rettichernte? Dann müssen Sie sie absammeln. (Die meisten Vögel mögen keine Kohlweißlinge.) Oder sitzen einfach nur drei Raupen in der Kapuzinerkresse und am kleinsten Kohl und dürfen hoffen, in Ihrem Garten noch zum Schmetterling zu werden?

Wenn jetzt Beete frei werden, sollte man die Gelegenheit nutzen, diese mit der Grabegabel tief zu lockern. Wirkt der Boden gut und nahrhaft, kann man direkt noch Blattgemüse wie Feldsalat, Spinat, Winterpostelein oder Asia-Salat einsäen. Magerer Boden sollte zuvor ein wenig mit Kompost, einer kleinen Gabe Hornspäne oder anderem organischem Dünger verbessert werden, denn auch Feldsalat und Co. können unter Umständen hungern und werden dann nicht schön.

Wenn Sie nicht mehr alle Beete für Gemüse brauchen, so tun Sie der Insektenwelt und dem Boden mit Phacelia einen Gefallen. Diese violette Schönheit wird im Herbst blühen und am Schluss des Bienenjahres ein wenig Nektar liefern. Auch Gelbsenf, Ölrettich und Buchweizen lassen sich jetzt noch als Gründüngung aussäen, die im Winter abfriert. Wer eine ausdauernde Bodenbedeckung über Winter oder zur langfristigen Erholung bestimmter Flächen braucht, sät im August Luzerne, Rotklee oder die feingliedrige Serradella. Diese Stickstoffsammler halten den Boden bis zur nächsten Nutzung schön unkrautfrei und locker und blühen im kommenden Frühsommer.