GRASGEFLÜSTER

Im Juli wachsen oft die Ränder der Beete oder der Zaun stark mit Unkraut zu. Es wirkt sehr verlockend, hier mit einem Rasenmäher entlangzufahren oder mit einer Motorsense alles einmal zu kürzen. Bitte bedenken Sie, dass diese Geräte für alles, was in diesen Gräsern und Kräutern lebt, eine erschreckende Gefahr darstellen. Und Sie selber bringen sich um Zeiten der Stille. Schärfen Sie Ihre Sichel in Ruhe mit einem guten, nassen Wetzstein. Investieren Sie in eine nachhaltige Technik, indem Sie sich eine vernünftige Rasenkantenschere zulegen. All diese Handgeräte sind dann anstrengend, wenn sie stumpf sind oder blockieren. Laute Motorgeräte sind immer anstrengend, zumindest für die Mitmenschen.

Falls Sie gerade dabei sind: Der Juli ist unter Gesichtspunkten des Naturschutzes der beste Monat, um eine Wiese zu mähen. Gräser und Wildkräuter hatten schon Zeit, Samen zu bilden. Diese fallen beim Mähen größtenteils aus, besonders wenn das Schnittgut wie beim Heumachen noch einige Tage liegen bleibt und gewendet wird. Danach entsteht durchs Rechen Platz für die Keimung der Samen, die hoffentlich im nächsten Jahr zur Blüte kommen und die Wiese weiter bereichern.

Alle Arten von Grasschnitt und Heu sind sehr nährstoffreich und wertvoll für den Boden. Problematisch ist jedoch zum einen, dass Grasschnitt schnell faulen kann, und zum anderen, dass Heu die oben erwähnten Samen enthält. Probieren Sie trotzdem, diese Stoffe zu kompostieren: entweder durch Heißrotte in einer frisch aufgesetzten, mit Rottebeschleuniger durchtränkten Kompostmiete oder an einer Stelle, wo Unkräuter nicht so sehr stören, z.B. unter größeren Gehölzen. Eine dritte Möglichkeit ist, den Kompost und die Beete zwischen den Reihen konsequent abzudecken. So wird das meiste Unkraut kaum eine Möglichkeit finden, sich zum Störenfried zu entwickeln.