„… Spät tritt der Abend in den Park,
mit Sternen auf der Weste.
Glühwürmchen zieh’n mit Lampions
zu einem Gartenfeste.
Dort wird getrunken und gelacht.
In vorgerückter Stunde
tanzt dann der Abend mit der Nacht
die kurze Ehrenrunde.
Am letzten Tische streiten sich
ein Heide und ein Frommer,
ob’s Wunder oder keine gibt.
Und nächstens wird es Sommer.“
(Auszug aus dem Gedicht „Juni“ von Erich Kästner)
Liebe Gärtner*innen,
ob Sie einen Balkon, einen Hausgarten oder einen Hektar bewirtschaften, ob Sie über 70, 47 oder gerade mal 17 Jahre alt sind: Wir wünschen Ihnen, dass es in Ihrer Gartenwelt Wunder gibt. Oder dass Sie mit großer Begeisterung wissenschaftlich erklärbare Phänomene beobachten, die Ihnen diesen Juni zu einem wundervoll hellen, warmen und süßen Genuss machen.
Viel Spaß im Garten wünscht Ihr Team vom Hof Jeebel!
Das Sommerlicht einfangen: Wintergemüse säen
Der Juni ist ein Zaubermonat: Dank der vielen hellen Stunden wächst alles, was wir jetzt säen und pflanzen, in Höchstgeschwindigkeit. Das macht es leicht, das Gemüse, das wir noch in diesem Jahr ernten wollen, auf den Weg zu bringen.
Eiweiß in vegan: Bohnen sind nicht nur bei einer rein pflanzlichen Ernährung leckere Sattmacher. Die Zeit ist noch immer günstig, um einige Reihen Buschbohnen auszusäen. Entweder Sie ernten diese grün mit Schote oder Sie probieren einmal die Kidney- oder Borlotto-Sorten, die man in der Hülse ausreifen lässt. Diese Bohnen eignen sich prima als Wintervorrat und sind sehr hübsch anzusehen! Auch Feuerbohnen und Stangenbohnen lassen sich jetzt noch aussäen: Je 5 Körner pro Bohnenstange entwickeln sich im Spätsommer zu einem ansehnlichen Sichtschutz und bieten Schatten, sogar auf dem Balkon.
Nahrhafte Wurzeln: Die süßen orangefarbenen Möhren der Nantaise-Art, wie Milan, Nantaise 2 und Dolciva, können alles: Man kann sie Anfang September jung als Bundmöhre ernten oder bis Ende Oktober warten und sie zum Lagern in Sand einschlagen. Für eine einfachere Handhabung gibt es Saatbänder, auf denen die Körner schon im richtigen Abstand liegen. Auch Rote Bete lassen sich jetzt noch säen: Sie können die Körner vorerst recht eng mit einem Abstand von 5 cm in der Reihe legen. Im Laufe des Sommers ernten Sie jede zweite Rote Bete, auch die Blätter sind roh oder gekocht essbar. Schwarzer Rettich wird ebenfalls im Juni gesät und ist eines der am besten lagerfähigen Gemüse.
Grünes Knollengemüse: Der Juni gibt uns Zeit für einen zweiten oder dritten Satz Kohlrabi und eine frische Portion Knollenfenchel. Diese Gemüse können im Sommer an einem etwas schattigeren Platz stehen und sind dankbar für regelmäßige Feuchtigkeit. Direkt ins Beet gesät, können die Jungpflanzen später überall dorthin gepflanzt werden, wo Platz frei wird. Fenchel steht gut neben Gurken, Salaten oder Erbsen. Kohlrabi mag eine Mischkultur mit Salaten, Tomaten oder Roter Bete.
Frische Blätter: Wer sich übers Jahr durchgängig mit eigenem Salat versorgen möchte, kann alle drei Wochen einen neuen Satz aussäen. Jetzt im Juni lohnt sich noch einmal besonders die Aussaat von Pflücksalaten. Diese werden als Reihe ausgesät. Anfangs schneidet man die jungen Blätter so ab, dass alle 25 cm eine Salatpflanze stehen bleibt, diese entwickelt dann einen schönen Kopf und wird später geerntet. Ende dieses Monats können Sie auch schon Endiviensalate aussäen. Diese robusten und würzigen Salatköpfe wachsen langsamer als Kopfsalate. Da sie ziemlich kältetolerant sind, könnten Sie die Endivienpflanzen im Spätsommer ins gut gelüftete Gewächshaus oder in den Frühbeetkasten umsetzen. Gut geschützt, bilden diese Pflanzen dort einen knackigen Salatvorrat für den Winter.
Würze und Farbe: Um Ihrem Gaumen eine feine Abwechslung zu bieten, dürfen jetzt noch ein paar Kräutersamen ins Beet: Besonders Kapuzinerkresse und Dill, Koriander und Basilikum wachsen schnell, blühen schön und bieten Ihnen auf kleinstem Raum ein hocharomatisches Gartenerlebnis. Die Kräuter lassen sich auch im Topf auf Terrasse oder Balkon anbauen. Ihre so ganz verschieden geformten Blüten sind für diverse Insekten eine willkommene Gaststätte.
Die Pflege aller Nutzpflanzen, die bereits im Beet und auf der Obstwiese stehen, zeigt im Juni durch das viele Licht maximale Wirkung: Sorgen Sie dafür, dass es im Juni allen gut geht. So können Sie den Sommer über zusehen, wie sich Ihre Ernte im besten Sinne entwickelt und Ihnen am Ende des Jahres „Scheune und Keller füllt“.
Süße Beeren für den Herbst: Himbeeren satt
Himbeeren gehören zu den süßesten und verführerischsten Gartenfrüchten unserer Klimazone. Glücklich, wer viele davon hat: Kinder und andere Naschkatzen werden in diesem Garten gerne herumstrolchen, und das köstliche Aroma lässt sich hervorragend als leuchtend rubinrote Marmelade konservieren.
Marie-Luise Kreuter schreibt in ihrem unübertroffenen Buch „Der Biogarten“: „Noch mehr als alle anderen Arten hat die Himbeere ihren Charakter als Waldpflanze behalten …“ Eine Waldpflanze mag eine Art frischer Geborgenheit: Lichten Schatten größerer Gehölze, einen von verrottendem Laub bedeckten und dadurch kühl-feuchten Boden sowie Schutz vor strengem Wind. Genau diese Bedingungen sollten Sie Ihren Himbeeren bieten, indem Sie die Pflanzen an einen halbschattigen Ort setzen und den Boden gut mulchen. Ein günstiger Ort ist beispielsweise am Fuß einer Benjeshecke auf der sonnenabgewandten Seite. Ein gewisser Lehmgehalt oder der Zusatz von Bentonit macht es den Himbeerpflanzen noch angenehmer. Setzen Sie die Jungpflanzen mit 50 cm Abstand und sorgen Sie auch über die Jahre dafür, dass pro Pflanze immer etwa nur fünf bis sieben Triebe stehen bleiben und kein zu enges Dickicht entsteht. Was unserer Ordnung im Garten etwas entgegenläuft, ist, dass Himbeeren gerne wandern: Sie wachsen aus ihren Reihen heraus und erobern neue Meter. Da diese neuen Pflanzen oft besonders vital sind und reich tragen, sollte man sie möglichst umsetzen und pflegen. Oder noch einfacher: Setzen Sie Himbeeren von vornherein an einen Ort, wo sie sich ein wenig ausbreiten können. Die Himbeertriebe, die sich ihren Platz selbst gesucht haben, sind oft die besten.
Die meisten Himbeersorten sind entweder Sommer- oder Herbstsorten:
Sommerhimbeeren tragen ihre Beeren ab Juli an den Ruten aus dem Vorjahr. Nach der Ernte schneidet man die abgetragenen Ruten bodennah ab. Die kräftigen neuen Ruten, die noch keine Früchte getragen haben, bleiben stehen. Eine typische Sommersorte ist die aromatische und ertragssichere Meeker.
Herbsthimbeeren bringen zwar im Sommer eine kleine Ernte am zweijährigen Holz, hauptsächlich tragen sie jedoch im Herbst an den neuen Ruten. Sie werden manchmal als Zweimaltragende bezeichnet. Hier kann man entweder im Winter alle Ruten eine Handbreit über dem Boden abschneiden und auf die kleine Sommerernte verzichten oder einige wenige Neutriebe, die noch nicht getragen haben, fürs sommerliche Naschen stehen lassen. Da die Hauptblüte- und Erntezeit der Herbsthimbeeren außerhalb der Flugzeiten des Himbeerkäfers liegt, sollten Sie zur Vermeidung von Himbeermaden zumindest einen Teil Ihrer Himbeerpflanzung mit Herbstsorten füllen. Der Klassiker unter den Herbstsorten ist Autumn bliss, die in Großbritannien seit 1983 angebaut wird. Aus dieser standfesten und robusten Sorte sind jedoch in den letzten Jahrzehnten noch etliche andere sehr gute Herbsthimbeersorten gezüchtet worden, so dass es inzwischen auch bei den Herbsthimbeeren eine große Auswahl gibt, zum Beispiel die Autumn-Bliss-Tochter Bella Aromatica, die genauso robust ist, aber etwas größere Früchte bringt, oder die Schwestern Autumn first und Autumn chef mit ihrem exzellenten Geschmack.
Mit Golden Everest bieten wir sogar eine gelbfruchtige Herbstsorte an. Die Farbe ist ungewöhnlich, doch der zitronige und sehr süße Geschmack der goldgelben Früchte überzeugt.
Wie geht es meinem Garten? Bodenzustand und Nährstoffe
Im Juni ist fast alles im Garten groß, gut sichtbar und somit leichter zu erkennen: Geht es Ihren Pflanzen gut, oder gibt es Sorgenkinder? Beobachten Sie Verfärbungen oder seltsam geformte Blätter, gibt es auffallend viele Schädlinge? Im Juni ist es an der Zeit für eine kurze Bestandsaufnahme.
Mit der Zeit sollten Sie einige Symptome an Ihren Pflanzen deuten können: Wo Pflanzen kaum wachsen und vor allem die älteren Blätter vergilben, ist ein Stickstoffmangel wahrscheinlich. Wenn die Pflanze über und über grün und voller junger Triebe ist, aber kaum Früchte ansetzt und dabei vielleicht noch Läuse bekommt, hat sie zu viel Stickstoff.
Wenn Tomaten am Ende der Frucht einen runden Fäulnisfleck haben, dann fehlt ihnen Kalk.
Werden Heidelbeeren oder Rosen an den jüngeren Blättern hellgrün bis gelb und man sieht deutlich die Blattadern, dann fehlt ihnen Eisen.
Stippige Äpfel und eisenfleckige Kartoffeln haben im Fruchtfleisch braune, rostig wirkende Flecken. Diese deuten auf ein unausgewogenes Verhältnis von Magnesium und Calcium im Boden hin. Dieses kann durch Spritzungen mit Algenpräparaten während der Reife behoben werden.
Wildobst und Wildkräuter sind mit den Nährstoffmengen in unseren Gärten manchmal überfordert und wachsen, weil überdüngt, nur schlecht. Ein lockerer, ausreichend feuchter Boden genügt meist.
Um Ihren Boden zu verstehen und einzuschätzen, wie viel und welchen Dünger Sie brauchen, können Sie eine Bodenanalyse in Auftrag geben. Dazu schicken Sie eine Probe Ihres Gartenbodens ein. Die Erde wird am besten an verschiedenen Stellen des Gartens in einer Tiefe von 0 bis 30 cm entnommen. Man vermischt die Einzelproben gründlich und füllt dann ein Tütchen davon ab. Sie erhalten vom testenden Institut eine Aufschlüsselung nach den Hauptnährstoffen und eine Düngerempfehlung. Dieses Bodenanalyse-Set können Sie in unserem Shop bestellen.
Man kann den Zustand eines Bodens auch anhand der Wildkräuter beurteilen. Ein gut versorgter Gartenboden wird Vogelmiere, Franzosenkraut, Vogelknöterich, Brennnesseln, Schwarzen Nachtschatten hervorbringen
Auf eher magerem Boden wachsen Schafgarbe, Kamille, Johanniskraut.
Pflanzen weisen auch auf Feuchtigkeit und Festigkeit hin: Der Kriechende Hahnenfuß und der Ackerschachtelhalm gedeihen auf staunassen Böden, und der Löwenzahn sowie der Breitwegerich wachsen dort, wo der Boden für Gemüse zu fest und zu dicht ist. In all diesen Fällen sollte tief gelockert und nicht auf den Beeten herumgelaufen werden. Ackerschachtelhalm kann man als Pflanzenstärkungsmittel ernten, Löwenzahn lässt man zur Tiefenlockerung stehen.
Einen lockeren Boden erhalten Sie unter Mithilfe der Regenwürmer durch Auflage einer Mulchschicht oder durch Hacken zwischen den Pflanzen. Eine tiefe Lockerung vor jeder neuen Bepflanzung spart auf Dauer Arbeit, da die Wurzeln tiefer und leichter in den Boden eindringen. Unter bestehenden Gehölzen können Sie einige Male mit der Grabegabel in die Erde stechen, ohne zu hebeln. So bringen Sie Sauerstoff und beim nächsten Gießen auch Wasser und Nährstoffe schneller an die Wurzeln.
Der beste Test für den Wassergehalt des Bodens ist, einen Finger in die Erde zu stecken. Ist sie frisch und kühl oder warm und duftig, dann ist sie genau richtig. „Schmiert“ die Erde, so drohen die Wurzeln zu faulen. Zugleich können die meisten Pflanzen nicht im trockenen Staub wachsen. Eine regelmäßige Wasserversorgung wird am besten durch eine Tropfbewässerung, Bewässerungstöpfe und allgemein durch eine gute Pflege des Gartenbodens erreicht. All diese Maßnahmen dienen letztendlich der Humusbildung.
Humus finden wir in der belebten Schicht fruchtbarer Erde, die manchmal nur 30 cm dick ist. Gartenboden besteht aus Mineralien wie Ton, Lehm und Sand und aus Humus, also aus verrotteter oder sich zersetzender Biomasse und unzähligen Mikroorganismen. Die Wichtigkeit des Humus wird in der konventionellen Landwirtschaft und der rein analytischen, auf Einzelnährstoffe ausgerichteten Düngungslehre leider unterschätzt.
Wer hat von meinen Beeten gegessen? Schädlinge im Juni
a) Läuse sind die Basis einer riesigen Nahrungspyramide. Einige Läuse oder einzelne verlauste Triebspitzen sind akzeptabel und werden bald von kleinen Vögeln oder Marienkäfern als Leckerbissen entdeckt. Nur dort, wo eine Pflanze stark leidet, sollten Sie einschreiten.
Läuse sind oft ein Zeichen von zu starker Stickstoffdüngung: Befallene Gemüse, Rosen oder auch Balkonblumen sollten Sie in den kommenden Wochen nicht flüssig düngen. An jungen Obstbäumen betreiben Ameisen gerne eine Art Läuseweide. Sie leben mit den kleinen Saugern an den zarten Trieben in einer Symbiose. Die Ameisen ernähren sich vom Honigtau, den die Blattläuse permanent produzieren. Die Blattläuse werden als Gegenleistung von dieser klebrigen Ausscheidung befreit. Eine effektive Läusebekämpfung ist in solchen Fällen ein Ring aus Raupenleim, der um den Stamm des Obstbaums gelegt wird. Er hindert die Ameisen daran, zu den Blattläusen zu gelangen und die Blattläuse stellen schon bald darauf das Saugen und ihre Vermehrung ein.
Fast alle Läusearten lassen sich von Bäumen und Büschen mit einem harten Wasserstrahl abspülen. An niedrigen, zarten Pflanzen werden die Läuse mit den Fingern, bei Bedarf mit Gummihandschuhen, abgerieben. Aus der Distanz oder bei dornigen Pflanzen kann man sie mit einem Gemisch aus schwarzer Seife und Wasser, mit der Sprühflasche aufgetragen, vertreiben.
b) Schnecken sind eher an feuchten, schattigen Standorten ein Problem. Wichtig ist hier, zwischen einer feuchten Stelle, wie beispielsweise einem Bachlauf oder Waldrand, und Ihrem Gemüsegarten einen Streifen zu mähen, um den Zuweg der Schnecken trocken zu legen. Auch ein Schneckenzaun leistet gute Dienste, selbst wenn er nicht den ganzen Garten umschließt, sondern nur den Weg vom Dickicht her versperrt. Wichtig ist immer, dass der Schneckenzaun frei steht und nicht von langen Grashalmen und Blättern bedeckt ist. Für einzelne oder noch junge Pflanzen haben sich Schneckenkragen bewährt. Unsere günstigsten Schneckenkragen sind aus Kunststoff, halten aber trotzdem sehr viele Jahre lang.
c) Wühlmäuse bringen auf manchen Grundstücken viel Verdruss und fressen die Wurzeln von Roten Beten, Möhren und Obstbäumen an. Wer keine jagdversierte Katze hat, kann die gefräßigen Nager mit Wühlmausfallen in Schach halten. Um es den Wühlmäusen möglichst ungemütlich zu machen, sollten Sie den Boden um die Kulturpflanzen locker halten. Ums Gemüseland herum könnten Sie einen Streifen von etwa 50 cm sehr regelmäßig mit dem Sauzahn lockern, so halten die Wühlmausgänge nie lange. Auch zwischen den Reihen ist der regelmäßig genutzte Sauzahn eine gute Wühlmausvorsorge.
Leider lieben Wühlmäuse Mulch. Sie sollten daher nur ganz dünn mulchen, zum Beispiel mit schnell verrottendem Rasenschnitt. Betreten Sie die Beete so selten wie nötig, und lockern Sie sie vor jeder Pflanzung und Aussaat tief mit der Grabegabel. Obstbäume lassen sich bei der Pflanzung mit einem Wühlmauskorb schützen. Die Baumscheiben bereits gepflanzter Obstbäume sollten Sie bei Wühlmausverdacht sofort mit den Fingern untersuchen. Zerkrümeln Sie die gefundenen Gänge und fluten Sie die Fläche mit viel Wasser.
d) Kartoffelkäfer tauchen eigentlich immer irgendwann auf, wenn Kartoffeln angebaut werden. Manche von ihnen befallen auch Auberginenpflanzen. So schön diese gestreiften Käfer sind, so wenig sinnvoll ist es, sie gewähren zu lassen: Leider stellt sich hier nur selten ein biologisches Gleichgewicht ein, sie scheinen für Vögel nicht lecker zu sein. So muss man den Anfängen wehren und alle Kartoffelpflanzen regelmäßig von Käfern und ihren auffälligen orangefarbenen Eiern an den Blattunterseiten befreien, sonst riskiert man den Verlust ganzer Pflanzen.
e) Auch Kohlweißlingsraupen werden kaum von Vögeln gefressen. Sie reichern das Senföl aus den Kohlblättern in ihrem Körper an und sind deshalb ziemlich ungenießbar, auch Hühner verzichten lieber. Ein paar Kohlweißlinge im Garten sind wegen des anmutigen Schaukelfluges der erwachsenen weißen Schmetterlinge sicher eine Freude. Kontrollieren Sie aber Ihre Kohlpflanzen regelmäßig auf die grün-schwarzen Raupen, um einen Kahlfraß zu verhindern. Auf „saubere“, auf Raupen kontrollierte Kohlbeete können Sie jetzt ein Insektenschutznetz legen. Das hält auch die weißen Fliegen vom Grünkohl fern und erspart damit viel Putzen in der Küche.
f) Legen Sie, sofern noch nicht geschehen, auf Möhren- und Porreebeete ebenfalls ein Kulturschutznetz. Die Eier der Lauchmotten und Möhrenfliegen werden genau in den Pflanzenteilen abgelegt, die wir selbst essen wollen, also in den Möhrenwurzeln und den weißen Schäften des Porrees. Die Maden beeinträchtigen die Qualität der Ernte sehr. Leider halten die grundsätzlich sinnvollen Mischkulturen „Möhren mit Zwiebeln“ oder „Porree mit Pastinaken“ diese immer häufiger auftretenden Gemüseschädlinge unserer Erfahrung nach nicht mehr zuverlässig fern.
Die wichtigste Vorbeugung gegen einen großen Ernteausfall durch Schädlinge ist ein regelmäßiger Gartenrundgang. Sie selbst kennen Ihre Pflanzen am besten und sehen schnell, ob etwas nicht in Ordnung ist. So können Sie abschätzen, welchen Anteil Ihrer Ernte Sie gerne mit kleinen Wesen teilen möchten und ab wann Sie Schutzmaßnahmen ergreifen müssen.
Ein Hauch von Bauerngarten: Blumen im Gemüsebeet
Ein Gemüse- und Obstgarten ist ein sehr schöner Anblick. Die Obstblüte im Frühling ist ein Traum, lila Kohlrabi und zarte Erbsen lachen uns jetzt an und machen Appetit, und ab dem Spätsommer leuchten Tomaten, Paprika und bald auch Aprikosen und Äpfel durchs grüne Laub. Dieser ganzen wunderbaren Farbigkeit setzen wir mit ein paar direkt gesäten Sommerblumen das i-Tüpfelchen auf:
Sonnenblumen: Sie wirken wie winkende Zaungäste aus dem Hintergrund, bieten eine Weile Sichtschutz und füttern im Herbst die Vögel. Besonders dekorativ sind die hohen Sorten wie die hellgelbe Henry Wilde oder die eindrucksvollen verzweigten Sonnenblumen. Da junge Sonnenblumen schneckengefährdet sind, säen Sie sie am besten in einen Schneckenkragen.
Pflanzabstand: Je 3 Körner auf 60 x 40 cm säen und später die stärkste Pflanze stehen lassen.
Zur Bodengesundung und als Insektenweide empfehlen wir immer wieder die leuchtend orangefarbenen Ringelblumen. Sie lassen sich sehr gezielt schon an der Stelle eines einzigen Salatkopfes aussäen und beleben das Bild bald mit ihrer fröhlichen knalligen Farbe.
Pflanzabstand: Reihenabstand 30 cm, 30 cm in der Reihe; je 8 Körner in Horsten, alle Keime wachsen lassen.
Der exotisch wirkende, große Färber-Amaranth gilt als eine sehr günstige Mischkultur für Kürbis und Zucchini und lässt sich vielleicht noch als samtiger, rubinroter Farbtupfer mit aufs Beet bringen. Der Amaranth wird auf einem gut gedüngten Beet sehr stattlich und hält, mit etwas Abstand zu den Kürbisgewächsen gesät, deren ausladendem Blattwerk stand.
Pflanzabstand: 40 x 40 cm, mehrere Körner aussäen, nach der Keimung verpflanzen oder auf 40 x 40 cm pro Pflanze vereinzeln.
Die einjährige Schleifenblume ist eine kompakte und sehr blühfreudige Blume, die in Weiß-, Rosa- und Violett-Tönen blüht. Sie bleibt mit 25 cm sehr niedrig und kompakt. So passt sie gut in eine Reihe Buschbohnen oder Möhren. Die Schleifenblume steht gerne an einem vollsonnigen Standort.
Pflanzabstand: 30 x 30 cm, etwa 15 Körner an eine Stelle säen.
Das Herzgespann ist an sich eine Wildblume, die sich aber gut im Gartenbeet ansiedeln lässt und hier eine bemerkenswerte Trockenheitsresistenz zeigt. Sie wächst in einzelnen Horsten von etwa 30 cm Durchmesser, um die man herumgärtnert. Alternativ siedelt man sie am Beetrand als Rabatte an. Herzgespann ist eine wertvolle Bienenweide und in manchen Fällen mehrjährig.
Pflanzabstand: 40 x 40 cm, mehrere Körner an eine Stelle säen.
Die Kokardenblume ist eine unermüdlich blühende Staude. Sie lässt sich jetzt noch direkt ins Beet säen und wird in diesem Jahr und auch im nächsten dort blühen. Die Blüten strahlen in verschiedenfarbigen roten und gelben Ringen bis in den Oktober hinein, und nächstes Jahr blüht sie ab Juni. Markieren Sie Stauden immer mit einem Stock, damit sie bei der Bodenbearbeitung im Winter nicht übersehen werden.
Pflanzabstand: 30 x 40 cm; etwa 10 Körner an eine Stelle säen.
Zum Schluss etwas Kleines, Einfaches: Das Marokkanische Leinkraut ist zwar zierlich, blüht aber leuchtend pink etwa acht Wochen nach der Aussaat. Leinkraut lässt sich sehr präzise in einer schmalen Reihe aussäen und ziert sogar das schmalste Beet. Übrigens können Sie auch die Leinsamen, die es als Müslizutat im Laden gibt, aussäen, natürlich nur, sofern sie ungeschrotet sind. Auch diese blühen ganz zauberhaft und bald in zartem Hellblau.
Pflanzabstand: Leinkraut und Leinsamen werden am besten dünn in Reihen mit 25 cm Abstand zur Nachbarreihe gesät.
GESCHÜTZT:
Gurken, Basilikum
FREILAND:
Rote Bete, Kohlrüben, Möhren mit schneller Entwicklungszeit, Rettich
Salate, Kohlrabi und schnelle Kohlarten und -sorten
Zuckererbsen, Busch- und Stangenbohnen, Gurken
Petersilie, Dill, Koriander, Kapuzinerkresse, Löffelkraut
schnelle Sommerblumen wie Ringelblumen, Tagetes, Cosmeen und Mauretanische Malven
alle Gründünger und Bienenweiden
ab Mitte des Monats: Fenchel, Radicchio, Endivie, Chinakohl
Pflanzung von vorgezogenen Gemüsejungpflanzen, Kräutern und Stauden
- wässern und jäten
- Erde zwischen Gemüsereihen lockern
- Aussaaten vereinzeln und umsetzen
- Kartoffeln häufeln, ebenso Möhren, Kohl, Zwiebeln, Erbsen leicht häufeln
- leer werdende Beete nachpflanzen oder mit Gründünger versorgen
- nassen Mulch zwischen größeren Pflanzen verteilen
- trockenes Stroh unter Erdbeeren ausbreiten
- erstes Obst einkochen (Rhabarber, Erdbeeren, Johannisbeeren)
- Ansetzen und Gießen oder Sprühen von Pflanzenjauchen zur Stärkung
- Töpfe und Container flüssig düngen
- Starkzehrer gegebenenfalls flüssig düngen (Tomaten, Kürbis, Mais, Kohl)
- Tomaten, Paprika, Auberginen stützen und festbinden
- Rankpflanzen (Brombeeren, Wein, Rosen, Kiwis) anbinden und hochleiten
- Triebe kürzen (bei Wein und Melonen)
- bei Äpfeln eventuell Fruchtbehang ausdünnen
PFLANZENSCHUTZ:
- kranke Triebe ausschneiden
- Läuse und Schnecken bekämpfen
- Wühlmauskontrolle
- Vogel- und Insektenschutznetze auflegen
Frühe Möhren, Radieschen, Rettiche, Mairüben, Lauchzwiebeln, Winter-Knoblauch
Kohlrabi, Salate, Mangold, Spargel
Dicke Bohnen
Küchen- und Teekräuter wie Zitronenmelisse, Minze, Oregano, Thymian, Basilikum
Rhabarber
Erdbeeren, Johannisbeeren, Sibirische Blaubeeren
frühe Kirschen
Blumen-Sträuße