Ein in Deutschland seit langem unterschätztes Gemüse ist die Rote Bete. Bei manchen ist dieses Traditionsgemüse als erdig und geschmacksarm verschrien, von vielen vielleicht schon lange nicht mehr probiert oder noch nie im eigenen Garten angebaut worden. Knollen wie die der Roten Bete dienen der Pflanze als Speicherorgan, weshalb sie sie sich über Winter lagern lassen. Sie beherbergen unzählige lebenswichtige Stoffe, die die Pflanze im nächsten Jahr wieder brauchen kann. In unserer Ernährung bietet Wurzelgemüse eine nahrhafte Frische und es soll sogar unsere Gedanken beflügeln.

 Jede Wurzel kann aber nur das einlagern, was der Boden hergibt. Daher schmeckt man bei Kartoffeln, Karotten und auch bei Roten Beten sozusagen den Boden mit heraus. Ein feiner, duftender und gut mit Kompost versorgter, tief von Regenwürmern gelockerter Boden schenkt uns andere Rote Bete als einer, der immer mit Austrocknen und Rissbildung kämpft. Lockern Sie deshalb vor der Aussaat oder Pflanzung Ihr Bete-Beet so tief wie möglich, ohne die Erde zu wenden. Arbeiten Sie reifen Kompost in die oberste Erdschicht ein, ziehen Sie die Reihen im Abstand von 40 cm und setzen oder säen Sie etwa alle 7 cm eine Rote Bete. Eventuell müssen Sie gesäte Bete nach der Keimung noch vereinzeln. Decken Sie die Erde zwischen den Reihen mit Stroh oder Laub ab und halten Sie den Boden feucht. Etwas Halbschatten verträgt die Rote Bete auch. Als Mischkultur bieten sich Kopfsalat oder, ab Mai, Buschbohnen an, beide stehen kürzer auf dem Beet als die Rote Bete. Eine günstige Begleitpflanze, die sich farblich schön von den tiefroten Blättern abhabt, ist die Tagetes oder Studentenblume.

Achten Sie bei Wurzelgemüse besonders auf Wühlmausbefall und halten Sie zu diesem Zweck die Beetränder frei und tief gelockert. Rote Beten können, sobald sie im Sommer groß genug sind, jederzeit frisch verwendet werden. Lecker sind sie auch geschnitten auf einem Blech in Olivenöl gebacken und mit Rosmarin oder frischer Minze überstreut.

Bete muss übrigens nicht immer rot sein: Tondo di Chioggia ist rot-weiß geringelt, das gibt besonders schöne Chips. Goldene Bete ist ebenfalls erhältlich. Soll Rote Bete als Wintergemüse eingelagert werden, so erntet man sie Ende September bis Mitte Oktober. Das Laub kann abgedreht werden, der Wachstumspunkt am Laubansatz muss aber unbedingt unverletzt bleiben, sonst verderben die Wurzeln schnell. Rote Bete lagert am besten in einer mäusegeschützten Erdmiete, in einer mit Sand gefüllten Kiste oder einem feuchten Keller. Waschen sollte man sie immer erst kurz vor der Verarbeitung. 

Die Schreibweise ist 'Rote Bete' mit einfachem 'e', nicht 'Rote Beete'. Auch wenn die Gartenbeete durch das dunkle Laub sehr schön rot werden. Das Wort lehnt sich an den botanischen Namen 'Beta vulgaris' an, was übrigens auch die Bezeichnung für den eng verwandten Mangold ist.