Marktgärtnereien, „solidarische Landwirtschaften“ und andere kleine Gärtnerhöfe sind seit einiger Zeit wieder auf dem Vormarsch. Diese Höfe fördern eine kleinräumige ökologische Nutzung des Landes und bringen gutes Gemüse direkt zu den Menschen. Aber wie schaffen es diese Gärtnerinnen und Gärtner, auf 1 bis 2 ha Gemüseland so viel Nahrung anzubauen, und das ohne große Maschinen?

Auf so manchem Video zu diesem Thema ist sie zu sehen: die Radhacke. Eine Radhacke besteht immer aus einer Art Fahrradlenker, an dem man schiebt, einem Anbaugerät, also zum Beispiel einem Hackmesser, und eben einem Rad. Dieses Rad nimmt uns das Gewicht des Gerätes ab und sorgt dafür, dass wir es nur noch schieben und nicht heben müssen. Durch diese Erleichterung hackt man mit der Radhacke eine Fläche etwa doppelt bis dreimal so schnell wie mit einem Stielgerät. Der Einsatz einer Radhacke lohnt sich immer dann, wenn man lange, gerade Reihen bewirtschaftet. Im besten Fall wählt man ein Anbaugerät (Hacke, Grubber oder Häufler) in genau der richtigen Arbeitsbreite.

Radhacken werden bei uns am häufigsten in Kombination mit einer Pendelhacke gekauft. Diese bügelförmige Hacke hat an der Unterkante eine beidseitig scharfe Klinge und ist so aufgehängt, dass sie beim Vorwärts- und beim Rückwärtsschieben der Radhacke das Unkraut in etwa 2 bis 3 cm Tiefe unterschneidet. Man bewegt sich bei der Arbeit mit einem Schritt und einem Stoß der Arme vorwärts und zieht das Gerät dann wieder leicht zurück. Pendelmesser gibt es für unsere in der Schweiz hergestellten Radhacken „Berg“ und „Pico“ und für die französischen „Terrateck“-Hacken. Die Hersteller bieten, neben Hacken, vom Striegel über den Häufelpflug bis zur Walze verschiedenste Anbaugeräte an. Einige Modelle sind Zweiradhacken, die auf beiden Seiten einer Gemüsereihe gleichzeitig arbeiten. Ein einfacheres und kostengünstiges Modell aus Schweden ist die „Lucko“-Radhacke, die, und das ist die Besonderheit, mit einem Rasenkantenschneider für den Bordstein ausgestattet werden kann. Unsere schönste Radhacke stammt aus den USA: Die „Earthway“ Radhacke besitzt Eichenholzgriffe und bringt als einzige Radhacke drei Anbauteile im Lieferumfang mit: einen Furchenzieher sowie einen Kultivator mit fünf Zinken und einen Häufelkörper. Mit seinem schwungvollen und zeitlosen Design könnte das Modell „Earthway“ in jedem Western mitspielen, und amerikanische Garten-Blogger beschwören, dass die Radhacke, die ihr Opa jahrzehntelang verwendet hat, genauso aussah.